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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir
Autoren: Anna Winter
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unbeobachtet. Es sollte wie Getuschel unter Liebenden wirken.
    „Ich will mich dir aber nicht im Bikini zeigen“, erklärte ich resolut mit gestelltem Lächeln an seinem Ohr.
    „ Wusste ich es doch“, verkündete er lachend und schnappte mich kurzerhand vom Stuhl weg.
    Er hob mich auf seine kräftigen Arme als wäre ich nur eine Feder und wirbelte mich gut gelaunt im Kreis herum. Am Rande nahm ich war, wie seine Mom freudig über das jung verliebte Paar jauchzte.
    Tom brachte wieder seinen Mund an mein Ohr.
    „ Du hast die Wahl, Lea. Entweder ziehst du dich freiwillig um oder ich springe in voller Montur mit dir ins Wasser. Dann wird dein Bikini das einzig Trockene an Kleidung sein, worauf du ausweichen kannst.“
    Ich schluckte unwohl.
    „Tom, hör auf damit. Das ist nicht lustig.“
    „ Deine Sticheleien sind auch nicht lustig. Ich werde dich daher im Pool abkühlen, du scheinst etwas hitzig zu sein. Dir bleibt nur die Wahl, ob du es in dieser Aufmachung oder in Badesachen erlebst.“
    Ich begriff, dass ich zu weit gegangen war.
    „Tom, es tut mir wirklich leid. Bitte lass mich herunter. Ich werde auch artig sein.“
    „ Schon für dein Outfit entschieden?“, fragte er ungerührt.
    Er war offensichtlich scharf auf Baden.
    „Bikini“, knirschte ich.
    Er ließ mich von seinen Armen und fasste nach meiner Hand.
    „Na komm, ich zeig dir, wo das Bad ist.“
    „ Ach zeig ihr doch ruhig das Haus, Schatz“, schlug seine Mom vor.
    Tom griff nach meiner Badetasche und sagte nur: „Gute Idee.“
    Dann fasste er nach meiner Hand und zog mich ins Haus. Kaum hatten wir den Flur betreten, zerrte er mich auch schon durch eine Tür in einen dunklen fensterlosen Raum. Sollte das der erste Teil der Führung sein?
    Tom schubste mich mit seiner Hand an eine karge Holzwand in meinem Rücken und presste sich in voller Länge gegen mich. Mit der anderen Hand knallte er die Tür zu, bis wir allein mit dem Staub und der Dunkelheit waren. Ich hörte ihn schnaufen. Sein Atem ging beschleunigt und schwer als wäre er gerannt. Offenbar musste er sich mühsam beherrschen.
    „Verdammt Lea, du raubst mir noch den Verstand“, stieß er zwischen seinen Zähnen heiser hervor.
    Das Holz in meinem Rücken war unnachgiebig und äußerst unbequem. An einer Holzwand bekam der Begriff nageln wohl eine ganz andere Bedeutung. Doch mir war klar, dass Tom keine sexuellen Absichten verfolgte. Er war stinkwütend.
    „ Hör mal, Tom. Bitte wirf mich nicht aus der Wohnung. Ich werde das mit den Verzugszinsen ab sofort auch ganz artig spielen.“
    Ich hörte ihn die Luft ausstoßen. Er glaubte mir wohl nicht.
    „Wie artig?“, fragte er.
    Ich hob meine Hand zum Indianerehrenwort, auch wenn er wenig davon sah.
    „Lammfromm“, gelobte ich feierlich.
    „ Schwöre es.“
    Seine Stimme war ein gepresstes Flüstern. Er traute mir noch immer nicht.
    „Ich schwöre, Tom. Jeder wird uns für das perfekte Paar halten.“
    Es war eine Weile still. Dann löste er sich von mir.
    „Okay.“
    Er öffnete die Tür und erklärte mir den Weg zum Bad, damit ich mich umziehen konnte. Dann ging er nach draußen. Ich hatte noch immer weiche Knie von der bedrohlichen Situation, also ließ ich es gemächlich angehen, als ich zum Umziehen im Bad verschwand.
    Übrigens war auch das Bad ein echter Traum. Dabei war ich mir sicher, dass es im oberen Stock gewiss ein größeres gab. Ich tauschte meine Kleidung gegen den Bikini. Erst jetzt fiel mir auf, dass die blutrote Farbe meines Zweiteilers unter Vampiren vielleicht nicht die beste Idee war. Aber da ich keine Alternative zur Hand hatte, blieb mir nichts anderes übrig. Missmutig ließ ich meinen Neckholderträger an meinen Nacken schnippen. Ich bürstete mein Haar durch und knotete es dann zusammen, damit nicht alles nass wurde. Vermutlich war das verlorene Liebesmüh, so grimmig wie Tom ausgesehen hatte.
    Danach legte ich noch etwas Himbeerglosse auf und verrieb es zwischen meinen Lippen. Ich musterte mich im Spiegel. Ich war eine hübsche Badenixe. Das Problem war, dass ich zum Anbeißen aussah. Aber das würde Tom hoffentlich nicht verleiten, sondern nur gewogen stimmen. Ich hatte begriffen, dass er gern eine Freundin zum Vorzeigen bei seinen Eltern haben wollte. Ohne Peinlichkeiten aus unserem nicht existierenden gemeinsamen Privatleben.
    Ich ging zurück zur Terrasse und fand Tom bereits im Pool. Er hatte sein Shirt und die Shorts ausgezogen und trug ziemlich scharfe Badehosen. Sie erinnerten mich ein wenig an
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