Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe
Autoren: Michelle Rowen
Vom Netzwerk:
hat.“
    „Das wäre nicht gerade logisch, oder? Alle Server von Ellis Enterprises befinden sich im zweiten Stock.“
    Einen Moment lang zweifelte ich. Also gut, ich zweifelte noch einen weiteren Moment. Denn falls wir uns täuschten, wäre alles vorbei. Wir würden auf ganzer Ebene verlieren – persönlich und auch stellvertretend für die nichts ahnende Welt um uns herum.
    Verzweiflung ergriff mich mit ihren klauenartigen Händen und drohte mich zu erdrücken. Wir hatten uns getäuscht.
    Aber Moment mal, eine Sekunde. Wenn ich mit allem falsch lag, warum stürmte Gareth dann nicht zu mir herüber und schlug meine Hand weg? Er wirkte entspannt und gewohnt eingebildet, aber er rührte sich nicht, forderte mich nicht heraus, die Enter-Taste zu drücken.
    „Das ist der Server.“ Ich sprach die Worte mit möglichst viel Überzeugung aus undzwang mich selbst, meine Zweifel hinter mir zu lassen. „Ich weiß es. Und sobald ich diese Taste berühre, werden Ihre entwicklungsmäßigen Bestrebungen komplett vernichtet werden.“
    Er presste die Lippen aufeinander. „Da bin ich anderer Meinung.“
    „Dann probieren wir es mal aus, ja?“
    „Warte!“
    Ich zog eine Augenbraue hoch. „Was ist?“
    „Selbst wenn du die Taste drückst, wird nichts passieren. Mein neues Leben mag als ein schwer zu wiederholendes Wunder begonnen haben, aber ich bin gewachsen. Ich habe gelernt und mich weiterentwickelt. Ich bin inzwischen mehr Mensch als Maschine. Das weißt du. Du hast meine Seele selbst gesehen.“
    „Falsch.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe in Ihrem Inneren nichts entdeckt außer einem großen schwarzen Loch.“
    Seine Augen weiteten sich. „Du lügst.“
    „Tue ich das? Dann lassen Sie es uns versuchen. Falls Sie recht haben und eine große strahlende Seele in dem Körper wohnt, den Sie gestohlen haben, dann können Sie dieses Zimmer anschließend verlassen. Wenn nicht, dann wird Ihr Chip gebraten, und Rogans echter Vater wird zurückkehren.“
    Er wandte sich zu Rogan um. Seine Miene verfinsterte sich. „Du glaubst noch immer, dass du deinen Vater retten kannst? Dein Vater ist bereits tot. In dem Moment, als er beschloss, sich das Implantat einpflanzen zu lassen, entschied er über sein Schicksal. Genau wie du.“
    „Mein Implantat …“
    „Es arbeitet. Ich glaube, das haben wir bereits bewiesen.“
    Ich sah erst zu Rogan und dann zu Gareth. „Was bedeutet das?“
    Gareth verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. „Das bedeutet Folgendes: Wenn du die Taste drückst, besteht die geringe Chance, dass du recht hast und ich sterben werde. Mein Implantat wird zerstört. Aber begreifst du nicht? Für Rogans Chip gilt das Gleiche. Und da es tief in seinem Gehirngewebe steckt, wird es ihn ebenfalls töten. Unsere Implantate sind dank deines Freundes Oliver direkt miteinander verknüpft. Alles hier bei Ellis Enterprises ist mit diesem Server verbunden.“
    Ich schluckte schwer. „Was ist mit den Abonnenten? Sie haben auch Implantate.“
    Er schüttelte den Kopf. „Es sind andere Chips. Die einzigen Implantate, die wirklich von Bedeutung sind, sind die Prototypen. Die Abonnenten haben weit weniger leistungsstarke vom Sender genehmigte Reproduktionen, die nur eine Kopie, ein schwacher Abklatsch von unseren Chips sind. Also, verstehst du? Du wirst Rogan wehtun, ihn töten, und die Zuschauer werden alles unbeschadet überstehen.“
    Das Schlimmste war, dass ich mir relativ sicher war, dass er nicht log.
    „Es wäre besser, wenn das alles mit den Kameras aufgenommen werden würde“, erklärte Gareth voller Bedauern. „Die Abonnenten würden massenweise einschalten, um es mitzuerleben. So eine Verschwendung von gutem Entertainment … aber möglicherweise erstklassige Unterhaltung für mich.“
    Er drückte eine Taste auf seinem Touchscreen, und Rogan schrie gequält auf.
    Ich blickte ihn an. Mein Herz hämmerte wild. „Hören Sie auf!“
    „Tritt von dem Monitor zurück, Kira“, befahl er. „Dann wird Rogan überleben.“
    „Nein!“, brachte Rogan unter Schmerzen hervor. „Tu es, Kira. Starte das Programm. Tu es!“
    In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Alle möglichen Szenarien wurden durchgespielt. Entweder drücke ich die Taste und nichts passiert. Gareth wird meine paranormalen Fähigkeiten studieren, bis er genug von mir hat und michanschließend sowieso tötet. Er wird Rogan in das gleiche Monster verwandeln, das auch er ist. Oder ich betätigte die Enter-Taste und setze die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher