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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe
Autoren: Michelle Rowen
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damit gerechnet, dass ein sprechender Binärcode einen Platz zur Entspannung braucht.“
    „Joe meinte, dass der Server sich hier befände, stimmt’s?“
    „Vielleicht hat er uns belogen. Oder eventuell hat es sich seitdem auch geändert. Ich kann hier keinen Server entdecken.“ Die Schonungslosigkeit seiner Worte konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. „Verdammt, warum hat Jonathan uns nicht mehr über seinen Plan, meinen Vater aufzuhalten, erzählt?“
    „Wahrscheinlich, weil er nicht geglaubt hätte, dass es nötig wäre.“ Ich berührte Rogans Arm. „Was machen wir jetzt? Wo ist der Server?“
    Er schüttelte den Kopf und warf die Pistole von einer Hand in die andere. „Keine Ahnung!“
    Wieder war ich innerlich hin- und hergerissen zwischen Kämpfen und Weglaufen. Ich hatte genug gekämpft. Möglicherweise war der Moment gekommen, wegzurennen. „Vielleicht reicht die Zeit noch, um zu fliehen. Du weißt schon: Überleben, um weiterzukämpfen.“
    In dieser Sekunde erklang ein ohrenbetäubendes Alarmsignal. Es schien, als wollte es die buddhistische Ruhe dieses Raumes zerstören.
    „Oder auch nicht!“, schrie ich.
    Ich hielt mir die Ohren zu und versuchte, mich zu konzentrieren. Der Monitor zeigte eine Palme, die sich im Wind bewegte. Sie wuchs an einem Strand vor einem in der Sonne glitzernden Ozean. Das Geräusch von Wellen, die an den Strand schlugen, war wegen des schrillen Alarmtons kaum zu hören.
    Unecht. Genau wie Rogans Vater jetzt war. Es gab ziemlich viele Ähnlichkeiten zwischen der Palme und ihm. Er sah ganz natürlich aus, doch unter der Oberfläche war er nur ein Computerprogramm.
    Ich runzelte die Stirn. Nur ein Computerprogramm.
    „Der Monitor.“ Ich zeigte auf den Bildschirm. „Glaubst du, dass das der Server sein könnte? Vielleicht ist er getarnt, um jeden hinters Licht zu führen, der ihn zerstören will. Wie zum Beispiel uns. “
    Rogan zog die Brauen zusammen. „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Gib mir die Disc.“
    Ich griff in meinen BH und holte die kleine CD hervor. Er nahm sie mir aus der Hand. Unsere Finger berührten sich kurz.
    „Drück uns die Daumen, dass es funktioniert“, sagte er finster entschlossen.
    Aber bevor er zum Bildschirm gehen konnte, um die Disc in den Schlitz zuschieben, glitt eine Tür zu unserer Linken auf und Gareth betrat das Zimmer. Er war allein.
    Mein Magen verkrampfte sich.
    Rogan richtete seine Waffe auf Gareths Kopf. Keiner von uns sprach ein Wort.
    „Also, das ist nicht sehr höflich“, brummte Gareth. „Ehrlich, Kinder. Wollt ihr euch nicht dafür entschuldigen, dass ihr meine Pläne schon wieder durchkreuzt habt?“ Er verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, während er die Disc betrachtete, die Rogan in der linken Hand hielt. „Warum seid ihr in diesem Raum?“
    „Ich habe gehört, dass hier der Wassergarten sein soll“, entgegnete Rogan ruhig. „Ich mag Wasser. Es beruhigt mich.“
    Gareth lächelte schmallippig. „Wollt ihr wissen, wie ich euch so leicht gefunden habe?“
    „Überwachungskameras“, entgegnete ich. Mein Magen brannte.
    Er schüttelte den Kopf. „Mein ehemaliger Mitarbeiter Oliver hat es geschafft, alle Kameras zu deaktivieren, als er euch geholfen hat, zu fliehen. Wie schon gesagt, er ist ein sehr talentierter Junge. Oder besser: Er war ein sehr talentierter Junge.“
    Wut kochte in mir hoch, als ich über Olivers Schicksal nachdachte. Ich ballte die Hände an meinen Seiten so fest zu Fäusten, dass es wehtat.
    „Nein“, fuhr Gareth fort und zog ein kleines Gerät mit einem Touchscreen hervor – ein ähnliches Gerät hatte auch Jonathan bei sich gehabt. „Keine Überwachungskameras. Es ist dein Implantat, Rogan. Der Chip, den ich von Oliver habe reaktivieren lassen. Ich habe einfach das Signal verfolgt.“
    „Ich werde dich umbringen“, stieß Rogan knurrend hervor.
    „Nein, das wirst du nicht.“
    „Warum nicht? Weil du den Körper meines Vaters benutzt?“
    „Nein. Wegen des Chips in deinem Kopf.“ Er drückte eine Taste auf seinem Gerät.
    Rogan ließ die Waffe und die Disc fallen und hielt sich den Kopf. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.
    „Rogan!“, schrie ich auf.
    „Ich kann mich nicht bewegen“, sagte er nach einer Weile. Seine Arme hingen an seinen Seiten herunter. „Es fühlt sich an, als würde mich jemand festhalten.“
    Gareth seufzte schwer. „Jetzt geh weg von ihm, Kira.“
    Da ich nicht reagierte, drückte er einen weiteren Knopf, und Rogan stöhnte vor
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