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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler
Autoren: M.A. Foster
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seltsame Welt festigte sich, ebenso ihr Wille. Und sie begann, ihn zu umkreisen, wie ein Wolf, und langsam kam sie näher. Morlenden setzte sich ebenfalls in Bewegung, umkreiste sie, zog buchstäblich seine eigenen Kreise, denn er wußte, daß ein Schwanken in diesem Augenblick sein sofortiges Ende bedeutete; nie würde er von diesem Ort zurückkehren, wo auch immer sich dieser befinden mochte.
    Er rief ihr zu: „Ho, Sanjirmil! Ich kann dich endlos hinhalten! Greif mich an, und ich entwirre deine Vorhölle. Bessere deine Weltlinien aus, und ich werde dich angreifen.“
    Ihr Gesicht zu einer angestrengten Grimasse verzogen, erwiderte sie: „Hinhalten, meinst du? Hier gibt es nichts außer meiner eigenen Zeit. Ich werde dich erschöpfen. Aber du weißt, daß dies nicht mein Herzenswunsch ist, Morlen …“
    „Dann sprich von Herzenswünschen. Es scheint, daß wir uns auch hier nur wenig mehr als Boshaftes zu sagen haben.“
    „Wenn du aufhörst, mich zu bekämpfen, und dich mir in meinem Kreuzzug gegen die Dummheit anschließt, so werde ich alles mit dir teilen, so oder so. Gleichberechtigt teilen. Du bist zu gut, um in einem so absurden Kampf wie diesem vergeudet zu werden.“
    „Warum hast du Maellenkleth in die sichere Gefangenschaft hinausgeschickt?“
    „Du hast es gesagt, deshalb weißt du, warum. Ich habe die alte menschliche Geschichte von Damvidhlan und Baethshevban {46} gelesen und sah meinen Weg frei. Maellen fiel natürlich Hurthayyans Rolle zu, oder, wie ihn die Vorläufer nennen: Uria, der Hethiter. Wie er, mochte sie die Front des Kampfes gern, übermäßig gern und wie er besaß sie etwas, das ich begehrte, nämlich die Hochachtung der restlichen Spieler-Gemeinschaft. So habe ich sie, wie Damvidhlan es tat, dorthin geschickt, wo es am heißesten herging.“
    Morlenden unterbrach. „So etwas dem Zufall zu überlassen, sieht dir gar nicht ähnlich.“
    „Nein“, erwiderte sie traurig. „Es war kein Zufall. Ich hatte einen wertlosen Agenten der Menschen gefördert und ihn für eine außergewöhnliche Tat zurückgehalten. Und da war sie. Durch ihn sorgte ich dafür, daß sie in Gefangenschaft geriet. Es war ein Mann namens Errat. Aber am Ende wurde er zu gerissen, und ich mußte ihn beseitigen. Zu gefährlich. Es ist etwas Gräßliches, mit Menschen zu tun zu haben; sie sind gefährlich … Erfüllt mit tausend Feindseligkeiten. Ihre Gedanken untergraben die eigenen, übernehmen sie, und man wird wie sie. Deshalb ging ich hinaus, um Errat zu töten; er war dabei, mich zu verderben.“
    „Ha!“ bellte Morlenden. „Du von Errat verdorben? Andersherum würde ich es wohl glauben. Wenn du ihn eliminiert hast, so hast du ihm damit gewiß einen Gefallen getan.“
    „Ich habe einen Pfeil auf dich abgeschossen, um dich zu warnen. Jetzt bedauere ich es fast, dich verfehlt zu haben.“
    „Knapp verfehlt, ja? Oder paßt du deine Motive den Tatsachen an? Das ist eine Rechnung, die ich selbst mit dir begleichen muß: Du hast eine Waffe gegen mich gerichtet, die die Hand verläßt.“
    „Ich sah, daß du hinzukamst und konnte nicht darauf hoffen, dich zu täuschen. Perwathwiy und die anderen konnte ich abhalten, denn sie wollten glauben … Aber ich sah, daß dich dein Weg schließlich zu mir führen würde. Ich stimme zu, daß es unklug war … Aber in dieser Angelegenheit wirst du kein Urteil über mich erhalten, denn dies würde das kleine Kontingent der Spieler schmälern. Sie brauchen mich jetzt – ganz abgesehen davon, daß ich die Herrin des Schiffes bin.“
    „Dann brauchst du meine Hilfe nicht.“ Morlenden wandte sich von ihr ab und begann, die Enden der seltsamen Halbwelt, die Sanjirmil geschaffen hatte, aufzulösen. Sie entgegnete plötzlich, stabilisierte sie wieder, wobei heißer Zorn von ihr ausstrahlte.
    „Laß das! Du weißt nicht, welche Kräfte du entfesseln wirst!“
    „Seit dich das Schiff ergriffen hat, Sanjir, hast du davon gelebt, auf das Undenkbare zu setzen, darauf, daß es Dinge gab, die andere nicht tun würden. Das sehe ich. Aber ich werde sie tun, verstehst du? Du bist zu weit gegangen, und ich werde dich aufhalten!“
    „Ohne Rücksicht, was es das Volk kosten wird?“
    „Sieh dir an, was du das Volk schon gekostet hast! Wir waren unschuldig, aber das Böse ist in unsere Mitte gekommen, trug dein Überhemd, deine Stiefel, deine Lederkapuze. Dieses Böse möchte ich nicht zu den Sternen getragen sehen, so sehr du selbst es auch möchtest.“
    „Schließe dich mir an,
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