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Lauras Zauberritt

Lauras Zauberritt

Titel: Lauras Zauberritt
Autoren: Linda Chapman
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noch einmal.
    Und dann hörte sie, dass Max leise weinte.
    „Ach, Max!“, rief Laura und ging zu ihm. Max hatte ihr den Rücken zugedreht und weinte in sein Kissen. Buddy saß neben ihm und winselte kläglich.
    Laura setzte sich aufs Bett und legte ihre Hand auf die Schulter ihres Bruders. „Bitte, Max, hör auf zu weinen.“

    In der Dunkelheit streckte Max ihr sein tränenüberströmtes Gesicht entgegen. „Ich vermisse Eselchen so, Laura.“
    Die Worte schossen nur so aus Laura heraus: „Ich hole ihn dir wieder“, versprach sie entschlossen. „ Ganz bestimmt.“
    Max setzte sich auf und sah sie an. „Das kannst du nicht. Er hängt doch viel zu hoch oben in dem Baum. Und dann auch noch direkt neben diesem unheimlichen Baumhaus.“ Er schluckte schwer undBuddy leckte ihm mit seiner rosa Zunge eifrig die Hand. „Ich bekomme ihn niemals mehr wieder“, sagte er kläglich.
    „Doch, das wirst du. Das verspreche ich.“
    „Wirklich?“ Ein Hoffnungsschimmer leuchtete plötzlich in Max’ Augen.
    Laura ließ Max und Buddy allein und lief nach unten. „Ich gehe nochmal raus zu Sternenschweif“, erklärte sie ihren Eltern, die beide in der Küche saßen.
    „Bleib aber nicht zu lange“, sagte ihr Vater. „Es wird bald dunkel.“
    „Hast du deine Hausaufgaben gemacht?“, wollte ihre Mutter wissen.
    Laura nickte. Sie war zwar noch nicht ganz fertig, doch den Rest konnte sie am nächsten Morgen nachholen.
    Schnell zog sie ihre Turnschuhe an und rannte zur Koppel.
    Sternenschweif trabte ans Gatter, als er ihre Schritte hörte.
    „Sternenschweif“, rief Laura hastig. „Wir müssen sofort losfliegen. Ich sage jetzt den Zauberspruch!“
    „Was ist denn passiert?“, war Sternenschweifs erste Frage, nachdem sie ihn verwandelt hatte .
    „Max ist so furchtbar traurig wegen Eselchen“, antwortete Laura. „Er kann gar nicht mehr schlafen. Ich habe ein schrecklich schlechtes Gewissen.“
    Sie stellte sich ganz dicht neben Sternenschweif und streichelte seinen Hals. „Wir müssen Eselchen einfach zurückholen, Sternenschweif. Selbst wenn das bedeutet,dass du früher von hier fortgehen musst. Ich kann es einfach nicht ertragen, dass Max so traurig ist.“
    „Das musst du auch nicht“, sagte Sternenschweif. „Wir werden ihm helfen.“ Er schüttelte seine silberne Mähne. „Es war ganz komisch, als wir gestern ohne Eselchen zurückgeflogen sind. Es hat sich so falsch angefühlt. Aber das hier“, er stupste sie liebevoll, „fühlt sich absolut richtig an.“
    „Das finde ich auch.“ Laura lächelte.
    Sie flogen zum Bach und landeten am grasbewachsenen Ufer. Eselchen hing immer noch bäuchlings hoch oben über einem Ast.

    Langsam wurde es dunkel. Lauras Augen wanderten zum Baumhaus. In dem schwindenden Licht sah es düster und bedrohlich aus. Laura erinnerte sich wieder an das merkwürdige Geräusch, das sie gestern hier gehört hatte. Und wenn es dort tatsächlich spukte? Laura bemühte sich, das mulmige Gefühl in ihrem Bauch zu unterdrücken, und streichelte Sternenschweifs Hals. „Also los“, wisperte sie. „Lass uns hinfliegen.“
    Das Einhorn stieß sich vom Boden ab. Lauras Herz klopfte wie wild, aber sie wusste, dass sie das Richtige taten. Sternenschweif hielt bei dem Ast, über dem Eselchen hing. Er schwebte auf der Stelle, währendLaura Eselchens wollige Mähne aus den Ästen löste. Dann hatte sie ihn endlich sicher in der Hand.
    „Ich habe ihn! Wir können jetzt umdrehen!“
    Sternenschweif flog los. Als sie am Baumhaus vorbeikamen, nahm Laura ihren ganzen Mut zusammen und warf einen Blick durch eines der Fenster.
    Das hereinfallende Mondlicht erhellte das Innere des Raumes. Er war leer.
    Das heißt abgesehen von dem Müll auf den hölzernen Bodenbrettern – Bonbonpapier, leere Getränkedosen, ein Comicheft und ein ...

    „Sternenschweif – stopp“, rief Laura plötzlich.
    „Was ist denn los?“
    „Kannst du mich etwas näher an eines derFenster heranfliegen?“
    „Aber klar.“ Jetzt konnte Laura es genau erkennen. Auf dem Boden des Baumhauses lag tatsächlich ein Schulbuch mit dem rot-goldenen Aufdruck ihrer Schule! Aber wie war es hierher gekommen?

    Laura fiel auch auf, dass der Abfall auf dem Boden ziemlich frisch aussah. Bei dem Comic handelte es sich um das neueste Abenteuer von Spiderman. Laura hatte erst am Tag zuvor gesehen, wie einige ihrer Mitschüler das neue Heft gelesen hatten.
    Aber wer könnte im Baumhaus gewesen sein? Hatten nicht alle Angst davor, auch nur in seine
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