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Leibniz war kein Butterkeks

Titel: Leibniz war kein Butterkeks
Autoren: Michael Lea; Schmidt-Salomon Salomon
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du würdest einen Teil der Bucheinnahmen bekommen.«
    »Wirklich? Wird dann auch mein Name neben deinem auf dem Cover des Buchs stehen?«
    »Klar«, antwortete ich.
    »Cool!« Sie streckte mir die Hand entgegen: »Ich bin dabei!«
    »Abgemacht«, sagte ich und schlug ein.

    So entstand die Idee zu diesem Buch. Es ist gedacht für diejenigen, die sich scheuen, lange philosophische Abhandlungen zu lesen. Für alle, die im Alltag keine Zeit finden, sich mit Philosophie zu beschäftigen, jedoch zwischendurch etwas Gehaltvolles und Unterhaltsames lesen wollen. Letztlich sollte das Buch aber auch philosophisch Versierten gefallen, sofern sie Spaß daran haben, abstrakte Konzepte auf knappe, prägnante Formulierungen herunterzubrechen. Kurzum: Das Buch sollte für alle geeignet sein, die sich hin und wieder den Luxus erlauben, über den Sinn und Unsinn des Lebens auf diesem Staubkorn im Weltall nachzudenken.
    Im Grunde tut dies jeder von uns auf die eine oder andere Weise. Denn: Haben wir uns nicht alle schon einmal gefragt, was das Ganze eigentlich soll? Wofür sich all der Aufwand lohnt, der mit dem Leben Tag für Tag verbunden ist? Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass wir allesamt »geborene Philosophen« sind, verurteilt dazu, unsere eigenen, kleinen Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu finden.
    »Berufsphilosophen« wie ich unterscheiden sich von »geborenen Philosophen« nur darin, dass wir das Privileg genießen, etwas systematischer über diese Fragen nachdenken zu dürfen – und damit sogar unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Ich meine, dass wir Berufsphilosophen als Ausgleich für dieses Privileg unsere Denkergebnisse in möglichst einfacher, verständlicher Form präsentieren sollten, statt die Öffentlichkeit mit überkomplexen Formulierungen zu verschrecken.
    Glücklicherweise entdeckten die alten Griechen schon vor 2500 Jahren eine Methode, mit der sich philosophische Einsichten leicht vermitteln lassen: Sie verpackten ihre Philosophie in interessante Gespräche, statt die Leser mit langen, komplizierten Abhandlungen zu traktieren. Obwohl ich diese antiken, philosophischen Dialoge seit langem wertschätze, kam ich seltsamerweise nie auf den Gedanken, es selbst einmal auf diese Weise zu versuchen. Dazu bedurfte es offensichtlich jener Standpauke, die mir Lea freundlicherweise angedeihen ließ. Durch sie habe ich ohnehin viel gelernt, was mir vorher einigermaßen unklar war. Vor allem machte sie mir die Probleme bewusst, vor denen »ganz normale Leute« (Lea meint, ich sei nicht »normal«) stehen, wenn sie mit der »Geheimsprache der Philosophen« konfrontiert werden.

    Wir beide hoffen, dass dieses Buch ein wenig dazu beitragen kann, die Lust am wilden, ungehemmten Philosophieren zu fördern. Schließlich ist die Aufforderung »Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!«, die der Königsberger Philosoph Immanuel Kant im 18. Jahrhundert formulierte, noch immer brennend aktuell. Wir sollten es keinesfalls »den Experten« überlassen, über den Sinn und Unsinn des Lebens zu richten. Machen wir uns selber einen Reim auf die Welt! Das mag vielleicht anstrengender sein, als althergebrachten Glaubensrezepten blind zu vertrauen, aber eine solche Anstrengung lohnt sich in jeder Hinsicht: Denn Nach denken ist nicht nur vernünftiger als Nach beten , es macht auch viel mehr Spaß !
    Lea Salomon & Michael Schmidt-Salomon

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1
Über das Leben, das Universum und den ganzen Rest
    »Mich erstaunen Leute, die das Universum begreifen wollen, wo es schwierig genug ist, in Chinatown zurechtzukommen.«

    WOODY ALLEN (*1935)
    Amerikanischer Schauspieler, Autor und Regisseur
    »Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist.«

    DOUGLAS ADAMS (1952–2001)
    Britischer Schriftsteller

Gibt es einen Grund dafür, dass wir existieren?
    Michael: Aller Anfang ist schwer, heißt es. Das gilt auch für philosophische Diskussionen. Hast du eine Idee, mit welchem Thema wir loslegen sollen? Gibt es eine Frage, die dich besonders interessiert?
    Lea: Ja. Eigentlich sind es sogar zwei Fragen: Gibt es einen Grund dafür, dass wir existieren? Und: Warum gibt es überhaupt irgendetwas – und nicht einfach nichts?
    Alle Achtung, du gehst ja gleich in die Vollen! Das
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