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Lektionen (German Edition)

Lektionen (German Edition)

Titel: Lektionen (German Edition)
Autoren: Madeline Moore
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wissen.»
    «Du machst mit dem Geld, was immer du willst.» Mr. Meadows drehte sich auf seinem Sitz um und sah Sarah und ihre Mutter an. «Gönn dir was Schönes, Baby. Okay?»
    «Okay, Dad.»
    «Da war ich mal essen», erklärte Sarahs Dad und zeigte auf ein Steaklokal.

    Der Flughafen war ihr zu hell und zu hektisch. Sarah dachte an die Freude zurück, mit der sie von der Penthouse-Suite im Royal Hotel aus ein Flugzeug hatte starten sehen. Ohne Geräusch war es ihr so friedfertig erschienen. Sie bevorzugte den Blick aus der Ferne auf geschäftige Orte, vielleicht sogar auf das Leben an sich. Darüber sollte sie später nochmal nachdenken, wenn sie endlich allein wäre. Es könnte etwas bedeuten.
    Umarmungen, Küsse, Winken. Nach der endlosen Autofahrt ging der Abschied schnell vonstatten. Sarahs Augen füllten sich mit Tränen, während sie ihre Eltern die Sicherheitsschleuse passieren sah. Wie üblich musste ihr Vater ein zweites Mal durchgehen, nachdem er beim ersten Mal den Alarm ausgelöst hatte, da er wie üblich die Münzen in seiner Hosentasche vergessen hatte. Mrs. Meadows wartete auf der anderen Seite auf ihn. Sie schüttelte den Kopf über ihren schusseligen Gatten, aber mit einem Lächeln. Sie nahm seinen Arm. Dann waren sie weg.
    «Sie sind älter geworden», murmelte Sarah zu David. Sie verspürte das Bedürfnis, ihre feuchten Augen zu erklären.
    «Sie sind ziemlich locker, für Eltern.»
    Sarah ließ sich von ihm die Hand halten. Sie empfand eine plötzliche Woge der Zuneigung. Vielleicht war David ja wirklich einer «zum Festhalten».
    Auf dem Rückweg ruhte Davids Hand auf Sarahs Knie. Sie ließ ihn gewähren, bis die Hand ihren Schenkel hinaufzuwandern begann.
    «Nicht!», sagte sie.
    «Ich dachte …?»
    « Hast du?»
    Er schaute so niedergeschlagen drein, dass sie beinahe nachgegeben hätte, sich dann aber gegen das Mitleid wappnete. Beim Sex sollte es schließlich nicht um Mitleid gehen. Es sollte dabei darum gehen, von einem meisterlich befähigten Mann wie Jack mitgerissen zu werden.
    David parkte ein kurzes Stück von ihrer Tür entfernt unter einem hohen Spitzahornbaum, der das Licht der Straßenlaternen weitgehend abschirmte. Dort hatte er nach ihren ersten Verabredungen angehalten, ehe er sich die Gunst verdient hatte, ins Haus eingeladen zu werden. Gut. Es zeigte Davids Einsicht, dass sich ihre Beziehung um mehrere Monate zurückentwickelt hatte.
    Er drehte sich halb um und langte nach hinten auf den Rücksitz. «Ich hab ein Geschenk für dich.»
    «Mein Geburtstag war gestern, weißt du noch?»
    «Ich wollte allein mit dir sein, wenn ich es dir gebe.» Er reichte ihr eine große, in Goldpapier eingewickelte Schachtel.
    Allein? Warum? Hatte er ihr etwas Erotisches zum Anziehen gekauft, das ihre Eltern nicht sehen sollten? Falls ja, wie sollte sie sich verhalten?
    «Willst du’s denn nicht aufmachen?»
    «Klar.» Mit zitternden Fingern riss Sarah das Papier auf. Als sie den Deckel abhob, stieß sie auf einen blassgrünen Pullover, der sich wie Kaschmirwolle anfühlte.
    Sie liebte Kaschmirwolle. Aber der Preis! Armer David, bei dem teuren Essen und diesem wunderschönen Geschenk musste er an die tausend Dollar für ihren Geburtstag ausgegeben haben. Für ihn war das ein Vermögen. Wie konnte sie ihm da noch böse sein?
    Wie konnte sie es nicht? Sie hatte bereits so gut wie beschlossen, ihn abzuservieren, sobald oder womöglich gar schon bevor Jack sie ausfindig machte. Böse auf David zu sein würde das leicht machen. Sich mit ihm versöhnen und ihn dann abservieren wäre ebenso schwierig wie grausam. Vielleicht könnte sie ihn damit entschädigen, ihn vorher zu vögeln? Das schien gerecht zu sein. Das war es doch, was er am meisten von ihr wollte, oder nicht? Sie brauchte es Jack ja nicht zu verraten. Aber Jack hielt sie eh für eine Hure, ihm würde es also sowieso nichts ausmachen. Bald jedoch würde Jack herausfinden, dass ihre Nummer echt gewesen war, und sich vielleicht doch was draus machen. Aber …
    Alles war so verdammt kompliziert.
    Fürs Erste war sie leidlich entschlossen, mit David rumzumachen, nur ein bisschen, bis sie sich alles gut überlegt hätte.
    «Gefällt er dir?», wollte David wissen.
    «Todschick.»
    «Probierst du ihn an?»
    «Hier, im Auto?»
    «Wir könnten ja reingehen wie immer.»
    «Mir ist nicht danach.» Würde sie allein mit David in ihrem Zimmer ihr Oberteil abstreifen, liefe es unweigerlich auf das eine hinaus. Sarah wählte den Mittelweg. Sie griff
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