Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Laura - Venezianisches Maskenspiel

Titel: Laura - Venezianisches Maskenspiel
Autoren: Mona Vara
Vom Netzwerk:
seinen Blick auf ihrer Haut zu spüren. Sie begann sogar zu prickeln, überall dort, wo er sie sehen konnte und auch an jenen Stellen, die seinem unmittelbaren Blick verborgen waren.
    Er sah sich um. „Hier ist also Amerika“, stellte er trocken fest. Laura blinzelte verwirrt. „Amerika?“
    „Ich bin froh, dich so guter Dinge und unter so bequemen Umständen vorzufinden.“ Das war wieder jener sarkastische Tonfall, den sie früher gehasst hatte, in der Zwischenzeit jedoch schon längst gewöhnt war. „Ich habe mir sagen lassen, dass es auf Auswandererschiffen weitaus weniger luxuriös zugeht. Vor allem ...“, er trat näher und ließ seine Finger prüfend ins Wasser gleiten, doch diesmal schien er mit der Temperatur zufrieden sein, „... ist Süßwasser ein fast unbezahlbarer Luxus. Für diese Verschwendung hätten dich die Matrosen zweifellos ins Meer geworfen.“
    „Aber was redest du denn? Hast du denn nicht meinen Brief gelesen?!“
    „Natürlich. Und ich habe den Unfug selbstverständlich keine Sekunde lang geglaubt. Im Winter fährt kein Schiff aus.“ Er musterte sie spöttisch, wobei sein Blick – während er von ihrem Gesicht hinunterwanderte über ihren Hals, ihre Brüste, ihren Bauch – intensiver wurde. „Wie bist du nur auf diese lächerliche Idee gekommen?“
    „Ich verstehe nicht ...“
    „Nein? Dann werde ich wohl nachhelfen müssen.“ Er warf seinen Hut fort, ließ den Mantel folgen und Laura sah mit wachsender sinnlicher Unruhe zu, wie er auch seine Jacke auszog und das Hemd folgen ließ. Dabei wandte er keinen Blick von ihr. Ebenso wenig wie sie von ihm. Seine kräftige Brust, einige Narben aus seiner stürmischen Jugendzeit, das dunkle Haar, das zum Bauch hin weniger wurde und sich dann weiter unten wieder verdichtete bis zu diesem faszinierenden Körperteil, den sie bisher nur ertastet, aber niemals gesehen hatte. Auch jetzt nicht, weil die Hose ihn verbarg, aber sie hoffte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie ihn erblickte und fühlte.
    Sie lächelte erwartungsvoll. „Hast du vor, dieses warme Bad mit mir zu teilen?“
    „Nein.“ Er trat hart an die Wanne heran, beugte sich nieder und hob sie heraus.
    „Nicht“, sagte sie leise, „ich bin nackt.“ Wie lange war das her, seit sie diese Worte das erste Mal zu ihm gesagt hatte! Wochen waren seitdem vergangen. Wochen, in denen sie in ihrem Ehemann tatsächlich den Mann ihrer Träume gefunden hatte.
    „Nackt und nass.“ Er stellte sie auf den Boden, dann griff er nach einem der weichen Tücher. Seine Bewegungen waren sehr zärtlich, als er begann, sie abzureiben. Zuerst ihre Schultern, ihre Arme, ihren Rücken und dann ihre Brüste, für die er sich Zeit ließ, bis die Spitzen hart und erregt aufstanden und sie leise seufzte. Dann kam ihr Bauch an die Reihe. Es war durch den kleinen Ofen, den die Zofe angeheizt hatte, warm im Raum, aber nicht so warm, dass die Wassertropfen auf ihrer Haut sie nicht abgekühlt hätten. Überall dort jedoch, wo Domenicos Hände gewesen waren, war die Haut heiß und kribbelte. Sie sah mit unverhüllter Zuneigung zu ihm nieder, als er sich vor sie hinkniete und ihre Beine abtrocknete. Dann warf er das Tuch weg, wickelte sie in ein trockenes und hob sie wieder hoch. Sie schmiegte sich an ihn, als er sie ins Schlafzimmer trug.
    In seines.
    Er legte sie aufs Bett, zog ihr ohne ein Wort das Handtuch weg und setzte sich zu ihren Füßen auf die Bettkante, um ihre Füße abzutrocknen. Es kitzelte, aber er hielt sie fest, machte ungerührt weiter und ließ nicht von ihr ab, bis sie sich vor Kichern wand. Es war auch warm hier drinnen. Der Kachelofen strömte wohlige Wärme aus. Sie hatte – in Erwartung seiner Ankunft – Anweisung gegeben einzuheizen, um die winterliche Feuchte und Kälte aus seinen Räumen zu vertreiben.
    „Hör auf, Domenico! Hör auf, das ist ja nicht auszuhalten!“
    „Das hättest du dir früher überlegen müssen“, sagte er kühl. Er nahm ihren zweiten Fuß und sie wusste genau, dass er sie absichtlich so zart an den Fußsohlen berührte, weil er sie ärgern wollte.
    „Hör auf!“ Sie zog an ihrem Fuß.
    „Gewiss nicht. Das ist erst der erste Teil der Strafe.“
    „Strafe? Wofür denn?“ Er konnte doch nicht diese Angelegenheit mit Ottavio meinen? Ihr Tagebuch musste dieses Missverständnis doch hinreichend geklärt haben. „Hast du mein Tagebuch nicht gelesen?“
    „Doch. Eben. Das ist unter anderem dafür, dass du es die ganze Zeit über gewusst und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher