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Lena - einfach raus und leben

Lena - einfach raus und leben

Titel: Lena - einfach raus und leben
Autoren: Thorsten Michael u Schatz Gamboeck-Fuchs
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Stimmung.
    In diesen alternativen, witzigen, verspielten und fantasievollen Clubs tanzte Lena zu den verschiedensten Musikstilen aus der Pop-Subkultur. Und vermutlich hat sie dort ihren individuellen Stil entwickelt, der zu einem ihrer Markenzeichen geworden ist. Sie bestätigte ja in einem Interview mit der Kölnischen Rundschau vom 17. Mai 2010, dass sie sich bei ihren Auftritten einfach so zur Musik bewege, wie es ihr gerade einfalle. Und das habe, so Lena, einiges mit ihren favorisierten Musikschuppen in ihrer Heimatstadt zu tun: »In meinem Lieblingsclub in Hannover tanze ich zu Electro-Indie-Musik. Dazu kann ich gar nicht anders tanzen als bekloppt.«
    Aber das Tanzen ist ja nur ein Teil ihrer Performance,
der andere ist ihr Gesang. Laut der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 3. Februar 2010 hat Lena »schon immer gern gesungen, zu Hause, bei Schulaufführungen an der IGS Roderbruch und unter der Dusche«. Doch für Gesangsunterricht fehlte das Geld, also hieß es: Learning by doing. Und tatsächlich brachte sich Lena das Singen durch reines Anhören von Songs bei. Sie kann keine Noten lesen, sie beherrscht kein Instrument, und den Musikunterricht in der Schule hat sie auch, so schnell es ging, mit der zwölften Klasse abgewählt.
    Musik mag sie anscheinend lieber in einem selbst gesteckten Rahmen. So nahm sie zum Beispiel seit dem Jahr 2007 als eine Hälfte des Duos »Stenorette 2080«, benannt nach einem Diktiergerät gleichen Namens, gemeinsam mit ihrem Schulfreund Holger folkige Singer-Songwriter-Stücke auf. Die trugen merkwürdige und ulkige Titel wie »Das Mädchen vom Ponyhof« und »Mechthild die Meerjungfrau«. Lena, die den Gesangspart übernahm, während Holger die Gitarre zupfte, sah »Stenorette 2080« aber gar nicht so richtig als echte Band an. Dabei gaben die beiden sogar vor begeisterten Zuhörern mit ihren selbst geschriebenen Songs Konzerte. Etwa an Lenas Schule, der IGS Roderbruch, oder bei einem kleinen vorweihnachtlichen Auftritt am 19. Dezember 2009 zusammen mit den lokalen Bands Splandit und Headroom in Arpke, einem Ortsteil der Stadt Lehrte nahe bei Hannover. Damals kostete der Eintritt vier Euro, was sich bei Lenas zukünftigen Konzerten doch höchstwahrscheinlich ändern dürfte.

    Allerdings sang Lena nicht nur in diesem Duo, sondern griff auch bei anderen Gelegenheiten zum Mikro. So trat sie zum Beispiel als echte Soul-Röhre beim Sommerkonzert der Jazz-Band der »Käthe-Kollwitz-Schule« in Hannover auf. Sie sang dort den Black-Music-Klassiker »Respect« und wurde, wie das Jazz-Bläser-Ensemble, das sie begleitete, frenetisch bejubelt.
    Lena hat Soul- und Singer-Songwriter-Stücke gesungen und mag Clubs, in denen Indie-Rock und Electro-Feger gespielt werden. Ihre musikalischen Vorlieben sind also breitgefächert, was auch daran zu erkennen ist, wen sie zu ihren Vorbildern zählt. Das sind die britischen Sängerinnen Adele und Kate Nash und die Amerikanerin Vanessa Carlton, außerdem die Pioniere des neuen deutschen Pops, Wir sind Helden. Lena hört aber genauso gern den deutschen Sänger und Songwriter Clueso, die Indie-Popband The Whitest Boy Alive, den Sänger Jamie Cullum, die Funk-Pop-Truppe Jamiroquai, daneben auch deutschen HipHop von Freundeskreis oder amerikanischen von Kanye West. Dazu kommt ein wenig Deep House, die langsamste und melodiöseste Stilart des House, und Jazz und Soul. Festgelegt auf eine Gruppe, einen Sänger, eine musikalische Richtung ist der Eurovisions-Star absolut nicht.
    Dasselbe gilt für ihre Show-Ambitionen, denn es blieb nicht beim Tanz und beim Gesang. Lena ist ein Fan von Musicals, und die schließen die Schauspielkunst mit in die Performance ein.
    Und auch dafür interessierte sich Lena schon früh.
Ihre erste Rolle übernahm sie bereits in der Theater-AG in der achten Klasse. Sie spielte eine alte Großmutter mit Katze und verriet im Magazin Stern am 19. Mai 2010, dass sie, obwohl sie nur zwei Sätze zu sprechen hatte, enorm nervös war.
    Kurz darauf versuchte sich Lena auch außerhalb der Schule als Mimin, in einem abgedrehten Vorweihnachts-Video des Grimm’schen Märchens »Hänsel und Gretel«. Am Anfang spielt sie die fiese, keifende Stiefmutter von Hänsel und Gretel mit heruntergezogenen Mundwinkeln, die die Geschwister in den Wald schickt, weil die Familie die beiden nicht mehr ernähren kann.
    Gretel wird dann auch von Lena verkörpert, eine Freundin mimt den Hänsel. Auf dem Weg erzählt Gretel von einem Traum, der eingeblendet
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