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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02
Autoren: Jeaffery Deaver
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Sondern
    jemand anderer?«
    »Wer?« fragte Percey.
    »Da bin ich mir nicht sicher. Es ist nur so... da ist diese grüne Faser.«
    »Grüne Faser?« Talbot folgte Rhymes Blick zu der Beweistafel an der Wand.
    »Alle schienen sie vergessen zu haben. Außer mir.«
    »Du vergißt nie auch nur die kleinste Kleinigkeit. Stimmt's, Lincoln?«
    »Nicht besonders oft, Fred. Nicht besonders oft. Diese Faser. Sachs - meine Partnerin -«
    »Ich erinnere mich an sie.« Talbot nickte ihr zu.
    »Sie hat sie in dem Hangar gefunden, den Hansen gemietet hat. Sie befand sich im Spurenmaterial neben dem Fenster, wo Stephen Kall gewartet hatte, bevor er die Bombe an Ed Carneys Flugzeug anbrachte. Sie fand außerdem Messingteilchen, einige weiße Fasern und Klebstoff von einem Briefumschlag. Woraus wir den Schluß zogen, daß jemand irgendwo für Kall einen Schlüssel zu dem Hangar in einem Briefumschlag deponiert hatte. Dann aber fragte ich mich - warum brauchte Kall überhaupt einen Schlüssel, um in einen leeren Hangar zu gelangen? Er war schließlich ein Profi. Er hätte im Schlaf dort einbrechen können. Der einzige Grund für den Schlüssel war, es so aussehen zu lassen, als habe Hansen ihn hinterlegt. Um ihn zu belasten.«
    »Aber diese Entführung im vergangenen Jahr«, wandte Talbot ein, »als er die Soldaten umbrachte und die Waffen raubte. Jeder weiß doch, daß er ein Mörder ist.«
    »Oh, vermutlich ist er das«, stimmte Rhyme ihm zu. »Aber er ist nicht mit seinem Flugzeug über den Long Island Sund geflogen und hat mit diesen Telefonbüchern Bomberpilot gespielt. Das war jemand anderes.«
    Percey rutschte unbehaglich hin und her.
    Rhyme fuhr fort: »Jemand, der nie damit gerechnet hätte, daß wir die Säcke finden würden.«
    »Wer?« verlangte Talbot zu wissen.
    »Sachs?«
    Sie zog drei große Beweismitteltüten aus einer Leinentasche und legte sie auf den Tisch.
    In zweien von ihnen befanden sich Abrechnungsbücher. Der dritte enthielt einen Stapel weißer Umschläge.
    »Die hier stammen aus Ihrem Büro, Talbot.«
    Er lachte schwach. »Ich glaube nicht, daß Sie die einfach ohne Durchsuchungsbefehl mitnehmen durften.«
    Percey Clay runzelte die Stirn. »Ich habe ihnen die Erlaubnis dazu gegeben. Noch bin ich die Chefin der Firma, Ron. Was haben sie zu sagen, Lincoln?«
    Rhyme bedauerte jetzt, daß er Percey nicht vorher von seinem Verdacht berichtet hatte. Jetzt würde es ein furchtbarer Schock für sie sein. Aber er hatte nicht das Risiko eingehen wollen, daß sie Talbot einen Hinweis gab. Bis jetzt hatte er seine Spuren so gut verwischt.
    Rhyme sah Mel Cooper an, der sagte: »Die grüne Faser, die wir bei den Partikeln des Schlüssels fanden, stammt von dem Papier aus dem Hauptbuch der Firmenbuchhaltung. Die weißen Fasern von einem Briefumschlag. Wir können sie ohne jeden Zweifel zuordnen.«
    Rhyme erklärte: »Sie stammen alle aus Ihrem Büro, Talbot.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Lincoln?« keuchte Percey.
    Rhyme wandte sich wieder an Talbot: »Jeder am Flugplatz wußte, daß gegen Hansen ermittelt wurde. Sie machten sich diese Tatsache zunutze. Sie warteten, bis Percey, Ed und Brit Hale einmal bis spät in der Nacht zu arbeiten hatten. Sie stahlen Hansens Maschine für den Flug und warfen die Sportsäcke ab. Dann heuerten Sie den Tänzer an. Ich vermute, Sie hatten von ihm gehört, als Sie in Afrika oder im Fernen Osten arbeiteten. Ich habe ein paar Anrufe getätigt. Sie haben für die Luftwaffe von Botswana gearbeitet und die Regierung von Burma beim Kauf von gebrauchten Militärflugzeugen beraten. Der Tänzer hat mir gesagt, daß er eine Million für den Auftrag kassiert hat.« Rhyme schüttelte den Kopf. »Das hätte mich gleich darauf bringen müssen. Hansen hätte alle drei Zeugen für ein paar hunderttausend umlegen lassen können. Auftragsmorde sind heutzutage ein hartumkämpfter Markt. Der Preis von einer Million sagte mir, daß der Mann, der die Morde in Auftrag gab, ein Amateur war. Und daß er eine Menge Geld zur Verfügung hatte.«
    Ein Schrei löste sich aus Percey Clays Kehle, und sie stürzte sich auf ihren Teilhaber. Talbot hielt ihr stand. »Wie konntest du nur?« schrie sie. »Und warum?«
    Dellray sagte: »Meine Jungs von der Abteilung Wirtschaftskriminalität gehen gerade Ihre Bücher durch. Wir vermuten, daß wir jede Menge Geld finden werden, das nicht dort ist, wo es sein sollte.«
    Rhyme fuhr fort: »Hudson Air ist viel erfolgreicher, als Sie dachten, Percey. Nur daß das meiste davon in
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