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Leck mich

Leck mich

Titel: Leck mich
Autoren: Raymond Bean
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sie sich an Mom. »Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass Sie Ihren Sohn ausgehalten haben, während er Süße Fürze erfunden hat. Ich gebe die meinem Hund, und ich sage nur, es ist nötig.«
    Sie machte ein Foto von uns allen und verabschiedete sich. Dann gingen wir alle durch den Flur auf den Ausgang zu. Wir waren gerade an Helen Winifreds Garderobe vorbeigekommen, als mir auffiel, dass Oma weit hinter uns zurückgeblieben war. Als sie an Helens Garderobe vorbeikam, schlüpfte sie für einen Augenblick hinein und kam dann wieder heraus.
    Im Auto saß Oma neben mir. »Ich bin so stolz auf dich, Keith. Du warst da drin so ein richtiger Gentleman. Ich finde, du solltest dich jetzt selbst ganz schön großartig finden.«
    »Danke, Oma. Ich hab gesehen, dass du dich auf dem Weg nach draußen schnell in Helens Garderobe geschlichen hast. Warum?«
    »Ach, ich wollte nur ein kleines Dankeschön auf ihren Tisch legen. Das ist alles.«

Und dann schließlich ...
    An diesem Abend gingen wir alle ins Labor. Wir bestellten uns einen Haufen Pizzas und hingen einfach rum. Scott und Anthony spielten in ihren schicken Klamotten Basketball. Mr Gonzales und Mr Carson saßen an einem Tisch, tranken Kaffee und unterhielten sich. Emma war auf einem der Sofas eingeschlafen, und Oma werkelte mit irgendwas in der Küche rum.
    Ich saß auf dem Sofa Emma gegenüber, meine Mom auf der einen und mein Dad auf der anderen Seite.
    »Das hast du heute wirklich gut auf die Reihe gekriegt, Keith«, sagte Mom.
    »Ja, das muss ich sehr anerkennen, mein Sohn. Du hast dich in den letzten Monaten mit viel rumschlagen müssen, und ich weiß nicht, ob ich das geschafft hätte.«
    »Danke, Dad. Schön, dass du das sagst.«
    »Kein Problem, Söhnchen«, meinte er. Dann hob er seine linke Pobacke und ließ einen fahren, den längsten und lautesten Furz, den ich jemals gehört hab. Er dauerte und dauerte und wurde immer lauter. Und als ich dachte, er würde jetzt aufhören, ging er doch noch weiter, so lange, dass es eine Ewigkeit schien. Emma fuhr voller Entsetzen aus dem Schlaf hoch, Scott und Anthony blieben wie angewurzelt stehen, und Mr Gonzales und Mr Carson blickten fassungslos auf. Als der Furz schließlich aufhörte, war es in der Halle totenstill. Dad blickte stolz wie ein Pfau um sich und verkündete: »Meine Damen und Herren, Sie hörten die Version mit Verstärker.« Er stand auf und verbeugte sich.

    »Geil!«, schrie Anthony vom Basketballfeld herüber.
    »Liebling, das war jetzt gleich in mehrerer Hinsicht ungehörig«, sagte Mom, während sie zur anderen Seite der Halle ging. »Hast du damit all deine freie Zeit in den letzten Monaten verbracht?«
    »Ich will auch einen Verstärker«, quengelte Emma.
    »Vielleicht zu deinem Geburtstag, Schätzchen«, sagte mein Vater amüsiert.
    In dem Moment kam Oma rein, als wäre nichts passiert. Sie brachte einen Karton mit, den sie auf einem der Tische abstellte. Und dann fing sie damit an, kleine grüne und orangene Blöcke herauszunehmen und sie auf dem Tisch aufzustapeln.
    »Oma, du hast es geschafft!«, rief ich.
    »Oh, ja, hab ich, Goozer, mein Junge. »Ja, hab ich.«
    Als ich da so eingeklemmt zwischen meiner Mutter und meinem Vater auf dem Sofa saß und den ersten Bissen von einer eckigen Birne aß, wurde mir etwas bewusst. Erstens, ich mochte eckige Birnen.
    »Geil, Oma!«, sagte ich. Sie zwinkerte mir nur zu und schälte weiter eine eckige Orange.
    Zweitens, die Leute, die mich in den letzten beiden Monaten so gefrustet hatten, waren dieselben Leute, für die ich in diesem Moment höchst dankbar war. Sicher, Scott und Anthony hatten mich totalverrückt gemacht und dafür gesorgt, dass ich eine schwere Zeit hatte, doch ich wüsste nicht, was ich ohne sie machen sollte. Klar, sie sind schrecklich albern, aber jeder braucht mal was Albernes in seinem Leben.
    Oma lebt unbestreitbar in ihrer eigenen Welt, doch sie ist mir eine solche Stütze. Ganz egal, was ich tue oder denke, sie hält es für das Beste.
    Ich bin so glücklich, dass ich sie habe.
    Und was Emma betrifft – sie ist halt immer noch ein kleines Kind. Wenn überhaupt, dann schulde ich ihr eine Entschuldigung dafür, dass ich für all die Süße-Fürze -Verrücktheiten gesorgt hab, als sie noch so jung war. Ich bin so ziemlich dafür verantwortlich, dass sie sich in ein Furzmonster verwandelt hat.
    Ich kann nur hoffen, dass wir, wenn wir älter werden, auch lernen, das Labor für etwas zu nutzen, dass auch sie wirklich mag.
    Und
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