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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel
Autoren: David A. Kyle
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Besuch – nach außen hin diplomatisch, denn wo immer sich der rigellianische Lens-Träger Zweiter Ordnung blicken ließ, gab es Intrigen, geplante und ungeplante. Die beiden ersten Besuchstage waren ohne Zwischenfälle verlaufen. Die Preekoanier, von ihrem Präsidentenkönig bis hinab zum unwichtigsten Bürger, hatten den mächtigen, legendären Tregonsee, den emeritierten Grauen Lens-Träger, der einen Auftrag auszuführen hatte, begeistert empfangen. Wenn es überhaupt Schwierigkeiten gab, dann unten auf dem Planeten; damit wurde Tregonsees fünfköpfige Mannschaft, verstärkt durch zwei preekoanische Lens-Träger und zwei preekoanische Patrouillenangehörige, ohne weiteres fertig. Auf keinen Fall hatte man hier mit konkreten Gefahren gerechnet. Gleichwohl war man an Bord der Dronvire weder nachlässig noch gleichgültig und konnte sich der ersten Attacken ziemlich leicht erwehren.
    Kommandant P. Lzbert, Lens-Träger, war zufällig auf der Brücke, als der Angriff begann. Sein Stellvertreter hatte ihn gerufen, weil die preekoanischen Wachschiffe, die zur umfassenden Abschirmung von Tregonsees Besuch weit draußen im All standen, seltsame Werte gemeldet hatten, allerdings keine visuellen Erfassungen. Der Kapitän hatte verfolgt, wie unten die hellblauen Verteidigungsbarrieren entstanden und die Stadt in drei konzentrische Kreise unterteilten. Direkt unter seinem Schiff hatte sich das schimmernde Dach der Barriere gebildet und den Kontakt zur Nachrichtenzentrale in Tregonsees Palast-Gemächern unterbrochen.
    Als die Mannschaft der Dronvire endlich alle Kampfstationen bemannt hatte, rasten die beiden schwarzen Piraten, von Abwehrfeuern getroffen, bereits davon. Die vielen hundert Privatjachten stoben auseinander wie ein von einer unbekannten Gefahr aufgescheuchter Vogelschwarm, und alle, die planetenwärts zu entkommen suchten, wurden im Energienetz der Schutzbarriere durchgeschüttelt und beschädigt. Die Polizei- und Wachschiffe, die hoffnungslos in der Minderzahl waren, kreisten hilflos.
    »Geben Sie Signal Rotbraun, ich wiederhole: Rotbraun an HQ-T!« sagte Kommandant Lzbert, ein jung wirkender grauhaariger marsianischer Hybride mit natürlichen telepathischen Fähigkeiten. Seine Gedanken fegten durch die Köpfe seiner Mannschaft und schnappten jede mögliche Information auf, dann begann er die Runde erneut und übermittelte jedem den derzeitigen Status. Mit eigenen Augen, mit eigener Wahrnehmung und zusätzlich durch die Sinne seiner Besatzung überwachte er die Deck-Instrumente, besonders jene der Warnanlagen.
    »Sir, auf dem Friedensplatz in der Stadtmitte ist ein nuklearer Sprengsatz gezündet worden!« Die Abtast-Beobachterin, die ihr Gesicht in einen Sichtkasten gedrückt hatte, schickte ihre Meldung direkt in das Gehirn des Kommandanten.
    »Ja, ich habe die Explosion auf dem Schirm«, erwiderte der Marsianer. »Lenken Sie mich zur Quelle!«
    »Negativ.«
    »Spüren Sie die feindlichen Schiffe auf. Sie werden von den Verfolgungsgeräten nicht mehr erfaßt.«
    »Negativ. Sie sind fort.«
    Kommandant Lzbert zog daraus einen schnellen und glatten Schluß – die Luftangreifer waren gekommen und verschwunden und stellten daher nur eine Ablenkung dar; sie hatten die Bombe nicht abgeworfen. Eine Explosion, ein kleiner konventioneller atomarer Sprengsatz: Diese Explosion schien auf eine unabhängige Aktion am Boden hinzudeuten. Die beiden Vorstöße hatten nichts miteinander zu tun. Die Bombe war nichts anderes als eine zweite Ablenkung. Zwei Ablenkungsmanöver? Waren das alle? Die Lage mußte schlimmer aussehen als vermutet. Welchen Zweck hatten diese Ablenkungsmanöver?
    Auf dem üblichen Wege setzte er eine weitere Botschaft an das HQ-T ab und schickte sie gleichzeitig durch die Lens: »Signal Braungrün, wiederhole: Braungrün. Doppelspuriger Ablenkungsangriff. Kleine A-Bombe zur Ablenkung. Keine Quelle. Kein Kontakt. Kapitän Buyyer, volle Sicherheitsmaßnahmen, Alarm Rot. Melden.«
    Die Sekunden dehnten sich spannungsvoll, doch gab es keinen Lens-Lens-Kontakt. Da die Verzögerung ungewöhnlich war, mußte eine ernste Ausnahmesituation vorliegen. Eine Bestätigung ergab sich aus der plötzlichen Gedankenverbindung mit Kapitänleutnant Bob Buyyer, dem ersten Verbindungsoffizier der Dronvire im Stabe Tregonsees. Auf Tregonsees Räume war ein Angriff verübt worden. Angreifer tot. Verluste der Patrouille. Hauptquartier-Treg unbetroffen und funktionsfähig. Gewisse Einzelheiten wurden noch
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