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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe
Autoren: Michelle Rowen
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Qualen auf.
    „Gut.“ Ich machte ein paar Schritte weg von Rogan. „Und jetzt tun Sie ihm nicht länger weh!“
    „Kira, ich wollte nett sein und dir erlauben, in Frieden zu sterben. Aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.“
    In diesem Moment wünschte ich mir, meine Miene wäre ausdruckslos, gefühllos, sodass ich Gareth nicht weiter anspornte. Doch ich konnte nicht anders. Alles, was mir durch den Kopf schoss, musste mir offenbar ins Gesicht geschrieben stehen, als ich Rogan anschaute.
    Gareth trat zu Rogan und nahm sich die kleine Disc. Er ließ sie in die Innentasche seines Jacketts gleiten. Mein Herz zog sich zusammen und mein Mut sank. Das war unsere einzige Chance gewesen, diesen Wahnsinn zu beenden. Und zu überleben. Die einzige Chance, dieses mörderische Spiel zu gewinnen.
    Die ganze Zeit über heulte die Sirene, und Gareth musste schreien, damit wir ihn verstehen konnten.
    „Dieser Lärm“, meinte er und verdrehte die Augen. „Also wirklich.“ Er holte ein Telefon aus seiner Tasche, tippte auf eine Taste und hielt es an sein Ohr. „Schaltet das ab“, befahl er und legte ohne ein weiteres Wort auf.
    Im nächsten Moment verstummte die Sirene.
    „Ich muss etwas wissen“, begann ich. Wenn ich ihn dazu bringen konnte, zu reden, hätte ich vielleicht genug Zeit, damit ich mir überlegen konnte, was ich nun machen sollte. „Was hat es mit all dem religiösen Zeug hier auf sich?“
    Langsam ließ er seinen Blick durch das Zimmer schweifen. „Ich habe die Menschheit studiert, um sie möglicherweise zu begreifen. Auf dieser Welt gibt es so viele Glaubensrichtungen und so viele Probleme, die die Gleichgültigkeit durch die Jahrhunderte und Jahrtausende hindurch herbeigeführt hat. Ich habe vor, das Beste aus jeder Glaubensrichtung zu übernehmen und daraus eine perfekte Religion für die Zukunft zu erschaffen. Glaubst du, Kira?“
    „Ob ich was glaube?“
    „An eine höhere Macht?“
    Ich sah zu Rogan. Seine Miene wirkte so angespannt, als hätte der Schmerz noch immer nicht nachgelassen. „Ich … keine Ahnung.“
    „Du solltest glauben – bei der Gabe, die dir zuteilgeworden ist.“ Gareth verschränkte die Hände hinter dem Rücken und lief langsam um mich herum.
    Reglos wie eine der teuren Skulpturen stand ich da und spürte seine abschätzenden Blicke wie kalte, klamme Hände auf meiner Haut. Er kam mir nahe genug, um mir meine dunklen Haare über die Schulter zu schnipsen. Beiläufig berührte er mit seinen Fingern meinen Hals. Es kam mir vor, als würde er nach meinem Pulsschlag suchen.
    „Menschen sind eine grundsätzlich schwache Spezies. Die Menschen sind zu beschäftigt damit, ihre Welt und einander zu vernichten, um all das schätzen zu können, was eine höhere Macht ihnen geschenkt hat.“
    Ich runzelte die Stirn. „Wovon sprechen Sie?“
    „Mensch zu sein, ist ein Wunder“, flüsterte er. „Organisches Material, das denkt und atmet und sich reproduziert. Und dieses organische Material erschafft seinerseits Computer, die ihm helfen sollen. Nun kehrt sich das Verhältnis um, und die Computer werden die Menschen benutzen. Aber das übersinnliche Element … Das ist ein faszinierender Joker, der ins Spiel geworfen wird, nicht wahr?“
    „Nimm deine Hände von ihr.“ Rogans Stimme klang noch immer kräftig. Aber es schwang auch Schmerz darin mit.
    „Ich könnte ihr ganz leicht die Kehle zudrücken.“ Gareths Finger glitten über meine Haut. „Doch es wäre die reinste Verschwendung, wenn ihr Tod nicht bei Countdown gezeigt werden würde. Du wirst vor laufender Kamera sterben, mein liebes Kind, das verspreche ich dir. Aber jetzt noch nicht.“
    „Was wollen Sie von mir?“, presste ich heraus. Seine Berührung bereitete mir Übelkeit, allerdings hatte ich zu viel Angst, um zurückzuweichen.
    „Ich möchte, dass du deine Fähigkeiten noch einmal an mir testest.“ Er nahm meine Hand und führte sie an sein Gesicht. „Ich habe es vorher abgelehnt, aber jetzt frage ich mich, ob du vielleicht mächtiger bist, als ich ursprünglich dachte. Lies mich. Ich will sichergehen, dass ich eine Seele habe. Dass ich tatsächlich der Erste einer weiterentwickelten Spezies bin.“
    „Ein verdorbenes KI-Programm hat keine Seele“, entgegnete Rogan. „Du bist nur ein Computervirus mit einem gestohlenen Herzschlag.“
    Gareth wirbelte herum. „Nein, ich bin viel mehr als das – und schon bald werden das alle wissen.“
    „Dad!“, schrie Rogan. Auf seinem Gesicht und seinem Hals
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