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Leck mich

Leck mich

Titel: Leck mich
Autoren: Raymond Bean
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her.
    »Ja?«
    »Danke noch mal für Süße Fürze «, sagte sie sarkastisch. »Das hat mein Leben wirklich zum Besseren gewandelt. Ich weiß, du hast jetzt mächtig viel zu tun, aber du musst mir bei deiner Schwester helfen. Sie gerät langsam außer Kontrolle ... damit ...!«
    Ich fand es komisch, dass meine Mom mir das aufhalste. Schließlich war sie doch die Mutter. War es nicht ihre Sache, meine Schwester zu erziehen?
    »Ich werd’s versuchen, Mom, aber im Moment bin ich ganz schön durch den Wind. Mr Gonzales kommt in sechs Wochen zurück, und dann ist da die Wissenschaftspräsentation und die Helen Winifred Show am Zweiundzwanzigsten.«
    »Bitte sag mir, dass du nicht in der Helen Winifred Show auftrittst. Bitte sag mir, dass mich die Gase deiner Schwester in einen traumähnlichen Zustand versetzt haben und all das hier nicht mein wahres Leben ist! Das ganze Süße-Fürze -Tamtam ist mir schon peinlich genug. Ich glaube kaum, dass ich es ertragen könnte, wenn du in meiner Lieblingsshow auftreten und über Fürze sprechen würdest.«
    »Mom, ich bin dabei, etwas Neues zu erfinden. Keine Angst, diesmal wird es etwas Schönes sein.«
    »Also, was machst du denn dann in diesem Jahr für die Präsentation?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich hab absolut keine Ahnung«, gab ich zu.
    »Wunderbar. Da fühle ich mich gleich viel besser«, sagte sie. »Mach dir einfach nur klar, dass jede Mom in Amerika diese Show sieht.« Dann unterbrach sie sich. Sie wurde blass und rannte zum Kalender. »Hast du zweiundzwanzigster November gesagt?«
    »Ja, warum?«
    »Weil das die Thanksgivingzeit ist, Keith! Es ist eine der wichtigsten Shows des Jahres. Wunderbar! Mein Sohn tritt in der Thanksgivingwoche in der Helen Winifred Show auf, um darüber zu sprechen, wie er Fürze entstunken hat.« Sie nahm den Kalender und wedelte damit vor meiner Nase herum. »Weißt du, die anderen Mütter und ihr Gerede werden nicht zulassen, dass ich jemals darüber hinwegkomme.«
    »Mom?«, unterbrach Emma.
    »Ja, Emma?«
    »Du magst doch das Wort Fufz nicht, erinnefst du dich?«
    Mom sah besiegt aus. Ich drehte mich um, packte meinen Rucksack und rannte aus der Tür.

Wir ♥ Fürze
    Sobald ich in den Schulbus eingestiegen war, fiel mir die seltsame Atmosphäre auf. Die anderen Kinder sahen mich, kicherten los und blickten dann gleich wieder weg. Ich konnte es mir nicht erklären, aber irgendwas ging hier vor.
    Scott stieg dazu und setzte sich neben mich. Er hatte seine Jacke bis zum Hals hochgezogen. Sonst trug er niemals eine hoch geschlossene Jacke. Mr Cherub sagt ihm immer wieder, er soll sie zumachen, sonst würde er krank. Doch Scott ist einer von den Jungen, die freiwillig nie eine Jacke tragen, auch wenn es draußen friert. Und daher war die Jacke – und dann auch noch geschlossen – äußerst verdächtig.
    »Was ist heute los, Scott?«
    »Nichts. Nur ein weiterer Montag im Paradies, mein Freund.«
    »Ich meine, warum benehmen sich alle so komisch? Und warum hast du dir die Jacke bis oben hin zugezogen?«
    »Ich hab meine Jacke an, weil es draußen kalt ist, und langsam fange ich an, auf Mr C zu hören.«
    »Das glaube ich dir nicht eine Sekunde. Was ist hier los?« Ich sah mich wieder im Bus um, und alle Augen zuckten zur Seite, wenn sich unsere Blicke trafen.
    »Es ist nur ein weiterer Tag im Paradies. Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll«, wiederholte er mit einem Lächeln.
    Irgendwas war nicht in Ordnung, doch ich kam nicht dahinter, was es war. An der Schule angekommen, stiegen Scott und ich aus dem Bus. Wir betraten das Schulhaus, gingen durch den Flur und dann in unser Klassenzimmer. Und jetzt kam ich dahinter, was los war. Alle in der Klasse trugen denselben Button, einschließlich Mr C. Auf dem Button stand: »Wir lieben Fürze«, doch statt dem Wort lieben war da ein ♥ zu sehen. Ich wandte mich an Scott, der jetzt seine Jacke ausgezogen hatte, um seinen Button zu präsentieren.
    »Bitte schön«, sagte er lächelnd und ging zu seinem Platz.
    »Guten Morgen, Keith. Ich hoffe, du hattest einschönes Wochenende«, fing Mr C an. »Deine Freunde haben sich zusammengetan und uns allen diese Buttons gegeben, um dich bei deinem Endspurt für die Wissenschaftspräsentation zu unterstützen.«
    »Das verstehe ich nicht. Sitzt nicht die ganze Klasse an Projekten für die Präsentation?«, fragte ich.
    »Natürlich, aber deins ist das einzige, das in die Helen Winifred Show kommt. Deins ist das einzige, das unsere Schule in
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