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Leck mich

Leck mich

Titel: Leck mich
Autoren: Raymond Bean
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Spitznamen, schwer damit umzugehen, wenn man sie hat. Darf ich dich Gooz nennen? Weil mir der Name richtig gut gefällt – aber ich verstehe, wenn du das nicht magst.«
    »Nur zu, und viel Spaß«, sagte ich. Das Publikum johlte wieder, und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte ich mich entspannt, live im Fernsehen und überall.
    »So, verlassen wir mal den Schwerpunkt Fürze für einen Augenblick. Was war dieses Jahr dein Projekt? Ich weiß, dass es viel Erwartung und Aufregung darüber gegeben hat, was du als Nächstes erfinden würdest. Hast du den Geruch von Erbrochenem verbessert? Viele Leute haben gedacht, das wäre deine neue Idee.«
    Ich blickte zu meiner Familie und lächelte. »Nein, wir hatten zwar daran gedacht, daran zu arbeiten, haben uns aber nach einem etwas unglückseligen Experiment im Labor dagegen entschieden.« Ich blickte meinen Dad an, der leicht würgte und sich die Hand vor den Mund hielt.
    »Okay, was hast du also dann gemacht?«
    »Na ja, Helen. Ich hab mich drangemacht, ein Mittel für Kinder zu finden, die nicht gern gesunde Nahrung essen. Meine Schwester wollte nicht essen, und so hab ich versucht, ein Verfahren zu erfinden, um widerliche Nahrungsmittel wie etwas Leckeres schmecken zu lassen. Also, wenn ein Kind zum Beispiel Leber isst, dann probiert es sie, und dann schmeckt das Kind ein ganz anderes Lebensmittel, möglicherweise Zuckerstangen, kriegt aber die Nährstoffe von Leber.«
    »Wow, das ist ganz schön cool. Und wie ist das ausgegangen?«
    »Ich hab’s nicht geschafft. Ich hab versagt.« Das Publikum stieß ein langes »Oooohhh« aus.
    »Also, sag das nicht«, ermutigte mich Helen. »Es gibt nicht so schrecklich viele Zehnjährige, die von sich sagen können, dass sie so etwas wie Süße Fürze erfunden haben, das auf der ganzen Welt verkauft wird, und ein eigenes Labor haben, in dem sie arbeiten können.« Das Publikum jubelte mir zu und klatschte. Ich fühlte mich ziemlich gut, konnte aber das Gefühl nicht loswerden, irgendjemanden enttäuscht zu haben.
    »Ich hab gehört, du hast deine eigene Firma. Wie heißt sie, und wer sind deine Mitarbeiter?«
    »Also, unser Name ist ...« Ich blickte zu meiner Familie, und der Name kam mir einfach so: » Süße Fürze Incorporated , und die Leute, die da arbeiten, sind außer mir mein Dad, meine Freunde Scott und Anthony und meine Oma.« Oma stieß aus irgendeinem Grund ein lautes »Jaha!« aus. »Und ich bin stolz, unsere neueste Mitarbeiterin bekannt zu geben, meine kleine Schwester Emma. Ohne sie hätte ich in diesem Jahr keine Idee für ein Experiment gehabt. »Komm schon, Emma, steh auf«, sagte ich zu ihr.
    Wieder ließ sich das Publikum hören: »Aaaahhh.«
    Emma stand auf. »Wirklich?«, fragte sie lauter als der Beifall.
    »Ja«, sagte ich. »Du hast es verdient, Emma. Jetzt bist du offiziell im Familienunternehmen.«
    Es war schön zu sehen, wie stolz Emma war.
    In diesem Moment kletterte Anthony auf seinen Sitz, streckte sein Handy in die Luft und schrie: »Ich hab’s geschafft! Ich hab’s geschafft!«
    »Anthony!«, brach es aus mir heraus. »Wir sind hier live im Fernsehen.«
    »Ich weiß, aber ich hab grad den Jackpot geknackt! Ich hab 178 Millionen Dollar gewonnen. Ich bin reich, Mann! Reich, sag ich dir!« Er umarmte Scott,und die beiden hüpften auf ihren Sitzen auf und nieder.
    »Wer ist dieser Junge?«, unterbrach Helen.

    »Das ist mein Freund Anthony. Sein Experiment war der Versuch, Zahlenmuster beim Lotto zu finden.« Ich wandte mich an Anthony. »Komm schon, hör auf, hier rumzuspinnen.«
    »Ich hab grad eine E-Mail mit den Gewinnzahlen bekommen. Ich hab gewonnen, Mensch. Du siehst ein Genie vor dir!«, schrie er. Das Publikum drehte jetzt völlig durch.
    »Na, Gooz«, sagte Helen, unter den Jubelschreien gerade noch zu verstehen, »es sieht so aus, als wäre deine Firma auf dem richtigen Weg.«
    »Ich denke schon«, sagte ich. »Ich denke, das sind wir.«

Das Dankeschön
    Nach der Show saßen wir alle backstage, und Helen Winifred kam in meine Garderobe, um sich zu verabschieden.
    »Du warst wirklich kein Spielverderber da draußen und hast mitgemacht, Keith. Ich finde, was ihr Jungs da abzieht, ist ziemlich erstaunlich. Ich wünsche Süße Fürze Incorporated für die Zukunft viel Glück.« Sie wandte sich an Anthony. »Gratulation für deinen Lottogewinn. Das ist fantastisch. Nächstes Jahr müssen wir euch beide wieder einladen, um über eure wissenschaftlichen Projekte zu sprechen.« Dann wandte
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