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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen
Autoren: Susan Mallery
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für dich“, verkündete sie, und dann reichte sie ihm ein flaches Päckchen, das wie ein Buch aussah.
    Er öffnete es. Es war tatsächlich ein Buch. Genauer gesagt: ein Sachbuch über Ursachen und Prävention von Sportverletzungen. Er schmunzelte. „Oje! Ist das eine Anspielung auf meine körperliche Verfassung?“
    Sie lachte. „Gut erkannt.“
    Er gab ihr eine kleine Schachtel.
    Gespannt spähte sie hinein und fand darin ein Dutzend Lotterielose, alle aus unterschiedlichen Staaten.
    „Eine breite Palette an Chancen“, bemerkte Mark grinsend. „Eines davon ist vielleicht Millionen wert. Oder zumindest Tausende von Dollars.“
    Sie fächerte die Lose wie Spielkarten in einer Hand auf. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre ich schon über fünfzig Dollar begeistert. Soll ich sie jetzt gleich aufrubbeln?“
    „Wenn du möchtest. Oder wir essen erst mal Kuchen.“
    Sie steckte die Scheine zurück in die Schachtel und legte sie unter den Baum. „Nichts liegt mir ferner, als mich zwischen einen Mann und seinen Kürbiskuchen zu stellen. Mir nach!“
    Er folgte ihr in die Küche. Dabei ging ihm durch den Kopf, dass es lange her war, seit er so ein schönes Weihnachtsfest verlebt hatte. Ihm wurde bewusst, dass sich hinter dieser Tatsache eine bedeutsame Botschaft versteckte. Vielleicht sollte er sich demnächst einmal näher damit auseinandersetzen.
    Zwei Tage nach Weihnachten öffnete Melissa North ihre Haustür und ließ Mark eintreten. „Danke, dass Sie so kurzfristig kommen konnten.“
    „Kein Problem.“ Er folgte ihr ins Wohnzimmer, das ganz im Westernstil eingerichtet war, und setzte sich auf das Sofa.
    Sie nahm ihm gegenüber in einem Klubsessel Platz. Sie trug das dunkle Haar aus dem Gesicht gekämmt. Unruhig bewegte sie die Finger auf dem Schoß, und auf ihrem Gesicht lag ein Anflug von Besorgnis. „Ich habe gestern mit dem Sheriff gesprochen. Er sagte, dass sich der Verdacht auf Geldwäsche in meinem Café bisher nicht erwiesen habe.“
    „Das stimmt“, bestätigte Mark. „Wir haben noch keinerlei Indizien dafür gefunden. Ich treffe mich nachher mit Rafe. Wir werden unsere Informationen zusammentragen und analysieren, ob sich daraus irgendwelche Anhaltspunkte ergeben. Soweit ich es beurteilen kann, sind Ihre Angestellten allesamt sauber.“
    Sie seufzte. „Das ist gut zu wissen. Ich habe mir schon Gedanken gemacht, weil ich glaube, eine gute Menschenkenntnis zu besitzen. Es wäre befremdlich, plötzlich eines Besseren belehrt zu werden.“ Sie verstummte und starrte ihn an.
    Mark sagte nichts. Etwas an ihrer Körpersprache verriet ihm, dass sie ihn noch aus einem anderen Grund gebeten hatte, bei ihr vorbeizuschauen. Seiner Erfahrung nach konnte Schweigen ein wirkungsvolles Mittel sein, um andere zum Sprechen zu bewegen.
    „Ich weiß gar nicht, ob ich die Sache überhaupt erwähnen soll“, sagte Melissa nach einer ganzen Weile. „Es klingt so irrsinnig.“
    „Ich habe ständig mit Irrsinn zu tun“, versicherte er gelassen. „Ich verspreche, dass ich nicht lachen werde.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Bestimmt hat es keine große Bedeutung, aber es ist seltsam und irgendwie unheimlich.“
    Das gefiel Mark ganz und gar nicht. „Was ist seltsam und unheimlich?“
    „Ich bekomme in letzter Zeit Störanrufe.“
    „In welcher Form?“
    „Das Telefon klingelt so lange, bis ich rangehe, aber dann wird aufgelegt. Zuerst dachte ich, dass sich bloß jemand verwählt hat. Aber so fühlt es sich nicht an. Auch wenn das unsinnig klingt.“
    Mark machte sich Notizen. „Ich habe gelernt, bei derartigen Vorkommnissen auf das Bauchgefühl der Leute zu vertrauen. Ist sonst noch etwas Ungewöhnliches passiert?“
    Sie zögerte, bevor sie berichtete: „Ich habe einen toten Vogel auf der Fußmatte vor der Haustür gefunden. Ich glaube nicht, dass er dort gestorben ist. Ich habe fast den Eindruck, dass mir jemand eine Botschaft schicken will. Aber ich weiß nicht, was es bedeuten soll.“
    „Haben Sie oder Ihr Ehemann Feinde?“, erkundigte er sich. „Leute, die sich für irgendetwas rächen wollen?“
    „Nein. Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, ob mir jemand schaden will. Ich habe nicht mal jemanden entlassen. Meine wenigen ehemaligen Angestellten sind von selbst gegangen, weil sie es wollten. Und Wyatt, meinem Mann, ist auch niemand eingefallen.“
    Mark gefiel weder die Sache mit den Anrufen noch der tote Vogel. „Ich werde mich umhören“, versprach er. „Falls mir etwas zu Ohren kommt,
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