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Leidenschaft in Rot

Leidenschaft in Rot

Titel: Leidenschaft in Rot
Autoren: John D. MacDonald
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Hand.
    »Außerdem, bevor wir fortfahren, ich habe einen nervösen Magen und will nicht mehr wissen, als ich schon weiß. Ich war mit ihr in Miami, New York und Chicago, und sie war in jeder Hinsicht toll. Ganz Amerika liebt dieses Mädchen. Sie ist ein Superstar.«
    »Dann wäre es gut, wenn ich wüßte, was Sie wissen.«
    »Nur, daß es zu einer, sagen wir, Indiskretion gekommen ist. Die Menschen im Showbusiness, Mr. McGee, sind temperamentvoll und heißblütig, und gewisse Leute nutzen das aus. Wir stehen vor der unglücklichen Situation, daß irgendein Typ ihr das Leben schwermachen will. Die kleine Lady hat den Eindruck, daß Sie, nachdem Sie Ihre Arbeit aufgenommen haben, vom Weg abgekommen sind. Zeit vergeudet haben. In New York erhielten wir gewisse Informationen von Ihnen. Über einen gewissen Samuel Bogen, der bereits von der Polizei gesucht wird. Es gibt kein Bild von ihm. Nur Fingerabdrücke. Und eine vollständige Beschreibung, die auf fünfundneunzigtausend Kerle zutreffen könnte, einschließlich meiner Wenigkeit, jedenfalls beinahe. Wir haben daher besondere Wachtposten mit dieser Beschreibung aufgestellt. Nichts in New York. Nichts in Chicago. Kein Kontakt. Soweit ich es verstanden habe, wurden gewisse finanzielle Anreize in Aussicht gestellt. Unser Star wird nervös, Mr. McGee. Was wir jetzt brauchen, ist eine Möglichkeit, die Sache zu einem Ende zu bringen. Wenn Sie das schaffen, ist die kleine Lady bereit, ihren Teil der Vereinbarung zu erfüllen. Ich will nicht wissen, was Sie vereinbart haben, glauben Sie mir.«
    »Ich habe mir etwas überlegt.«
    »Ach ja?«
    »Ich wollte daran beteiligt sein. Momentan bin ich nicht ganz in der Verfassung dazu.«
    »Das sehe ich.«
    »Es hängt von mehreren Faktoren ab. Könnten Sie eine genaue Zeit für die Ankunft ihres Fluges in Los Angeles festsetzen und sie im Raum Los Angeles allgemein bekanntmachen?«
    »Aber natürlich. Das machen wir jeden Tag.«
    »Der Mann, der hinter ihr her ist, ist geistesgestört. Ich denke, daß er, außer zu einem Abstecher nach Las Vegas, den Raum Los Angeles nicht verlassen hat. Er könnte zum Flughafen kommen. Vielleicht wartet er auch bei ihrer Wohnung auf sie. Vielleicht verlangt er Geld. Vielleicht will er sie umbringen. Vielleicht weiß er nicht einmal, was er will.«
    »Bitte. Davon kriege ich Magenkrämpfe.«
    »Ein paar Dinge müssen Sie wissen, Mr. Louker. Wir wollen unseren Star nicht in Gefahr bringen. Könnten Sie für ein einigermaßen gutes Double sorgen?«
    »Die richtige Größe, die richtige Frisur, die richtigen Klamotten, dunkle Sonnenbrille, Make-up, ein kurzes Training, wie sie winkt und geht. Klar. Zehn Minuten am Telefon, und ich hab eine, glauben Sie mir.«
    »Aber sie erhält ebenfalls den größtmöglichen Schutz.«
    »Darauf würde ich bestehen.«
    »Und jetzt kommt der heikle Punkt, Mr. Louker. Wenn dieser Bogen festgenommen wird, werden die Cops innerhalb von drei Minuten wissen, welchen Namen und welche Adresse er benutzt. Es muß jemand bereitstehen, der sehr schnell handelt. An dieser Adresse befinden sich ein paar Gegenstände, die zerstört werden sollten, andernfalls könnte die Karriere Ihres Stars beim Teufel sein. Jemand muß klug und rasch handeln.«
    »Wollen Sie, daß ich noch mehr Krämpfe bekomme?«
    »Fotos, Herm. Von Ihrem Star in einer Art Zirkus. Eine üble Szene. Wenn sie an die Öffentlichkeit kommen, schaden sie ihr vielleicht nicht sehr viel, solange sie gute Kasse macht. Aber zwei miese Filme hintereinander könnten sie erledigen.«
    Er stand auf und trippelte herum, wobei er sich leise stöhnend den Bauch tätschelte. Es war eine Menge Bauch. Er fing unter seinem Kinn an und neigte sich in einer langen Kurve bis zu den Knien.
    »Wie kommen wir an diese Bilder?« fragte er, mehr sich selbst als mich.
    »Besorgen Sie sich einen gerissenen Anwalt und beschuldigen Sie Bogen, ihr die Bilder gestohlen zu haben. Lassen Sie sie zur Identifizierung beschlagnahmen, sie ihr dann zur Vernichtung aushändigen, und dann geben Sie ihm eine ordentliche Menge Bares, das er verteilen kann, wenn es nötig ist. Mann, ihr habt doch schon öfter kleine Geschenke gemacht.«
    Er musterte mich. »Kenne ich Sie vielleicht von irgendwo her? Aus Rom vielleicht, bei Manny?«
    »Nein.«
    »Es fällt mir noch ein. Das kriegen wir schon irgendwie hin.« Er zog ein Bündel Geldscheine heraus und zählte tausend Dollar ab. »Für Spesen, hat sie gesagt. Sie können die Quittung doch unterschreiben,
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