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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir
Autoren: Anna Winter
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schmunzelte kauend und Nate sah aus, als wäre er sich nicht sicher, ob er sich einen Kommentar erlauben sollte. Toms Mom wiederum zog überrascht die Augenbrauen empor. An dem gekräuselten Mund und dem schiefen Nicken sah ich aber ganz eindeutig, dass sie den Gedanken an einen gepflegten Mann nicht schlecht fand.
    Tom sah aus, als überlegte er noch nach einer passenden Rache. Es schien mir aber zumindest, dass sein Kotelett ihm weit weniger mundete als zuvor. Das gab mir neuen Auftrieb.
    „ Jedenfalls saßen wir nebeneinander in diesen Lederstühlen, während ich meine Maniküre bekam. Toms Haut um seine Brauen waren noch etwas gerötet vom Zupfen, außerdem trug er ein rosa Hemd und bekam seine Fußnägel versiegelt. Also fragte ich ganz interessiert, wann er denn gemerkt habe, dass er vom anderen Ufer sei. Was sollte ich auch sonst denken?“
    Ich sah wie Tom missmutig seine Zunge in die rechte Wange bohrte, als wollte er sie durchstechen. Es sah ungefähr so aus, wie wenn man ein Stück Toblerone in der Backentasche versteckt und dann die Wangen ansaugt. Als er bemerkte, dass er so etwa fünf Sekunden völlig regungslos erstarrt war, als hätte man ihn mit Flüssigstickstoff behandelt, tarnte er sein Zungenspiel, indem er es aussehen ließ, als suchte er mit der Zungenspitze nach Fleischresten zwischen seinen Zähnen.
    Beurteilen Sie bitte selbst, ob dies eine Verbesserung darstellen soll. Ich fand ja, dass es für so etwas Zahnstocher und eine vorgehaltene Hand gab. Doch im Grunde scherte es mich nicht, wenn er jede gute Etikette vor Staunen sausen ließ. Es waren seine Eltern und nicht meine. Ich würde sie nie wiedersehen.
    „Ja und dann Tom, was hast du gesagt?“, begehrte Nate nun doch zu erfahren.
    Tom setzte ein sardonisches Lächeln auf und schnalzte mit der Zunge.
    „Ich sagte, dass ich keinesfalls auf Männer stünde, dass ich Lea total scharf fände und ich ihr das gern auf der Stelle demonstrieren könnte.“
    Meine Augen wurden groß. Offensichtlich neigten manche angegriffenen Tiere zum Frontalangriff.
    Nate stieß ein Pfeifen aus. Seine Mom verschluckte sich fast und brachte ein: „Also wirklich, Tom“ heraus.
    Aber mein vampirischer Placebofreund zuckte nur leichthin mit den Schultern.
    „Ach wieso? Sie wurde nur kurz rot, dann dachte sie aber zum Glück darüber nach. Ich hatte ja keine Ahnung, dass sie schon seit einem Jahr Single war.“
    Scheißkerl. I ch war tatsächlich seit einer sehr langen Weile ungeküsst. Meine Lippen kribbelten sehnsüchtig und wehmütig allein beim Gedanken daran.
    Ich war so überrumpelt von Toms frechem Rückschlag, dass ich nicht einmal das Gespräch an mich riss, um zu retten, was vielleicht noch zu retten war. Daher berichtete Tom ungehindert weiter.
    „Das kam mir sehr gelegen. Aber es stimmt nicht, dass aus schnellem Sex keine Beziehung werden kann, nicht wahr?“
    Okay, es knisterte gerade definitiv etwas zwischen uns, aber es war meine Mordlust und keine sexuelle Spannung.
    Ich stieß ein unbestimmtes Knurren aus. Doch dann dämmerte mir meine Rache.
    „ Ach mach dir nichts draus. Viele Männer schießen zu schnell ab. Ich bin keine Frau, die deswegen eine Beziehung ausschließt.“
    Ich fand, dafür dass ich ziemlich betäubt von seiner gemeinen Art war, hatte ich recht gut zurück gekontert. Es war sein eigener verdammter Fehler, es schnellen Sex genannt zu haben. Er sollte mir nicht noch das Pulver reichen, mit dem ich meine Munition verschoss.
    „ Übrigens, das Essen ist wirklich ganz hervorragend, Mr. Tilly“, lobte ich seinen Vater als wäre nichts gewesen.
    „ Ähm ja.“ Dave sah von Tom zu mir und wieder zurück. „Sag ruhig Dave, Lea.”
    „ Ja gewiss. Wo war ich nur mit meinen Gedanken?“, fragte ich ganz unschuldig mit einem Seitenblick auf Tom.
    Pamplona ich komme. Diesen Stier namens Tom würde ich noch bei den Hörnern nehmen. Wenn er mich als billiges Flittchen abstempeln wollte, dann machte ich ihn eben zur Fehlzündung im Bett. Er sollte sich hüten, auf welches Niveau er hinab stieg.
    „Wollen wir uns nicht eine kleine Abkühlung gönnen, Lea?“
    Tom deutete mit einer Hand auf den Pool.
    „Ach nein, man soll doch nach dem Essen nicht gleich ins Wasser“, erklärte ich ausweichend.
    Tom lehnte sich mit zusammengepressten Zähnen lächelnd zu mir vor.
    „Ich will dich aber als Entschädigung im Bikini sehen“, flüsterte er drohend.
    Ich sog abrupt die Luft ein, tarnte es aber als Räuspern, denn wir waren nicht
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