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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel
Autoren: David A. Kyle
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Möglichkeiten? Ja, entschieden ja! Ein lenkbarer kleiner Energietunnel ist überall in der Galaxis für jede intensiv geschützte Zone eine Gefahr.«
    Mit mehreren dicken, gelenklosen Fingern, die das Ende seiner sich zuspitzenden Tentakel bildeten, nahm Tregonsee Mandos Gürtel vom Boden auf und fuhr mit anderen, haarähnlichen Gebilden über das Material. Er hielt den Gurt drei Meter über seine halbkugelförmige Schädeldecke, die die flache Ebene seines runden Oberkörpers abschloß. Seine arisische Lens, die normalerweise mit einer Art Band am oberen Teil eines Arms oder Beins getragen wurde, schimmerte zwischen zweien seiner Nasen – wie ein übergroßes funkelndes Auge, das er sich auf die Stirn geklebt hatte, um einen Ausgleich für die Augen zu schaffen, die er nicht besaß. Den Gürtel streckte er aus, als könnte die Lens seine Geheimnisse entziffern.
    »Ich möchte Ihnen die Frage beantworten, die Sie mir vor einigen Minuten stellten, Kapitän – wer nämlich der Veganer gewesen sei. Auf keinen Fall war es Writti. Vielmehr war es Mando. Ja, eindeutig: Mando.«
    Tregonsee ließ den Gürtel fallen und stieß ihn mit einem seiner vier Füße an.
    »Dieser Mando war ein gefährlicher Bursche«, fuhr er fort. »Uns war bekannt, daß er sich wegen eines wichtigen Projekts im galaktischen Sektor des Verkümmerten Arms aufhielt. Allerdings ahnten wir nicht, daß man ihn mit Hilfe eines Hypertunnels befördern würde. Dies macht deutlich, daß es sich um eine sehr große Verschwörung handeln muß. Schlau war er, das wußten wir. Aber er allein hätte die Patrouille niemals in Gefahr gebracht. Ich wußte natürlich nicht, daß er es auf mich abgesehen hatte!«
    Tregonsee hob seine vielen Dutzend Tentakelanhängsel auswärts, was ihn wie einen Baum aussehen ließ, dessen zahlreiche dicke und dünne Äste in einer nicht vorhandenen Brise bebten. Es war eine Geste, die der Eingeweihte als einen Ausdruck ungelöster intellektueller Probleme zu deuten wußte.
    »Ich brauche sofort P'Keen. Wirklich sofort.«
    Kapitän Garner gewann knapp eine Mikrosekunde lang einen seltenen Eindruck von Tregonsees mentalen Kräften: Der Rigellianer hatte P'Keen aus Ordov längst gesucht, gefunden und verständigt, als der Kapitän noch zur Kenntnis nahm, daß Tregonsee P'Keen rufen wollte. Die Gedanken des Rigellianers berührten den Verstand des Ordovikers – peng! –, und schon war die Kommunikation beendet. Hatte P'Keen Tregonsees Ruf geahnt, noch ehe Tregonsee ihn losschicken konnte?
    »Ja, Kapitän«, sagte Tregonsee, dem Garners Bewunderung nicht entging. »P'Keen ist immer wieder viel schneller als ich. Uns Rigellianern wird zuviel Ehre zuteil. Der ordovikische Wahrnehmungssinn ist so ziemlich der beste im ganzen bekannten Universum. Aber das wissen Sie ja schon; er bringt Ihnen Dinge bei, die ich Sie nicht lehren könnte. Jedenfalls ist er bereits nach hier unterwegs. Er verließ die Gemächer des Präsidentenkönigs, als Mepauhurrats Leiche kaum den Boden berührt hatte.«
    Langsam hatte Tregonsee dabei die Arme wieder sinken lassen. Nun wandte er sich sogleich dem Sicherheitsraum zu.
    »P'Keen ist meiner Ansicht. Merkt euch dies.« Tregonsee trug seine Gedanken nun besonders nachdrücklich vor, nicht nur für Kapitän Garner, sondern nicht minder eindringlich für die anderen Stabs-Lens-Träger und die beiden GP-Stabs-Offiziere im Sicherheitsraum.
    »Der andere preekoanische Lens-Träger und seine beiden Patrouillenangehörigen liegen im Krankenhaus – sie kennen die Tatsachen nicht und werden sie auch nicht erfahren. Aus dem Kreis derjenigen, die unsererseits am Tatort gewesen sind, wissen nur sechs positiv, daß ich nicht getötet wurde. Die Verwundeten glauben wahrscheinlich, daß es mich erwischt hat. Vielleicht gab es sogar Mithörer oder eine zufällig eingestimmte Lens, die den Tod eines Rigellianers feststellen konnte. Auf jeden Fall müssen die feindlichen Agenten von meinem Tod überzeugt sein. Nun wollen wir mal überlegen, wie wir das zu unserem Vorteil nützen können.«
    »Wollen Sie eine totale Nachrichtensperre vorschlagen?« erkundigte sich Garner. »Glauben Sie, wir bekommen auf diese Weise die Identität des Attentäters heraus?«
    »Lohnend ist es, finde ich«, gab Tregonsee zurück. »Die Gegenseite wird sich beunruhigt zeigen, wenn meine Todesmeldung ausbleibt. Natürlich wüßten sie zu gern, ob sie Erfolg hatten. Wenn wir nichts sagen, werden sie Risiken eingehen, um die Wahrheit herauszufinden.
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