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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen
Autoren: Susan Mallery
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ungutes Gefühl dabei. Außerdem drängt sich mir immer mehr der Gedanke auf, dass ich etwas Wichtiges übersehe. Etwas, das direkt vor meiner Nase liegt.“
    „Lass mich wissen, wenn du herausfindest, was es ist.“
    „Falls ich dahinterkomme.“ Mark stand auf. „Bis morgen, Boss.“
    „Okay.“
    Mark kehrte in sein Büro zurück. Es herrschte wenig Publikumsverkehr. In der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr ging es meistens recht ruhig zu. Er beschäftigte sich mit Schreibarbeiten, bis seine Augen brannten, und fuhr dann nach Hause.
    Das Duplex lag im Dunkeln da, als er eintraf. Darcy war ausnahmsweise für die Abendschicht eingeteilt und daher nicht zu Hause. Er betrat seine Wohnung, nur um in seinem nüchternen Wohnzimmer stehen zu bleiben und sich zu wünschen, er könnte bei ihr nebenan sein. Er wollte es sich mit ihr auf der Couch bequem machen, ihren dicken Weihnachtsbaum bewundern und etwas essen, das aus ihrem Backofen stammte. Er wollte ihrem Lachen lauschen, sich in ihren Erzählungen verlieren und sich das Vorhaben, mit ihr zu schlafen, aus dem Kopf schlagen.
    Obwohl er ihr Bett seit einer guten Woche mied, hatte er nicht aufgehört, sie zu begehren. Tatsächlich verlangte ihn mehr denn je nach ihr. Aber etwas hatte sich zwischen ihnen geändert, und solange er nicht wusste, was es war, wollte er sich von der sinnlichen Versuchung distanzieren, die das Liebesspiel mit Darcy bedeutete.
    Er schaltete das Licht ein, ging in die Küche und nahm sich ein Bier. Vielleicht sollte er zum Dinner ins Hip Hop fahren. Dann konnte er sie zumindest sehen.
    Er lehnte sich an den Küchenschrank und nahm einen großen Schluck. Da er nun schon einmal zu Hause war, wollte er hier auf ihre Rückkehr warten, anstatt noch einmal aufzubrechen. Wie er sie kannte, brachte sie Reste mit. Sie konnten zusammen essen und dann …
    Unruhig wanderte er herum. Was dann? Er schritt das Wohnzimmer ab, bevor er ins Esszimmer zurückkehrte. Er hatte zu viele Fragen und zu wenige Antworten. Darcy war eine erstaunliche Frau. In den letzten fünf Jahren war es ihr gelungen, sich und ihren Bruder finanziell über Wasser zu halten. Er wusste, dass sie sich um Dirk sorgte. Obwohl ihr Bruder immer mehr lernen sollte, sich allein in der Welt zurechtzufinden, würde er niemals zu hundert Prozent selbstständig sein. Er brauchte ständig jemanden in seiner Nähe. Und diese Person war Darcy. Wer immer zu ihrem Leben gehörte, musste mehr als die übliche Verantwortung auf sich nehmen.
    Mark dachte über diesen Gesichtspunkt nach. Ließ er sich vom Ernst der Lage abschrecken, oder fühlte er sich der Aufgabe gewachsen? Er mochte Dirk. Der Junge bereitete ihm viel Freude. Aber was, wenn aus dem Jugendlichen ein erwachsener Mann wurde? Was, wenn Dirk heiraten und Kinder haben wollte?
    Mark wartete darauf, dass sein Bauch ihm nahelegte, das Weite zu suchen. Derartige Probleme konnte er in seinem Leben nicht gebrauchen. Und doch wusste er, dass die Rastlosigkeit, die er in sich spürte, nicht damit zusammenhing, dass er Darcy und ihre schwierige Situation meiden wollte. Im Gegenteil, er wünschte sich, ihr eine starke Schulter zu bieten. Denn gemeinsam war einfach alles leichter.
    Er trat ans Fenster und starrte hinaus in den leichten Schneefall. Vor einiger Zeit noch hätte er sich in Erinnerung gerufen, dass er sich auf so etwas schon einmal eingelassen hatte, und dass es ein Fehler gewesen war. Dass es ein unwägbaresRisiko darstellte. Aber nun hatte er eine ganz andere Lektion gelernt. Nämlich, dass Darcy die ehrlichste und vertrauenswürdigste Person war, die er kannte. Sie war nicht wie Sylvia.
    Ihm war ein richtig großer Fehler unterlaufen. Sowohl er als auch Sylvia hatten teuer dafür bezahlt. Vielleicht war es nun an der Zeit, die Vergangenheit loszulassen. Die Zukunft war weit wichtiger. Darcy war weit wichtiger.
    In seiner vorigen Beziehung hatte es ihn wie ein Blitzschlag getroffen. Eine unverhoffte heiße Regung hatte ihn zu der Annahme verleitet, dass Sylvia die Richtige für ihn war. Bei Darcy war es ihm nicht so ergangen. Oh, in sexueller Hinsicht war es sozusagen zu einer spontanen Selbstentzündung gekommen, doch sein Herz hatte länger gebraucht, um für sie zu entflammen.
    Seine Gefühle zu ihr waren langsam gewachsen. Eine eher zurückhaltende Sympathie hatte sich zu großem Respekt und Zuneigung gesteigert. Und nun …
    Nun war Mark sich nicht sicher. Er mochte Darcy sehr. Es gefiel ihm, sie in seinem Leben zu haben.
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