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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler
Autoren: M.A. Foster
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Innenraum, den wir sodann bewohnbar machen müssen. Die Geburtenrate unserer Rasse ist so festgelegt, daß zu einem bestimmten Zeitpunkt der verfügbare Raum im Schiff exakt dem für das ganze Volk erforderlichen Raum entspricht.“
    „Wenn das Schiff also jetzt die Erde verlassen würde, wäre noch zuwenig Platz vorhanden …“ stellte Morlenden langsam fest.
    „Genau. Nach allem, was Maellenkleth herausgefunden hatte, bevor man sie faßte, war die Zeit schon damals reif. Eigentlich ist unser Abflug jetzt überfällig. Wir müssen spätestens nächste Woche fliegen, oder wir sind – unseren Untersuchungen zufolge – gezwungen, uns durchzukämpfen. Dies kann bereits jetzt der Fall sein. Und es gibt nicht genügend Platz. Verstehst du? Es gibt keinen Platz.“
    „Also müssen einige zurückbleiben?“
    „Ja.“
    „Wer?“
    „Alle Kinder und Heranwachsenden werden an Bord gehen. Alle Ältesten, bis auf eine Handvoll, die als absolut unersetzbar angesehen werden, bleiben zurück.“
    „Du hast die Elternphase ausgelassen“, meinte Fellirian sehr leise.
    Pellandrey sagte: „Manche Weben werden zwei Elternteile bei den Ältesten zurücklassen müssen.“
    Morlenden legte Sanjirmil sehr sanft auf den Boden des Simses nieder. Er richtete sich auf und sagte: „Und welche Weben werden das sein? Sind sie dir bekannt? Noch besser: Wissen sie es?“
    „Morgen schicken wir die Läufer aus, um das Volk zu sammeln. Wir haben es so angelegt, daß das Wissen um die Rolle nicht verloren sein wird: Alle Weben, die eine Zahl in ihrem Beinamen tragen, müssen unter sich losen oder eine wie auch immer geartete Entscheidung treffen. Und natürlich wird das bißchen Regierung, das wir haben, ein Beispiel geben und diese sehr bittere Pille schlucken.“
    „Es gibt nur zwei Weben, die mit dieser sogenannten Regierung befaßt sind“, sagte Fellirian. „Euch und uns.“
    „Ja. Richtig. Uns und euch. Und so weißt du es jetzt, Fellirian Deren; und du bist Klandorh, deshalb mußt du entscheiden, wie ihr es bei euch durchführen werdet. Die Revens haben ihre Entscheidung bereits getroffen. Ich hätte bis zum Morgen warten sollen, um dir dies zu enthüllen, denn der Morgen ist eine bessere Zeit für schlechte Nachrichten.“
    Morlenden sagte: „Es gibt keine spezielle Zeit für schlechte Nachrichten. Und du glaubst, dies wird die Zahlen so weit herabsetzen, daß die Verbleibenden vom Schiff aufgenommen werden können?“
    „Ja. Und es wird sogar genügend Raum für die unterwegs auftretenden Schwangerschaften übrigbleiben. Im Augenblick wissen wir noch nicht, wie lange wir im Raum sein werden.“
    „Und wie lautet die Entscheidung der Revens?“ fragte Morlenden.
    „Du enthüllst mir nicht die Verbrechen Sanjirmils; ich enthülle dir nicht, was bereits feststeht“, antwortete Pellandrey. „Du wirst sehen, wer von uns den Startplatz verlassen wird, wenn das Schiff zu seiner Reise aufbricht. Ich möchte nicht, daß jemand von unserem Beispiel beeinflußt wird. Es ist wirklich eine harte Art des Vorgehens, aber ich habe verfügt, daß sich jeder einzelne Betroffene dieser Angelegenheit persönlich stellen muß. Und somit auch du.“
    Fellirian schüttelte den Kopf, als könnte sie damit Spinnenweben von ihren Augen wischen. „Dann werden wir zu unserem yos zurückkehren und dort beraten.“
    Pellandrey legte seine Hand auf ihre Schulter. „Deshalb haben wir euch gebeten, die Nacht hier zu verbringen, nachzudenken und frisch zurückzukehren. Dies ist eine Entscheidung, die wir niemandem hastig treffen lassen möchten, denn die Folgen werden für ewig sein.“
    Fellirian schaute Pellandrey ausdruckslos an. „Nein“, sagte sie. Und zu Morlenden: „Ich weiß nicht, wie lange du subjektiv mit Sanjirmil eingeschlossen warst. Kannst du der Kälte trotzen, Innenverwandter?“
    Morlenden legte seine Hände zusammen, verschränkte sie und zog fest daran, bis es in seinen Schultern knackte. Dann richtete er sich auf und sagte: „Heute nacht ist es so weit. Kehren wir jetzt zurück.“ Und zu Pellandrey sagte er: „Wann müssen wir hier sein, und was sollen wir mitbringen?“
    „Die Läufer brechen morgen auf, und die Entscheidungen müssen nach Erhalt der Botschaft getroffen werden. Bringt euer wertvollstes Hab und Gut mit, soviel, wie jeder von euch mit eigenen Händen tragen kann. Und was ihr in Erinnerung behalten könnt, denn wir werden diese Welt wieder neu errichten. Das ist es, was von den Läufern hinausgetragen
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