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Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Titel: Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3
Autoren: Ravensburger
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die Rüstung vor. Noch mehr aber quälte ihn die Hitze: Jagos Körperwärme staute sich in der Rüstung und raubte ihm die Sinne. Die Kleidung klebte ihm klatschnass am Leib.
    Nicht schlappmachen!, feuerte Jago sich an, doch seine Hiebe wurden immer ungezielter. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Mann ihn besiegen würde.
    Plötzlich klirrte es. Ein dumpfer Schlag ertönte, dann ein Schrei. Was war das? Jago presste das Gesicht gegen den Brustharnisch. Wo war sein Gegner hin?
    Erst als Jago auf den Boden blickte, sah er ihn: Der Bodyguard lag wie ein gefällter Baum ein paar Meter weiter. Und neben ihm, knapp über dem Boden, baumelte der Kronleuchter. Der von der Decke!
    Hunderte Kristalle klimperten durcheinander und blitzten im Kerzenlicht. Wieso war das Ding runtergesaust?
    Als Jago sich fragend umdrehte, spähte Phil hinter dem Vorhang hervor und reckte den Daumen. Ach so, Phil hatte den Leuchter herabgelassen – genau im richtigen Moment! Respekt.
    Der Bodyguard stöhnte benommen und rieb sich die Schulter. Für den Moment war er außer Gefecht gesetzt. Aber bestimmt nicht lange.
    Wie weiter? Jago war sich unschlüssig. Sollte er besser abtauchen? Dabei hatte er das Feuer immer noch nicht gezeigt! Echt schade, darauf zu verzichten. Oder gab es noch irgendeine Möglichkeit?
    Plötzlich kam ihm ein zündender Gedanke. „Aah!“, murmelte er vor sich hin. „Das klappt vielleicht!“
    Er hastete zum Nachttisch. Zu der Kerze. Eigentlich verabscheute Jago Knoblauch, aber dies war ein Notfall.
    Jago hob die Kerze hoch, um sie sich in den Helm zu werfen – hoffentlich reichte das, um den Mechanismus auszulösen! – doch die Kerze erlosch. Jago hatte sie versehentlich gelöscht.
    Mist!, schimpfte er im Stillen.
    Aber irgendwo musste doch ein Feuerzeug sein – oder Streichhölzer. Ah, da lag ja eine Schachtel. Jago riss sie auf und griff nach einem Streichholz. Es zerbrach zwischen seinen Panzerfingern.
    Konzentrier dich! Mit Gefühl!, befahl Jago sich. So feinfühlig wie möglich, nahm Jago ein zweites Hölzchen heraus. Seine Hand kribbelte, als stünde sie unter Storm. Knacks! , wieder zerbrochen.
    Gleichzeitig polterten Schritte über den Flur. Das musste der zweite Bodyguard sein! Mit großen Schritten preschte er durch die Tür. Sein kahler Kopf berührte fast den Rahmen. Ein wahrer Riese!
    „Was …?“, setzte er an. Dann sah er seinen Kollegen auf dem Boden liegen. Und als Nächstes bemerkte er Jago. Der Riese nahm den kürzesten Weg: Er stieg einfach übers Bett.
    Unter der Matratze quiekte es ängstlich, während der Kerl sich unheilvoll vor Jago aufbaute. Dass er einen schwarzen Ritter in voller Montur vor sich hatte, schien ihn überhaupt nicht zu beeindrucken.
    Eine hirnlose Kampfmaschine. Au Backe! dachte Jago. Womit würde der Kerl ihn angreifen? Mit einer Waffe? Oder mit seinem blanken Schädel?
    Nein: Er schwang sein rechtes Bein hoch und trat kräftig gegen Jagos Panzer. Jago wurde so hart getroffen, dass er nach hinten kippte. Und noch während er umfiel, begriff er: Der Schuh war die Waffe! Er musste eine metallverstärkte Sohle haben!
    Leider kam diese Einsicht zu spät. Das Schwert flog ihm aus der Hand. Und dann passierte, was auf keinen Fall passieren durfte: Die Rüstung zog Jago mit all ihrem Gewicht nach unten.

    Jago landete scheppernd auf dem Rücken. Keine Chance, sich wieder aufzurichten. Er konnte nur nach hinten rutschen, während der Riese ihn mit derben Tritten vor sich hertrieb. Bis in eine Ecke. Jago wusste kaum, wie ihm geschah. Sein ganzer Körper schmerzte.
    Der Mann bleckte siegesgewiss die Zähne. „Ich pule dich aus deinem Panzer wie eine Erbse“, raunte er Jago zu.
    „Warte, ich mache mit!“ Sein Kollege rappelte sich entschlossen auf.
    Durch die Löcher im Panzer konnte Jago sehen, wie sich nun auch der zweite Muskelberg auf ihn zubewegte. Die Rüstung hielt Jago am Boden fest. Sein Herz wummerte. Es gab kein Entkommen.
    Die Streichhölzer!, durchzuckte es Jago. Die Schachtel lag in seinem Handschuh. Wie durch ein Wunder hatte er sie nicht fallen lassen. Und es steckten sogar noch Hölzer drin! Das war seine letzte Chance.
    Möglichst unauffällig angelte Jago mit Daumen und Zeigefinger nach einem Streichholz. Wenn es diesmal bloß hielt! Er rieb es an der Schachtel … und … es brannte!
    „He, Erbse!“, donnerte der Riese. „Was treibst du da?“ Er hob seine Faust.
    „He, halt!“, sagte die Bulldogge. „Es ist nur ein Streichholz.
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