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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde
Autoren: Peter Freund
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Öfteren erschreckt, wenn er plötzlich wie aus dem Nichts neben ihr gestanden hatte. Am meisten jedoch gab ihr die rätselhafte Bemerkung zu denken, mit der Konrad sie bei ihrer ersten Begegnung begrüßt hatte. Damals, als die Familie am Bahnhof von Hinterthur angekommen war. Konrad hatte Laura kaum erblickt, da huschte ein vieldeutiges Lächeln über sein Gesicht – geradeso, als kenne er sie bereits. Und auf dem Weg zum Auto hatte er ihr zugeflüstert: »Hab ich ihr nicht prophezeit, dass sich unsere Wege wieder kreuzen werden!« Ohne jede weitere Erklärung, als wisse Laura schon, was er damit meinte. Dabei war sie ihm nie zuvor begegnet. Ganz bestimmt nicht. Konrad Köpfer musste sie mit einem anderen Mädchen verwechseln.
    Der Diener also machte eine kleine Verbeugung und schaute den Hausherrn fragend an. »Der Herr haben geläutet?«
    »Ja, Konrad. Sie können abräumen und das Dessert servieren. Eis für unsere jungen Gäste – und was möchtest du, Sayelle?«
    »Danke, nichts«, antwortete sie und zog ein Gesicht wie nach einem unsittlichen Antrag.
    T ypisch!, dachte Laura. Sie hat nur Angst, ein Gramm zuzunehmen. Dabei ist sie spindeldürr.
    Sayelle ähnelte den magersüchtigen Models in den exklusiven Modezeitschriften, die sie mit größter Vorliebe studierte. Offensichtlich setzt sie ihren ganzen Ehrgeiz daran, die darin vorgestellten Designerfummel auch selbst tragen zu können, dachte Laura. Na ja, soll sie doch – solange sie von mir nicht das Gleiche erwartet!
    Kurz nach dem Essen klingelte Lauras Handy. Es war ihre Freundin Kaja, die sich aus dem Urlaub meldete. Laura strahlte über das ganze Gesicht. »Hey, wie geht’s dir denn?«
    »Eigentlich ganz gut.« Obwohl Kaja Tausende von Kilometern weit weg war, konnte Laura sie so deutlich verstehen, als rufe sie aus dem Nachbarort an. »Das Hotel hier ist einfach Spitze, und Nevis ist schlichtweg ein Traum.«
    Nevis war ein kleines Eiland in der Karibik und zählte zu den Inseln über dem Wind. Eine Trauminsel mit Sonne, Palmen und Meer. Klar, dass Kaja sich auf den Urlaub mit ihren Eltern gefreut hatte!
    »Hört sich ja alles super an«, sagte Laura ohne Neid.
    »Ist es ja auch.« Kaja klang allerdings alles andere als begeistert. »Bis auf zwei Ausnahmen: Erstens nerven mich meine Alten mit jedem Tag mehr. Von morgens bis abends meckern sie an mir rum.«
    »Du Ärmste!« Laura empfand aufrichtiges Mitleid mit der Freundin. Kaja verbrachte fast das gesamte Jahr im Internat Ravenstein und war immer nur kurze Zeit mit den Eltern zusammen. Umso bedauerlicher, wenn es dann Stress gab.
    »Aber weißt du, was der größte Hammer ist?« Kaja schien regelrecht empört zu sein. »Stell dir vor, wer noch in unserem Hotel Urlaub macht!«
    »Keine Ahnung.«
    »Halt dich fest, Laura: In unserem Hotel wohnt auch – Pinky!«
    »Nein!« Lauras Gesicht verriet echtes Entsetzen. Rebekka Taxus, die von allen Schülern auf Ravenstein gefürchtete Mathe- und Physiklehrerin, in der Schulzeit ertragen zu müssen war schon schlimm genug. Der widerwärtigen Schnepfe, die an allen herummeckerte und insbesondere Laura das Leben so schwer wie möglich machte, allerdings auch noch in den Ferien zu begegnen, das grenzte fast an Folter.
    Kein Wunder, dass Kaja sauer war!
    Plötzlich kam Laura ein Gedanke. »Wohnt zufällig auch Dr. Schwartz in eurem Hotel?«
    »Oh, nö – das hätte noch gefehlt. Nicht dass ich wüsste. Würde mich aber nicht wundern, wenn der auch auftaucht. Pinky und er wollten doch zusammen in Urlaub fahren.«
    »Stimmt. Zumindest hat Schwartz das erzählt.«
    »Ich geb dir sofort Bescheid, wenn ich ihn sehen sollte. Jetzt muss ich aber Schluss machen. Es gibt gleich Mittagessen, und ich hab einen Bärenhunger. Ciao, Laura.«
    Das Quiz machte überhaupt keinen Spaß. Was weniger am Spiel lag, sondern daran, dass Lukas jede Frage beantworten konnte, auch die kniffeligste. Laura und Kevin hatten nicht die geringste Chance gegen ihn, obwohl er jünger war. Sogar die Millionenfrage, die Laura unlösbar vorkam, bereitete ihm keine Probleme: »Wie lautet der offizielle Name von Südkorea? A: Celau hua Celau? B: Taehan Min’guk? C: Chung-mi Ho-tau? Oder D: Taki-Nipon-Chi?«
    Als Lukas einen Moment zögerte und nachzudenken schien, freute Laura sich schon, in dem Glauben, ihn endlich dabei erwischt zu haben, dass er etwas nicht wusste. Aber dann ging das typische Grinsen über sein Gesicht – und ihr wurde klar, dass er nur deswegen mit der Antwort gewartet
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