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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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noch mal, Catherine,
kommen Sie in den Wagen zurück!«
    »Warum denn? Damit Sie mich der
Hurerei bezichtigen? Das hat schon mein Vater getan. Aber von einem anderen
Mann lasse ich es mir nicht gefallen!«
    »Entschuldigen
Sie. Aber wie soll ein Mann denn reagieren, wenn er plötzlich mit solchen
Dingen konfrontiert wird?«
    »Diese Frage kann ich nicht beantworten, da ich kein
Mann bin. Aber ich dachte, daß ein Sexprotz wie Sie das wüßte.«
    »Ich bin kein
Sexprotz!«
    »Na gut.
Und ich keine Hure. Jetzt sind wir quitt.«
    »Wollen wir nicht mit den
gegenseitigen Beleidigungen aufhören? Sie behaupten, daß Sie noch Jungfrau
waren, aber ich kann es Ihnen nicht bestätigen.«
    »Der Zeitpunkt der Geburt des Kindes
wird meine Behauptung bestätigen. Es soll am sechsten April zur Welt kommen.«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich noch
einmal darauf zurückkomme. Warum versuchen Sie, mich von der Tatsache zu
überzeugen, daß ich der Vater bin, wenn Sie angeblich nichts von mir wollen?«
    »Ich ... ich wollte es nicht, aber
Sie haben ja behauptet, es hätte noch andere Männer gegeben. Es geht um meine
Ehre und sonst gar nichts.« Sie merkte, daß ihre Stimme einen flehenden Ton
angenommen hatte, und murmelte: »Ach, warum verschwende ich meine Zeit mit
Ihnen?« Dann drehte sie sich um und ging in Richtung Straße.
    Diesmal ließ er sie gehen. Er stand
da im Dunkeln und dachte, daß sie die irritierendste Frau war, die er jemals
kennengelernt hatte. Er lauschte ihren sich entfernenden Schritten und dachte
dann, die bin ich Gott sei Dank los! Aber er durfte sie nicht gehen lassen.
    »Catherine, seien Sie vernünftig!«
rief er hinter ihr her. »Kommen Sie zurück!«
    »Lassen Sie
mich in Ruhe, Clay Forrester!«
    Er fluchte, ging zu seinem Wagen
zurück und drehte den Zündschlüssel so heftig im Schloß herum, daß er beinahe
abgebrochen wäre. Die Corvette röhrte den Hügel hinunter, die Scheinwerfer
erfaßten Catherine. Der Wagen überholte sie und blieb dann mit quietschenden
Reifen stehen. Clay stieg aus und wartete auf Catherine. Sie wollte an ihm
vorbeigehen, aber das ließ er nicht zu. Er hielt sie einfach fest. »Steigen Sie
ein, Sie Hitzkopf!« befahl er. »Ich lasse Sie nicht hier im Dunkeln stehen, ob
Ihnen das nun gefällt oder nicht.« Sie entgegnete heftig: »Ich muß verrückt
gewesen sein, überhaupt Ihr Haus betreten zu haben. Ich wußte doch, daß das
nichts bringt.«
    »Warum haben Sie es dann getan?«
fragte er und hielt sie noch immer fest.
    »Weil ich
nicht wollte, daß Ihre Eltern von einem Mann wie meinem Vater belästigt werden.
Ich hoffte, durch meine Gegenwart das Schlimmste verhüten zu können.«
    »Und das soll ich Ihnen glauben?«
    »Es interessiert mich nicht, was Sie
glauben, Clay Forrester! Lassen Sie mich los, verdammt noch mal!« Sie konnte
sich nicht länger beherrschen und schweigen. »Sie haben ja meinen Alten erlebt
und werden bald merken, worauf er es abgesehen hat. Er ist hinterhältig und
faul und Alkoholiker. Er will Ihre Eltern wie eine Zitrone auspressen.«
    »Das geben Sie zu?« fragte er
überrascht.
    »Natürlich gebe ich das zu. Ich wäre
dumm, wenn ich nicht wüßte, was er vorhat. Er hat Geld gerochen. Davon hat er
nie genug gehabt. Er glaubt, daß er sich jetzt ein schönes Leben machen könnte.
Mein Ruf kümmert ihn dabei nicht im geringsten. Der dient ihm nur als Vorwand.
Nein, er denkt nur an sich selbst und glaubt nicht eine Sekunde lang, daß Sie
mich eventuell heiraten würden. Das will er gar nicht. Er glaubt, daß
Sie Ihre Schuldgefühle mit Geld beschwichtigen, und dieses Geld will er haben.
Ich warne Sie; er ist gefährlich. Er glaubt jetzt nämlich, daß er seine Schäfchen
ins trockene gebracht hat.«
    »Und Sie teilen seine Vorstellungen
nicht?«
    »Wie denn? Ich habe Sie doch nur
einmal getroffen und wußte nichts über Sie.«
    »Ja, das stimmt. Ich lernte Sie
durch Bobbi kennen, das Mädchen von Stu, der ein alter Freund von mir ist. Doch
ich wüßte gern, wieso Ihr Vater von unserer Beziehung wußte. Das muß ihm doch
jemand gesteckt haben.«
    »Ich war es nicht.«
    »Wie ist er dann auf mich gekommen?«
    Sie drehte sich plötzlich um, ging
auf die andere Seite des Wagens und stieg ein. »Sie fahren mich jetzt am besten
nach Hause.«
    »Weichen Sie mir nicht aus«, sagte
er und stieg ebenfalls ein. »Ich habe ihm Ihren Namen nicht genannt.«
    »Das glaube
ich nicht. Wie hat er ihn herausgefunden?« Catherine biß sich nervös auf
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