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Laura - Venezianisches Maskenspiel

Titel: Laura - Venezianisches Maskenspiel
Autoren: Mona Vara
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Sie fühlte seine Finger auf ihrem Bauch, ihrem Schenkel, fühlte, wie seine Fingerspitzen durch ihr feuchtes Kraushaar glitten und dann endlich fündig wurden. Er rieb sie in langsamen, festen Kreisen, bis er sie endlich in jene Gefilde brachte, die sie so sehr ersehnt hatte. Aber dieses Mal war es anders als sonst. Besser, erregender, befriedigender. Denn dieses Mal erbebte, starb und erwachte sie in den Armen ihres Gatten und nicht ihres Liebhabers, der sie vor allen anderen verleugnete. Und sie erwachte ohne Tuch, mit einem Blick in sein Gesicht und in seine Augen ... Laura schlang endlich die Arme um ihn und presste sich eng an ihn, kleine Tränen des Glücks sammelten sich in ihrem Augenwinkel und rollten an ihren Schläfen hinab. Domenico küsste sie unendlich zärtlich weg und Laura begann, mit den Fingern über seinen Rücken zu fahren, über seine Schulterblätter zu tasten und das Spiel seiner Muskeln unter der Haut zu erfühlen.
    Jetzt erst gehörte er ganz ihr. Jetzt war er mehr als nur ihr Gatte, mit dem sie aus Vernunftsgründen verheiratet worden war. Und mehr als ein Liebhaber. Jetzt war er Ehemann und Geliebter zugleich. Sie begann – in diesem überwältigenden Bewusstsein seines Besitzes – sein Gesicht zu küssen, sein raues Kinn, seine Schläfen. Sie bemerkte, dass er lächelte und lächelte zurück. „Bist du jetzt fertig mit der Bestrafung?“
    „Vorläufig ja. Aber nachdem ich gebadet habe und rasiert bin, sieht die Sache wieder ganz anders aus. Fühl dich nur nicht zu sicher.“
    Sie rieb ihre Wange an seiner Schulter. „So sicher wie mit dir habe ich mich überhaupt noch nie gefühlt.“ Die nackte Haut seines Körpers fühlte sich gut auf ihrer an. Sehr vertraut.
    „Eigentlich hätte ich dich übers Knie legen sollen“, brummte er, während er sein Gesicht in ihr Haar drückte. Seine andere Hand strich über ihre Brüste, ihre Hüften, ihre Taille, griff dann unter sie, umfasste fest ihre Gesäßbacke und knetete sie. Laura schlang ihr Bein um ihn und streichelte mit der Fußsohle seinen Schenkel.
    „Denk dir lieber andere Strafen als Prügel aus“, gab sie mit einem glücklichen Seufzen zurück. „Diejenige vorhin war gar nicht schlecht.“
    Domenico musste grinsen. „Ich habe nicht von deiner letzten Unbotmäßigkeit gesprochen, du verworfenes Geschöpf, sondern von damals, als du dich nach unserer Heirat so widerspenstig aufgeführt hast.“
    „Ich war nicht widerspenstig!“ Laura schob ihn etwas fort und sah ihn vorwurfsvoll an. „Ich war unglücklich. Ich war an einen Mann verheiratet worden, der mich eingehandelt hat wie ein Stück Ware! Der mich nicht liebte und mich sogar auslachte, als ich versucht habe, ihm meine Liebe zu gestehen! Der nicht die Spur eines Sinns für Romantik hatte! Der ...“
    „... der eine Ehefrau hatte, die ihn nicht an sich heranlassen wollte“, unterbrach er sie.
    „Weil diese Ehefrau eifersüchtig war auf seine Geliebte“, erwiderte Laura leise, „und meinte, nicht gut genug für ihn zu sein.“
    „Dazu gab es keinen Grund. Du hättest nicht einmal von ihr hören dürfen. Es war schon vorbei, als ich dich damals geheiratet habe.“
    „Sofia hat das allerdings anders dargestellt, als sie sich beeilte, mir über deine Geliebte die Augen zu öffnen.“ Ihr Lächeln fiel schief und traurig aus. „Aber sie ist es nicht alleine, auch die Gerüchte über deine Geliebten in Paris ...“
    „Was auch immer war, es war in dem Moment vergessen, als ich dich auf dem Ball bei den Pisani wiedergesehen habe.“
    Laura schmolz bei diesen Worten dahin. Dann schluckte sie und eine tiefe Röte überzog ihre Wangen. Der Ball bei den Pisani. Ottavios Kuss.
    Domenicos Gesichtsausdruck, der soeben noch zärtlich gewesen war, wurde sardonisch. „Ja, stimmt. Dieser Ball. Und diese Szene, die ich da mitansehen musste. Mit diesem Schurken, der ...“
    Laura legte ihm einen Finger auf den Mund. „Es war nur Höflichkeit. Wirklich. Es hat mir nichts bedeutet. Er hätte mich sonst nicht gehen lassen und ich hatte ja solche Angst vor einer Entdeckung!“ Domenico zog eine Augenbraue hoch. Zu dieser Auffassung war er in der Zwischenzeit auch schon gelangt. Dann hauchte er einen Kuss auf ihren Finger, der Laura kichern ließ.
    „Höflichkeit. Nun, über diese Art von Höflichkeit bei anderen Männern werden wir später sprechen – wenn ich ausgeschlafen habe. Jetzt bin ich zu müde, um darüber nachzudenken, welche Konsequenzen das für dich haben wird.“
    Seine
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