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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02
Autoren: Jeaffery Deaver
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Talbots Taschen wanderte. Er wußte, daß man ihm eines Tages auf die Schliche kommen würde, und deshalb mußte er Sie und Ed aus dem Weg schaffen und selbst die Firma aufkaufen.«
    »Das Aktienvorkaufsrecht«, murmelte sie. »Als Teilhaber hatte er das Recht, die Anteile aus unserem Nachlaß zu einem Vorzugspreis aufzukaufen, falls wir sterben sollten.«
    »Das ist doch alles Blödsinn. Dieser Typ hat auch auf mich geschossen, wie ihr euch erinnern werdet.«
    »Aber Sie hatten nicht Kall angeheuert«, korrigierte Rhyme. »Sie verpflichteten Jodie -den Totentänzer -, der gab den Auftrag aber seinerseits an Kall weiter, und Kall hatte nicht die geringste Ahnung, wer Sie waren.«
    »Wie konntest du nur?« wiederholte Percey mit hohler Stimme. »Warum? Warum?«
    Talbot fuhr sie an: »Weil ich dich geliebt habe!«
    »Was?« keuchte Percey.
    Talbot sagte: »Du hast nur gelacht, als ich sagte, daß ich dich heiraten wollte.«
    »Ron, nein. Ich...«
    »Und du bist zu ihm zurückgekehrt.« Er schnaubte. »Ed Carney, der gutaussehende Kampfpilot. Top Gun... Er hat dich wie ein Stück Scheiße behandelt, und du hast ihn trotzdem gewollt. Dann...« Sein Gesicht glühte vor Zorn. »Dann... dann verlor ich das letzte, was mir noch geblieben war - ich durfte nicht mehr fliegen. Ich saß am Boden fest und mußte zusehen, wie ihr beide jeden Monat Hunderte von Stunden in der Luft wart, während ich nur noch dazu taugte, an einem Schreibtisch zu sitzen und Papiere zu wälzen. Ihr hattet einander, ihr hattet das Fliegen... Du hast ja keine Ahnung, wie es ist, alles zu verlieren, was man liebt. Du hast einfach keine Ahnung!«
    Sachs und Sellitto bemerkten, daß er sich anspannte, daß er etwas vorhatte. Aber sie unterschätzten Talbots Kraft. Als Sachs sich mit einem Schritt vor ihn stellte und dabei ihre Waffe aus dem Halfter zog, packte Talbot die großgewachsene Polizistin und schleuderte sie gegen den Labortisch, so daß Mikroskope und andere Geräte umfielen und Mel Cooper gegen die Wand geworfen wurde. Dann entriß er Sachs die Glock und richtete sie auf Bell, Sellitto und Dellray. »Okay, werfen Sie Ihre Waffen auf den Boden. Los. Wird's bald!«
    »Kommen Sie«, sagte Dellray und rollte seine Augen. »Was wollen Sie denn machen? Aus dem Fenster klettern? Sie werden nicht weit kommen.«
    Er zielte auf Dellrays Gesicht.»Ich sage es nicht noch einmal.«
    In seinen Augen stand nackte Verzweiflung. Er erinnerte Rhyme an einen in die Enge getriebenen Bären. Der Agent und die Polizisten warfen ihre Pistolen auf den Fußboden. Auch Bell ließ seine beiden Waffen fallen.
    »Wohin führt diese Tür?« Talbot deutete auf die Tür in der Wand. Er hatte Eliopolos' Leute draußen gesehen und wußte, daß er auf diesem Weg nicht entkommen konnte.
    »Das ist ein Schrank«, antwortete Rhyme rasch.
    Talbot öffnete die Tür und entdeckte den kleinen Fahrstuhl.
    »Mistkerl«, flüsterte Talbot und zielte mit der Pistole auf Rhyme.
    »Nein!« schrie Sachs.
    Talbot schwang die Waffe in ihre Richtung.
    »Ron«, schrie Percey, »komm doch zur Vernunft! Bitte...«
    Sachs war wieder auf den Füßen, unverletzt, aber gedemütigt, und sah zu den Pistolen herüber, die etwa drei Meter entfernt auf dem Fußboden lagen.
    Nein, Sachs, dachte Rhyme. Tun Sie's nicht!
    Sie hatte den abgebrühtesten Killer im ganzen Land überlebt, und nun würde sie von einem in Panik geratenen Amateur erschossen werden.
    Talbots Augen flogen zwischen Dellray, Sellitto und dem Fahrstuhl hin und her; er versuchte herauszufinden, wie die Schalttafel funktionierte.
    Nein, Sachs, tun Sie es nicht.
    Rhyme versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, doch ihre Augen waren damit beschäftigt, Entfernungen und Schußwinkel zu erfassen. Sie würde es niemals schaffen.
    Sellitto sagte beschwichtigend: »Lassen Sie uns reden, Talbot. Kommen Sie, lassen Sie die Waffe fallen.«
    Bitte, Sachs, tun Sie es nicht... Er wird es bemerken. Er wird auf Ihren Kopf zielen - das tun Amateure immer -, und Sie werden sterben. Sie spannte sich an, die Augen auf Dellrays Sig-Sauer gerichtet.
    Nein...
    Im selben Augenblick, als Talbot wieder zum Fahrstuhl schaute, hechtete Sachs über den Fußboden und packte im Rollen Dellrays Waffe. Doch Talbot sah sie. Bevor sie die große automatische Pistole anheben konnte, richtete er die Glock auf ihren Kopf und zog mit zusammengekniffenen Augen panisch am Abzug.
    »Nein!« schrie Rhyme.
    Der Schuß war ohrenbetäubend. Die Fensterscheiben klirrten, und die
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