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Lena - einfach raus und leben

Lena - einfach raus und leben

Titel: Lena - einfach raus und leben
Autoren: Thorsten Michael u Schatz Gamboeck-Fuchs
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Bewegungen bei ihren Auftritten bei den Vorentscheidungen zum Eurovision Song Contest oder beim Wettbewerb in Oslo selbst an, hat sie genau das beibehalten: diese Individualität, einen ganz eigenen, natürlichen Tanzstil, der unverwechselbar nur von ihr kommt.
    Zum Üben hatte Lena auch außerhalb ihrer Tanz-Crew-Stunden reichlich Gelegenheit, wenn sie in Hannover ihre Lieblingsclubs unsicher machte. Einer davon, das Café Glocksee, gehört zum alternativen »Unabhängigen Jugendzentrum Glocksee« (UJZ), das 1972 von einer Bürgerinitiative im hannoverschen Arbeiterstadtteil Linden gegründet wurde. Es wird, wie der Name deutlich macht, unabhängig von jeglicher Verbandsund Kommunalpolitik betrieben. Das UJZ umfasst auch
das »Indiego Glocksee«, ein alternatives Veranstaltungskollektiv, in dem Konzerte, Theater, Schülerpartys und andere Events stattfinden.
    Das integrierte Café Glocksee dient tagsüber als offener Informations- und Kommunikationspunkt für das Jugendzentrum, das jeder besuchen kann, der möchte. Dort finden unter anderem Groove-Sessions statt, bei denen unbekannte junge Bands auf der Café-Bühne ihre Talente unter Beweis stellen können. Fehlt das nötige Equipment, leiht ihnen das UJZ Instrumente, Verstärker und Mikrofone.
    Daneben stehen im Jugendzentrum etliche Übungsräume für die Musiker zur Verfügung, die angemietet werden können. Geübt haben dort schon recht bekannte Punkbands wie die Boskops oder die Abstürzenden Brieftauben, Reggae-Bands und Electro- und Techno-Acts und sogar Popgrößen wie die mittlerweile aufgelöste Rockband Fury In The Slaughterhouse (»Radio Orchid«, »Won’t Forget These Days«).
    Die spielten und spielen abends auf den zahlreichen Partys und Gigs im Café Glocksee. Das Café mutiert dann zu einem populären Club für alle, denen der Mainstream der Großdiskotheken zu bieder erscheint. Neben Musik aus der Konserve gibt es jede Menge unbekannte wie bekannte Live-Acts zu erleben. Indie-Größen wie Stereo Total, Motorpsycho, Calexico und die populären Vertreter der neuesten deutschen Welle, Wir sind Helden, statteten dem Café Glocksee schon einen Besuch ab. Diese bunte Mischung zeigt, dass die
musikalische Palette enorm ist. Aber das ist kein Wunder, denn an diesem coolen Ort treffen die verschiedensten subkulturellen Strömungen aufeinander.
    Ein weiterer Favorit Lenas für den Tanzfloor und die musikalische Beschallung ist ebenfalls in Linden und nennt sich »FAUST«. Der Name steht als Abkürzung für »FAbrikUmnutzung und STadtteilkultur«. Gemeint ist damit ein Verein, der 1991 auch aus einer Bürgerinitiative hervorgegangen ist. Dieses Kulturzentrum gestaltete das stillgelegte Gelände einer Bettfedernfabrik um und schaffte so einen Ort für regelmäßige Konzerte und Diskoabende, aber auch für Flohmärkte und Plattenbörsen. Konzerte und Partys finden in der »60er-Jahre-Halle« statt und Theateraufführungen und Literaturabende in der »Warenannahme«, die ihren Namen noch aus Fabrikzeiten behalten hat. Zusätzlich gibt es noch die Lounge- und Club-Kneipe »Mephisto«, das »Café Siesta«, den Biergarten »Gretchen« und die »Kunsthalle Faust«.
    Das Zentrum will die interkulturelle Kommunikation und das Stadtteilleben fördern und bietet sowohl bekannten Bands wie auch neuen Talenten eine Plattform. So hat »FAUST« zusammen mit dem Musiklabel tapete records und dem Spandau Projekt 2008 das jährlich stattfindende alternative »BootBooHook Festival« initiiert. Dort traten neben internationalen Gruppen vor allem bekannte deutsche Indie-Acts wie zum Beispiel Tocotronic, Kettcar, Fehlfarben, Bernd Begemann, Tele, Superpunk oder Anajo auf.
    Genauso alternativ geht es im »Bei Chéz Heinz« in
Linden-Limmer zu, einem weiteren von Lenas Lieblingsclubs. Der lockt ein treues Publikum aus Studenten, Schülern und jung gebliebenen Erwachsenen mit immer neuen skurrilen Veranstaltungen und Motto-Abenden an. Der alternative Club hat zum Beispiel schon in den Neunzigerjahren abgedrehte Eurovisions-Nächte veranstaltet, als Lena noch die Schulbank drückte und völlig unbekannt war.
    Etwa als Guildo Horn mit seiner ausgeflippten Performance beim Contest 1998 mit dem Song »Guildo hat euch lieb!« (übrigens auch von Stefan Raab produziert und geschrieben) den Wettbewerb in Birmingham auf den Kopf stellte und den siebten Platz schaffte. Da feierte das »Bei Chéz Heinz« eine »Grand Prix«-Nacht inklusive Quiz, Schlagermusik bis zum Abwinken und brodelnder
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