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Leidenschaft in Rot

Leidenschaft in Rot

Titel: Leidenschaft in Rot
Autoren: John D. MacDonald
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einmal. Herm wird mich in die Stadt schmuggeln und das Double später herbringen müssen. McGee, mein Lieber, ich habe noch tausend Dinge zu erledigen ...«
    »Sie haben mich rufen lassen. Wissen Sie noch?«
    Sie schnippte mit den Fingern. »Natürlich. Schätzchen, haben Sie den Tausender für Spesen bekommen? Sie wissen, daß unsere Abmachung lautete, mich vollständig aus der Sache rauszubekommen. Stimmt’s? Alles oder nichts, Sie verstehen. Wenn Ihr Plan funktioniert, kommen Sie zu mir, und wir regeln alles. Klar? Schätzchen, ich liebe Dana wie meine Schwester, aber kranke Menschen machen mich furchtbar depressiv. Könnten Sie irgendeine nette kleine Ranch für sie suchen und eine Frau, die für sie sorgt? Ich werde Victor Scott beauftragen, das Finanzielle mit Ihnen zu regeln. Würde Ihnen das sehr viel ausmachen? Schließlich muß euch ja was aneinander liegen. In bezug auf die Öffentlichkeit bin ich in dieser Hinsicht völlig aus dem Schneider, weil es ja Gott sei Dank nichts mehr gibt, wodurch ich mit Vance in Verbindung gebracht werden könnte.« Sie tätschelte mir die Wange. »Seien Sie brav, und kümmern Sie sich um unser Mädchen. Richten Sie ihr liebe Grüße aus und bringen Sie sie zu mir zurück, wenn sie wirklich wieder ganz gesund ist.«

    Am Donnerstagnachmittag hatte sich Danas Zustand erstaunlich gebessert. Die Schwellungen waren verschwunden, aber sie hatte noch gelbe Flecken im Gesicht. Sie hatte Lippenstift aufgelegt. Man hatte sie aufgesetzt. Ihr Begrüßungslächeln war scheu.
    Ich durfte eine Stunde zu ihr. Sie war gespannt, zu hören, was passiert war. Ich wußte, daß es vielleicht zuviel für sie war, aber ich mußte sie instruieren, bevor irgendein Offizieller sie aufsuchte und ihr Fragen stellte. Ich brachte sie auf den neuesten Stand, einschließlich des Plans, Bogen eine Falle zu stellen.
    Als ich um vier Uhr nachmittags wieder ins Hallmark zurückkam, fand ich eine Nachricht vor, ich solle eine Vermittlung in Los Angeles anrufen. Als ich durchkam, nahm Lysa Dean japsend vor Freude und Erleichterung ab. »McGee, Schätzchen? Es hat geklappt, Sie gerissener Schlauberger! Unsere eigenen Leute haben ihn erwischt und ihm die häßliche kleine Kanone abgenommen, mit der er mich erschießen wollte. Das Double, meine ich. Und dann sind sie in seine häßliche kleine Wohnung gegangen und haben alle Fotos gefunden, und dann haben sie ihn und seine häßliche kleine Kanone der Polizei übergeben. Mein Gott, ich wußte nicht einmal, unter einer welch schrecklichen Anspannung ich stand. Ich bin ja so erleichtert.«
    »Wäre es nicht nett, wenn Sie sich nach Dana erkundigen würden?«
    »Lassen Sie mir Zeit, um Himmels willen! Na schön. Wie geht es ihr?«
    »Viel, viel besser.«
    »Das ist fein. Freut mich, zu hören.«
    »Wir beide haben noch eine kleine Rechnung zu begleichen.«
    »Das weiß ich. Verdammt, wieso sind Sie so sauer? Lassen Sie mir doch eine Chance. Was haben wir heute? Donnerstag. Warten Sie, ich schaue in meinem Terminkalender nach.« Ich wartete fünf Minuten, dann kam sie wieder ans Telefon. »Schätzchen, ich bin Montagnachmittag wieder zu Hause. Sie fliegen her, und dann sprechen wir darüber.«
    »Sprechen darüber?«
    »Mein Lieber, genaugenommen haben Sie nicht einmal einen richtigen Vertrag, wie Sie wissen. Und ein verängstigter Mensch macht oft sehr voreilige Versprechungen. Technisch gesehen waren Sie ja beim dicken Ende nicht dabei, oder?«
    »Montagnachmittag«, sagte ich und legte auf. Ich wußte nicht, weshalb ich so wütend auf sie war. Etwas stimmte nicht, und ich wußte nicht, was es war.
    Am Sonntagnachmittag fand ich heraus, was mein Instinkt mir hatte sagen wollen. Die Schwester und ich halfen Dana in den Rollstuhl, und ich rollte sie zu einem großen, sonnigen Raum, in eine stille Ecke.
    »Also, ich habe es mir so gedacht«, sagte ich zu ihr. Ich saß da und hielt ihre Hand. »In zehn Tagen wirst du entlassen, dann, sagen wir, eine Woche oder so, bis du reisen kannst, Süße. Dann verfrachte ich dich nach Osten, mach’s dir an Bord bequem, und ein paar Tage später können wir lossegeln. Wie hört sich das an?«
    Sie entzog mir sanft, aber bestimmt ihre Hand. Sie wandte den Blick ab. »Travis, du warst sehr gut zu mir.«
    »Was soll das heißen?«
    »Es war alles so ... durcheinander und verrückt. Ich war nicht wirklich ich selbst. Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll. Ich bin nicht so. Ich bin verheiratet. Ich weiß nicht einmal, wie ich so ...
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