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Lauras Zauberritt

Lauras Zauberritt

Titel: Lauras Zauberritt
Autoren: Linda Chapman
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in der Dunkelheit des Waldes.

    Danny brüllte wie am Spieß und Nick und Andy ließen schnell die Strickleiter hinab. Laura, die an einer sicheren Stelle mit Sternenschweif gelandet war, musste einen Lachanfall unterdrücken. Dannys entsetztes Gesicht, als Sternenschweif scheinbar aus dem Nichts auf ihn zustürzte, war einfach zu komisch gewesen.
    „Was ist denn los?“, rief Nick Danny entgegen, während er hastig die Leiter hinunterkletterte, dicht gefolgt von Andy.
    „Es war ... es kam von oben direkt auf mich zu ... ein riesiges Horn ... im vollen Galopp!“, gab Danny stotternd zur Antwort.
    „Was kam auf dich zu?“, wollte Andy wissen.
    „Ein Ein–“ Danny brach ab. Es schien, als könne er selbst nicht glauben, was er mit eigenen Augen gesehen hatte. „Es war ein Pferd“, fuhr er rasch fort. „Ein großes, weißes fliegendes Pferd.“
    „Ein fliegendes Pferd?“, fragten Nick und Andy ungläubig.
    „Mit einem Reiter“, keuchte Danny. „Es kam aus der Luft direkt auf mich zu. Ich konnte den Kopf des Reiters nicht sehen, nur seine Beine.“
    „Willst du damit sagen, dass du einen kopflosen Reiter gesehen hast?“ Andy grinste. „Etwa einen Geist?“
    „Ja“, sagte Danny. „Genau das habe ich gesehen – einen Geist!“
    Nick und Andy schüttelten sich vor Lachen.
    „Als ob es Geister gäbe“, spottete Nick.
    Plötzlich kam Laura eine Idee. „Trab los, Sternenschweif! Sie sollen deine Huftritte hören und glauben, dass hier wirklich ein Reiter ohne Kopf sein Unwesen treibt.“
    Das musste sie Sternenschweif nicht zweimal sagen.
    Er begann, so fest und laut er nur konnte,durch die Büsche rund um das Baumhaus zu stampfen.
    „Hört doch nur“, schrie Danny entsetzt. „Da ist es wieder!“
    „Oh, Mann“, rief Nick, „das gibt es doch gar nicht!“ Jetzt bekam er es ebenfalls mit der Angst zu tun. „Schaut doch nur – es ist dort zwischen den Bäumen!“
    „Ich kann es auch sehen!“, brüllte Nick.
    Sternenschweif stieß ein ohrenbetäubendes Wiehern aus und schoss direkt auf das Baumhaus zu. Der Donner seiner Hufe schien durch den ganzen Wald zu hallen.

    „Aaaaahhhhhh!“, kreischten die drei Jungen entsetzt auf. „Ein Geist – ein echter Geist!“
    Im nächsten Moment sah Laura sie davonrennen, so schnell sie nur konnten.Auf ihrer wilden Flucht strauchelten und stolperten sie über Baumwurzeln. Dann sah man nichts mehr von ihnen, nur ihre Schreie hallten noch durch den Wald.
    Sternenschweif blieb stehen. „Wir haben es geschafft!“
    Laura strahlte über das ganze Gesicht. Werhätte das gedacht? Sie hatten die Jungs tatsächlich in die Flucht geschlagen.
    Sternenschweif schnaubte zufrieden. „Ich muss ja wirklich Furcht einflößend ausgesehen haben.“
    „Ich schätze, das hast du“, grinste Laura und umarmte ihn ganz fest. „Du warst einfach toll!“
    „Es war deine Idee.“
    „Ja, und damit haben wir denen ziemliche Angst eingejagt.“ Laura lachte. „Geschieht ihnen recht.“
    Sternenschweif wieherte. Es hörte sich fast wie ein Lachen an. „Ich glaube, dass die sich hier so schnell nicht wieder blicken lassen.“
    Laura tätschelte seinen Hals. „Da hast du ganz bestimmt Recht. Komm, lass uns von hier verschwinden.“
    Während Sternenschweif sich emporschwang, überlegte Laura: „Ob Nicks Schulbuch immer noch im Baumhaus liegt? Dann traut er sich bestimmt nicht, es von dort zu holen. Er wird Ärger bekommen, wenn er in der Schule sagt, dass er es verloren hat.“
    Eigentlich fand sie, dass Nick Snyder diesen Ärger verdient hätte. Aber sie wollte nicht gehässig sein. Er hatte heute Nacht schon genug mitgemacht, da musste er nicht auch noch in der Schule in Schwierigkeiten geraten. „Lass uns nachsehen“, bat sie.
    Sternenschweif flog zum Fenster. „Weißt du was“, meinte Laura, während sie hineinkletterte, um Nicks Buch zu suchen, „dieses Baumhaus ist so ein toller Platz. Jetzt, wo wir die Geister vertrieben haben, braucht keiner mehr Angst zuhaben. Jeder kann hierher kommen und darin spielen.“
    Sie tauchte mit Nicks Buch wieder am Fenster auf.
    „Es sieht so aus, als hätten wir heute Nacht gleich zwei gute Taten vollbracht“, sagte Sternenschweif.
    Laura blieb am Fenstersims stehen. „Das haben wir wohl.“
    Sie schauten sich an. Keiner von ihnen sagte etwas, aber Laura wusste genau, woran Sternenschweif dachte. War dadurch der Zeitpunkt, an dem Sternenschweif sie verlassen musste, noch näher gerückt?
    Langsam kletterte sie auf Sternenschweifs
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