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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen
Autoren: Susan Mallery
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drei Mal denselben Betrag.
    Da kommt bestimmt nicht noch mal hunderttausend. Auf keinen Fall. Das Leben ist nicht so einfach.
    Gemächlich rieb sie mit der Münze übers dritte Feld. Zwei Dollar. Zehn Dollar. Fünfzig Dollar.
    Einhunderttausend Dollar!
    Darcy ließ die Münze fallen und sprang so schnell auf, dass sie taumelte. Sie konnte es nicht fassen. Einhunderttausend Dollar? War das wirklich ihr Gewinn?
    Sie stieß einen lauten Jubelschrei aus. Sie war gerettet! Mit so viel Geld konnte sie Dirks Schule bezahlen, ein Sparkonto anlegen und sorgenfrei leben. Sie konnte sich mit normalen Arbeitszeiten ihren Lebensunterhalt verdienen, ohne sich Monat für Monat abrackern zu müssen. Sie konnte …
    Mitten in ihrem Glückstaumel hielt sie inne. Ihre Schultern sackten hinunter; ihre Hochstimmung verflog. Es war nicht ihr Geld. Das Los stammte von Mark. Sicherlich hätte er es ihr nicht gegeben, wenn er den Wert gekannt hätte. Sie durfte es nicht behalten. Nicht in Anbetracht dessen, wie er ihre Beziehung beendet hatte. Sie wollte kein Geld von ihm. Das erschien ihr zu sehr wie eine Bezahlung für erbrachte Dienstleistungen.
    Um kurz nach acht Uhr am folgenden Morgen machte Darcy sich auf den Weg in die Stadt. Sie hatte immer noch nicht geschlafen und fühlte sich total gerädert. Stunden hatte sie damit zugebracht, eine Nachricht zu verfassen, die nun zusammen mit dem Lotterielos in einem Umschlag steckte. Es war ihr wichtig, Mark unverblümt die Meinung zu sagen, ohne ihm dabei zu verraten, wie weh ihr sein Verhalten tat. Es sollte flippig klingen, aber sie fürchtete, dass es einfach zickig wirkte.
    Sei’s drum! Dann soll er eben schlecht von mir denken, wenn er unbedingt will. Das Entscheidende für sie war, dass sie ihm die hunderttausend Dollar gab.
    Darcy erreichte das Büro des Sheriffs. Auf ihre Frage nach Mark erfuhr sie, dass er sich derzeit nicht in der Stadt aufhielt. Sie hinterlegte den verschlossenen Umschlag für ihn beim Schalterbeamten und machte sich auf den Rückweg nach Hause.
    Ich fange noch heute mit der Jobsuche an, nahm sie sich unterwegs vor. Außerdem wollte sie sich gleich nach neuen Festabnehmern für ihre Backwaren umsehen. Schließlich gab es noch andere Restaurants in der Stadt. Ein Coffeeshop in einem Bürogebäude wäre zum Beispiel kein schlechter Einstieg. Oder vielleicht ergab sich eine Möglichkeit, ihre Waren in einem Kiosk im Einkaufszentrum anzubieten.
    Ich werde gleich mal ein paar Anrufe tätigen und dann anfangen, Kostproben zu backen. Wenn ich …
    Jäh trat sie aufs Bremspedal, als das Duplex in Sicht kam. Denn sie sah jemanden auf ihren Verandastufen sitzen. Jemanden, der sehr vertraut wirkte.
    Ganz langsam rollte sie weiter, hielt dann in der Auffahrt an und schaltete den Motor ab. Sie stieg aus und fragte sich dabei, ob sie ihren Augen trauen durfte. „Mark?“
    Er stand auf und lächelte sie an. Der Schmerz in ihrem Herzen klang ein kleines bisschen ab. Denn es war nicht das Lächeln eines Mannes, der alle Brücken hinter sich abgebrochen hatte.
    „Du machst mich wirklich wahnsinnig“, eröffnete er ihr zur Begrüßung. Er ging ihr entgegen und blieb kurz vor ihr stehen. „Ich habe gestern versucht, dir alles zu erklären, aber ich war in einer Gegend mit schlechtem Handyempfang, und nachdem wir unterbrochen wurden, konnte ich dich nicht wieder erreichen.“
    „Ich weiß. Ich habe versucht, dich zurückzurufen.“
    Er nahm ihr Gesicht zwischen seine großen starken Hände. „Ich habe nur ganz wenig Zeit. Ich bin auf einer heißen Spur wegen der Schatztruhe, die im Fundament des Hip Hop gefunden wurde, und die muss ich weiterverfolgen. Aber ich wollte mich vergewissern, dass mit uns alles in Ordnung ist.“
    „Ist es das denn?“
    Er beugte sich zu ihr und küsste sie. „Eigentlich hatte ich es ganz anders geplant, aber ich kann nicht länger warten. Ich liebe dich, Darcy. Ich liebe dich schon seit längerer Zeit, aber das war mir nicht bewusst. Ich hatte zu viel Angst, dass du wie Sylvia sein könntest, und war fest entschlossen, nie wieder jemandem zu vertrauen. Dadurch habe ich lange nicht erkannt, was für ein Gewinn du bist. Aber ich habe meine Lektion gelernt. Du bist die unglaublichste Frau, der ich je begegnet bin. Ich möchte, dass wir unser Leben gemeinsam verbringen. Ich will mit dir eine Familie gründen und Kinder haben. Das wollte ich dir neulich beim Aussichtspunkt schon sagen, aber der Brand ist dazwischengekommen. Tut mir leid.“
    Ihre
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