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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler
Autoren: M.A. Foster
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entscheiden, wer mit den Kindern an Bord des Schiffes gehen würde. Aber auf Seiten Fellirians hatte es kein Nachgeben gegeben, denn sie hatte sich auf dem Heimweg entschieden, und hiervon ließ sie sich nicht mehr abbringen, ganz gleich, wie Kaldherman disputiert, gewütet, herumgetobt hatte. Und so waren sie übereingekommen, daß Kaldherman und Cannialin die Kinder zum Schiff bringen und mit ihnen gehen und daß sie zurückbleiben würden. Und dann waren sie aufgebrochen, und in ihrem yos war Stille eingekehrt.
    Die Innenverwandten gingen nicht mit ihnen, und sie reisten auch nicht zum Berg Grozgor, um das Schiff aufbrechen zu sehen, denn es war zu schmerzlich für sie. Aber sie hörten, wie es aus dem Hohlraum des Berges herausbrach, und es gab Lichter am Himmel im Nordwesten und ein fernes Murmeln von Schall, und dann war alles wieder still. Das Schiff startete einen vollen Tag vor den endlich mobilisierten Besatzungsstreitkräften, die am Berg ankamen und nur mehr einen rauchenden Krater vorfanden. Dort waren sie von einer kleinen Abordnung von Ältesten begrüßt worden, die höflich erklärten, sie seien zu spät gekommen und könnten nunmehr machen, was sie wollten. Eine andere Gruppe war beim Institut aufgetaucht, um dort sämtliche verfügbaren Kommunikationseinrichtungen zu benutzen, um die Nachricht unter den Regierenden der Vorläufer zu verbreiten, wobei sie peinlich genau erklärten, was geschehen war. Und was sodann getan werden mußte.
    Es war eine schwere Zeit gewesen. Es hatte viele Veränderungen an der Südküstenregion gegeben, doch ebenso hatte es auch anderswo Wirbel gegeben, da der Schock der Abreise des Schiffes und des Volkes durch alle Etagen und Büros gedrungen war. Man war einfach nicht bereit gewesen zu glauben, daß es einen holistischen Plan gegeben hatte, um den Menschen die Schuld zu bezahlen, weil sie es schließlich gewesen waren, die die Ler geschaffen hatten. Aber schließlich hatten sich die Gemüter beruhigt, und die auf der Erde verbliebenen Ler und die Menschen hatten sich gemeinsam an die Arbeit gemacht und vom Original soviel wie möglich zu retten. Dies war Fellirians Ziel gewesen. Vance kehrte ebenfalls vom Heiligtum 8905 ins Institut zurück und spielte eine wichtige Rolle, solange er dazu fähig gewesen war.
    Hatten sie Erfolg gehabt? Niemand konnte es sagen, denn der Impuls des für die Menschheit vorgesehenen Plans war so langsam und weitreichend gewesen, daß man noch nicht einmal nach einer Spanne von sechzig Jahren eine Veränderung sehen konnte, obwohl sie ständig danach suchten. Die Welt hatte sich noch auf keinerlei erkennbare Art und Weise verändert. Selbst jene Ältesten, die sehr damit vertraut waren, konnten keine Prognosen, keine Vorhersagen abgeben. Der Verlauf der Welt ging weiter wie bisher, nur vorsichtiger.
    Morlenden versuchte, sich vorzustellen, wie es den Kindern in den dazwischen liegenden sechzig Jahren ergangen war. Er konnte es nicht. Sechzig Jahre. Bei ihrer letzten Begegnung mit Pellandrey hatte man ihnen gesagt, man erwarte, daß das Schiff weniger als ein Jahr im Weltraum bleibe, bevor es gelandet werde und man mit der Besiedlung eines neuen Planeten beginne. Und dann die Wiederaufnahme ihres Lebens unter einem fremden Himmel. Aber vielleicht war er gar nicht so fremd. Sechzig Jahre. Peth würde sich in eine andere Webe verwoben haben, ihre gesamte verwobene Phase durchlebt und schließlich zu einer Ältesten geworden sein, die irgendwo lebte. Es war schwer vorstellbar. Für ihn blieben die Dinge so, wie sie 2550 gewesen waren. Morlenden schüttelte den Kopf. Er wußte, daß diese Dinge der Wahrheit entsprachen, aber dennoch konnte er sie nicht einsehen.
    Schließlich richtete er sich auf. zog die Schaufel aus dem Boden und ging zum yos zurück. Ja, er meinte, er könne das Grollen fernen Donners drüben im Westen hören, der jetzt sehr dunkel geworden war. Er stellte die Schaufel in dem Geräteschuppen unter dem Vordach auf der Rückseite des yos ab, umrundete es, ging nach vorn. Er stieg die Stufen zum Eingang hinauf und blieb stehen, um seine Stiefel auszuziehen, bevor er das yos betrat; eine Handlung, die er schon so oft vorgenommen hatte, daß sie ihm in Fleisch und Blut übergegangen war. Er bewegte sich langsam. Das Alter begann ihn einzuholen. Es war schwer, sich zu bücken. Und als er damit fertig war und sich wieder in eine stehende Stellung aufrichtete, eine Hand am Geländer, spürte er, wie ein sehr kalter und sehr dicker
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