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Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Titel: Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3
Autoren: Ravensburger
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immer gesagt: Du bist feige wie eine kleine Nuss, Hortensius. Du hast es gar nicht verdient, mein Imperium zu erben. Du bist nicht aus dem richtigen Holz geschnitzt!
    „Oooh doch!“, rief Herr Hay trotzig.
    Der Kakadu legte fragend den Kopf schräg.
    Ja, was nun? Sollten sie bleiben? Oder fliehen? Herr Hay war hin und her gerissen.
    Dann entschied er: „Wir bleiben, Nostradamus. Wir halten die Nacht durch. Weil wir nicht feige sind!“ Er bibberte. „Aber hoffentlich kommt der Feuerritter nicht, um mich zu holen …“
    Herr Hay befahl seinen Bodyguards, sich zu postieren: der eine im Flur und der andere draußen vorm Eingangstor. Dann entzündete er eine Knoblauchkerze auf dem Nachttisch – gut gegen Vampire, hoffentlich auch gegen Feuerritter! Er schlüpfte in seinen Pyjama, stieg ins Bett und zog sich die Decke bis über beide Ohren.

Jago stand in voller Rüstung hinter dem Rittergemälde. Er fühlte sich wie ein Ninja, der wie aus dem Nichts in der Festung seines Feindes auftauchte. Jago konnte es kaum erwarten. Lautlos strich er mit dem Eisenhandschuh über die hölzerne Rückseite der Geheimtür. Nur noch wenige Minuten …
    Bisher hatte alles wie am Schnürchen geklappt. Zuerst die Nummer mit dem Schmöker aus der Bibliothek. Phil hatte ihn herausgesucht. Und Phil hatte auch aus dem Geheimgang ins Lehrerzimmer geflüstert.
    Von Kresse stammte die Idee mit den Spuren. Sie hatte eine Brotdose mit dem Ruß aus dem Kamin ihrer Eltern gefüllt und damit die Sohlen von Jagos Monsterhausschuhen eingerieben. In denen war sie die Kellertreppe hinabgelaufen und nach ein paar Schritten aus den Schuhen geschlüpft. Dann hatte sie sich unter der Treppe versteckt und Herrn Hay einen schaurigen Empfang bereitet.
    Nachdem er davongerannt war, hatte Kresse die Spuren mit einem Kehrblech blitzschnell wieder verschwinden lassen. Einfach, aber effektiv.
    Doch dieser Spuk war nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte. Nun folgte die Hauptattraktion. Das große Finale: der Feuerritter!
    Da kam auch schon das Signal: Zwölf dunkle Schläge hallten von der Uhr des Westernturms. Mitternacht. Geisterstunde. Showtime.
    Angespannt drehte Jago sein Smartphone in der Hand. Er wartete auf eine SMS von Kresse. Sie stand im Erdgeschoss hinter der anderen Geheimtür und sollte um Punkt Mitternacht mit dem Verzerrer loslegen. So wollten sie den Bodyguard ablenken, der auf dem Flur Wache hielt. Hoffentlich konnte Kresse ihn ködern.
    Endlich leuchtete die SMS auf: Er ist hier.
    „Okay“, wisperte Jago zu Phil. „Sie hat ihn am Haken. Öffne die Tür.“
    Ein paar Funken stoben auf, als Phil den Keil betätigte. Jago legte das Handy ab und drückte die Geheimtür auf. Sie knarrte und ächzte.
    Als Feuerritter schritt er ins Zimmer. Phil schloss die Tür hinter ihm. Jago spähte durch lauter winzige Löcher im Brustpanzer. Bis auf die Flamme der Kerze – ekelhaft stinkendes Ding! – lag der Raum im Dunkeln. Und dabei würde es auch bleiben, denn Phil hatte die Sicherungen fürs Lehrerzimmer herausgedreht.
    Jago marschierte schnurstracks auf das Bett zu. Die Vorhänge waren zugezogen. Vorm Bett hielt Jago inne. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Er hörte ein Flüstern hinter dem Vorhang. Was war das? Für einen Moment überfiel Jago die albtraumhafte Vorstellung, Herr Hay könnte sich in ein schleimiges Monster verwandelt haben, sich auf ihn stürzen und an der Rüstung festsaugen.
    Ruhig Blut!, sagte er sich. Dann riss er den Vorhang beiseite. Und vor ihm saß er. Hellwach und mit geweiteten Augen, das runde Gesicht ins flackernde Kerzenlicht getaucht. Mit einer Hand presste er sich ein Handy ans Ohr und wisperte: „Kommen Sie, so schnell Sie können!“
    Moment mal: Alarmierte er seine Bodyguards? Die konnte Jago nicht gebrauchen! Er wollte Herrn Hay nur erschrecken. Also schnell jetzt!
    Jago drückte den Handschuh mit dem eingebauten Hebel zusammen. Über ihm knisterte und knackte es. Mehr passierte nicht. Alles blieb dunkel.
    Der Helm spuckte kein Feuer! Klemmte da etwas? Jagos Herzschlag beschleunigte sich. Er drückte das Visier nach unten und zog es wieder hoch.
    Wieder nichts.
    Auch beim dritten Versuch: Fehlanzeige. Himmel, Arsch und Zwirn! Die alte Maschine versagte – im alles entscheidenden Moment!

    Jago schüttelte den oberen Teil der Rüstung und flehte innerlich: Na los, du blödes Ding! Spring an!
    Derweil glitt Herr Hay vom Bett und ging darunter in Deckung. So ein Feigling. Der wollte
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