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leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)

leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)

Titel: leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)
Autoren: Kevin Haring-Sedler
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dann lachte er. Lac h te, schaltete seine Taschenlampe ein und sah ihn an, sah sein Gesicht, die kühle Fratze , und lac h te ihn aus . Ließ dann die Taschenlampe fallen, als ein weiterer Peitsche n schlag seinen Körper zum Schreien zwang, wieder und wieder, weiter und we i ter.
    Er stellte sich vor, wie Fabiennes Kopf auf seiner Schulter ruhte, wie er die Arme um sie schlang und ihr ins Ohr flüsterte: „Ich liebe dich.“
    Die letzten Stunden, so schien es Ian, waren eine Qual auf Erden gewesen. Menschen hatten g e litten, schlimmer konnte es im nächsten Leben nicht sein – falls es eines gab. Und falls nicht, hatte er nichts zu befürchten. Er versuchte dem Erlöser ins Bein zu beißen.
     
    „Wir müssen ihm helfen …“, sagte Markus .
    „Du kannst nichts mehr tun!“
     
    Ian fiel seitlich zu Boden und plötzlich hörte er ganz leise, weit weg, ein paar Geräusche . Seine Lieblingsgeräusche. E in paar vertraute Stimmen. I know I stand in line / Until you think you have the time / To spend an evening with me / And if we go someplace to dance / I know that there’ s a chance / You won’ t be leaving with me / Then afterwards we drop into a quiet little place / And have a drink or two / And then I go and spoil it all / By saying something st u pid / Like I love you .
    Robbie Williams und Nicole Kidman sa n gen nur für ihn und für seine Freundin. Arm in Arm l a gen sie, liebten einander , und Ian sah sein ganzes restliche s Leben vor sich ablaufen. Es war wunderschön. Peitschenschläge krachten auf ihn ein, durchschnitten die Luft. Er sah den Bauch seiner Freundin wachsen. Er hörte den Herzschlag, hörte ihn deutlich, sah das wunde r schöne Kind, sah es, sah da s kleine Geschöpf, wie es wuchs. Sie waren eine glückliche Familie . I can see it in your eyes / You still despise the same old lines / You heard the night before / And though it’ s just a line to you / For me it’ s true / And never seemed so right bef o re …
    Ein braves Kind , so brav. Fabienne wurde von Jahr zu Jahr schöner. Sie hatten einen Sohn b e kommen , ei nen lieben Sohn. Leon sollte er heißen. Leon war schlau, wurde etwas Besonderes , war lieb, zurückhal tend und höflich . Leon war der Stolz seiner Eltern, maturierte, hatte die Ha n delsakad emie mit Auszeichnung bestanden und hatte ein schönes Leben in einer schönen Umg e bung. Ausbildung, Beruf und Ehre. I practice every day to find some clever / lines to say / To make the me a ning come true / But then I th ink I’ ll wait until the evening / gets late / And I’ m alone with you …
    Fabienne und er waren zufrieden , sie waren erfolgreich . Sein Sohn wuchs zu einem schönen Mann heran, der eine schöne Freundin hatte. Besuche bei den Schwiegereltern, sie waren alle glück lich. D ie Sonne schien hell. Er würde noch ein zweites Kind bekommen, eine wundersch ö ne Tochter, ihr Name war Johanna . Ein herziges Kind, ein bildschönes Mädchen, langes Haar, beliebt, reich beschenkt und klug. The time is right / Your pe r fume fills my head / The stars get red / And oh the night’ s so blue / And then I go and spoil it all / By saying something st u pid / Like I love you / I love you …
      Die Peitschenhiebe schlugen ein letztes Mal auf ihn ein. „I love you …“, sangen Robbie Will i ams und Nicole Kidman ein letztes Mal gemeinsam für Ian und Fabienne.
     
    Auf einmal stand Markus vor dem Mann. Er hatte seine Taschenlampe auf ihn gerichtet und schlug so hart er konnte mit seinem Stock auf den Mann ein. So hart er nur irgendwie konnte. Der Stock zerbrach. Jetzt na hm er seine Taschenlampe und schlug mit Leibeskräfte n auf ihn ein. Der Mann drehte sich wie ein Wolf im Kreis und stand danach auf. Markus setzte an, wollte ihn treten und der Mann trat ihn von sich weg . Er griff zur Waffe, seiner Pei t sche.
     
    „Nein, NEIN “, schrie Mischa. Warum hatte sie ihn zurücklaufen lassen. Noch war sie nicht weit weg von ihm, war in der Nähe, denn sie sah das Licht der Taschenlampen von eine m Eck in ein ander e s leuchten. Ihre Kompass-Uhr piepste u n aufhaltsam .
    „Nein, nein … ich liebe dich , Markus “, wimmerte sie mit weinendem Gesi cht und hoffte so sehr, ihn wieder zu sehen. „ICH LIEBE DICH“, schrie sie aus Leibenskräften, schrie es noc h mals und nochmals und lief davon, sie lief so weit sie konnte …
     
    Markus war am Boden und spürte auf einmal eine Schlinge um den Hals. Es war die Peitsche. Als würde sie sich seinem Hals, der schlank und
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