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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen
Autoren: Susan Mallery
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an ihr interessiert war. Vielleicht bekam er sie allmählich satt. Vielleicht …
    Sie schüttelte den Kopf, um all die negativen Gedanken zu vertreiben. „Ich war viel zu lange drinnen eingesperrt“, erklärte sie impulsiv. „Hast du Lust auf eine kleine Spritztour? Es schneit zwar noch ein bisschen, aber die Wolken reißen immer mehr auf, und die Sterne leuchten heute Nacht besonders hell.“
    „Gute Idee. Zieh du dir was an, und ich gehe den Truck vorwärmen.“ Er half ihr, den Tisch abzuräumen, und verließ dann das Haus.
    Darcy zog sich schnell einen warmen Pullover und Jeans an und schlüpfte in ihren Parka. Inzwischen war Mark vor ihrer Haushälfte vorgefahren und wartete mit laufendem Motor, während sie die Tür verschloss.
    „Wohin?“, fragte er, als sie auf die Sitzbank stieg.
    „Es ist deine Stadt. Such du es dir aus.“
    Er grinste. „Ich kenne da einen Aussichtspunkt. Da haben wir früher immer geparkt, in der Highschool.“
    „Ist der Ausblick schön?“
    „Wen interessiert schon der Ausblick?“
    Waren diese Andeutungen ernst gemeint? Sie rang nach Atem. Sie hasste es, dass sie so widerstreitende Gefühle für ihn hegte. „Das kann ja heiter werden“, bemerkte sie leichthin.
    „Ich bringe dich an die beste Stelle“, versprach er.
    Während der Fahrt nahm der leichte Schneefall beständig ab. Die Wolkendecke riss immer weiter auf; die Flecken mit klarem Himmel wurden zahlreicher und größer. Eine schmale Mondsichel und unzählige Sterne blinkten.
    Darcy kuschelte sich in ihre Jacke und wartete darauf, dass die Heizung die Fahrerkabine erwärmte.
    „Was machst du zu Silvester?“, fragte Mark in die Stille hinein.
    „Tja, also, für gewöhnlich gebe ich in Paris eine Party für ein paar Dutzend meiner engsten Freunde. Wir fliegen in einem Charterjet rüber und läuten das neue Jahr mit Kaviar und Champagner ein.“
    Er warf ihr einen Seitenblick zu. „Wirklich? Hast du schon mal Kaviar gegessen? Ich habe es einmal probiert. Das Zeug ist verdammt salzig.“
    „Mark!“
    „Schon gut, schon gut. Du hast also keine Pläne. Willst du etwas mit mir unternehmen?“
    „Ja“, erwiderte sie spontan und presste dann die Lippen zusammen. Da war noch so viel, das sie ihm sagen wollte. Sie wollte ihn wissen lassen, dass er ihr sehr wichtig geworden war. Sie wollte ihn fragen, warum er nicht mehr mit ihr schlief und ob er wusste, dass es sie emotional total zermürbte. Sie wollte ihm gestehen, dass sie ihn liebte, und herausfinden, ob möglicherweise die Chance bestand, dass auch er etwas für sie fühlte. Wenn er noch nicht ganz über Sylvia hinweg war, wollte sie warten – solange es eine Chance für sie beide gab.
    Doch sie sprach nichts davon aus. Zum einen, weil sie nicht wusste, wie er zu ihrem Bruder stand. Dirk nett zu finden, war eine Sache; die Bereitschaft, sich auf jemanden einzulassen, der die Verantwortung für ihn trug, war etwas ganz anderes. Der zweite Grund für ihr Zögern war die Vermutung, dass Mark sich wohler fühlte, wenn er den ersten Schritt unternahm. Gefiel es Männern so nicht besser?
    Hätte sie doch nur mehr Erfahrung! Aber er war der erste Mann, auf den sie sich einließ, seit ihre Eltern gestorben waren. Ihre Beziehungen zu Studienzeiten waren so oberflächlich geblieben, dass sie überhaupt nicht mit dem zu vergleichen waren, was derzeit in ihrem Leben vorging.
    Als sie den Aussichtspunkt erreichten, war der Himmel beinahe wolkenlos. Mark schaltete das Getriebe auf Parkstellung, ließ den Motor aber laufen. Hitze strömte aus den Heizungsschlitzen und wärmte Darcys Füße und Beine.
    Er drehte den Oberkörper zu ihr um und bemerkte: „Du siehst so ernst aus. Hast du was?“
    „Ich denke nur nach.“
    „Tut das weh?“, scherzte er.
    Sie unterdrückte ein Lachen und setzte eine hochnäsige Miene auf. „Ich bin sehr intelligent. Deine Unfähigkeit, das zu erkennen, wirft ein schlechtes Licht auf dich, nicht auf mich.“
    „Oh, wir sind aber gar nicht schnippisch heute Abend, wie?“ Er grinste. „Ich habe schon längst gemerkt, dass du ziemlich smart bist. Ich bin nämlich auch smart.“
    „Wirklich? Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.“ Sie täuschte großes Interesse an dem vor, was jenseits des Seitenfensters zu sehen war.
    Plötzlich spürte sie seine Hand unter ihrer Jacke. Er griff in ihre Achselhöhle und begann, sie zu kitzeln. Mark hatte sich bereits abgeschnallt, aber Darcy war noch immer in ihrem Sicherheitsgurt gefangen. Sie wand sich
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