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Laufen und Trainieren - Die besten Lauftrainings der Welt

Laufen und Trainieren - Die besten Lauftrainings der Welt

Titel: Laufen und Trainieren - Die besten Lauftrainings der Welt
Autoren: Achim Achilles , Frank Joung
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Ausdauer eines Kenianers, ein Clint Eastwood in Laufschuhen. Bier spielt jedoch auch eine Rolle.
     
Stärken
 
    Wer sich mal so richtig quälen will, ist bei Peter Greif genau an der richtigen Adresse. Gevatter Knüppel würde wahrscheinlich noch mit Bandscheibenvorfall und Sandaletten durch die Wälder ziehen. Doch bei allem Spott für seine Härte: Ambitionierte Läufer, die etwas Vorahnung mitbringen und bei allem Ehrgeiz ihre Grenzen kennen, finden bei Greifs Plänen die nötige Herausforderung für den Wettkampf. Nicht umsonst sind Greif-Jünger so erfolgreich. Der Wettkampf kommt ihnen wahrscheinlich vor wie ein Kindergeburtstag, im Vergleich zur Vorbereitungsphase. Zudem hat Greif jahrzehntelange Erfahrung und lebt den Laufsport. Seine direkte, klare Ansprache hilft beim Überwinden und sein Trainingsplan-Rechner im Excel-Format ist zwar naturgemäß sehr zahlenlastig, hilft aber bei der ersten Orientierung.
     
Schwächen
 
    Anfänger können bei Peter Greif vielleicht lernen, was Ehrgeiz und Zielstrebigkeit heißt, sie müssen aber erst mal löhnen. Der Marathon-Trainingsplan, der „Count Down zur Bestzeit“ gilt als Klassiker, ist aber leider seit 2012 kostenpflichtig. 2001 hat Greif den Plan aktualisiert. Er stammte aus den Achtzigern. Greifs Trainingsvorgaben sind für Anfänger, die nur ein bisschen fit werden wollen, zu anspruchsvoll. Die Wochen-Kilometer sind für die meisten Menschen, die noch ein anderes Leben haben, einfach nicht zu schaffen und wirken somit demotivierend. Strebsame Läufer – Singles, Kinderlose, Autisten – dagegen sind im Greif-Club gerne gesehen. Verbesserungen werden im Newsletter verbreitet, an Gleichgesinnten mangelt es nicht. Dennoch besteht leicht die Gefahr des Übertrainings. Auch wirkt Greif mit seinem hemdsärmeligen Ansatz im Vergleich zu anderen Internetcoaches oder Trainern konservativ und altmodisch. Sein Geschäftssinn dagegen ist sehr modern und stößt bei vielen Läufern mittlerweile auf Unbehagen. Man kann nicht ein bisschen „Greif“ sein. Entweder man verschreibt sich ihm auf Haut und Knochen (und zahlt) oder man sucht kopfschüttelnd das Weite.
     
Typische Trainingswoche
 
    Vorgaben: 60 Tage bis zum Wettkampf, Zielzeit: 4:00 Stunden, 5 Einheiten/Woche, Maximalpuls: 200. Eine Woche im letzten Drittel einer Marathon-Vorbereitung
    • Montag:
18 km intensiver Dauerlauf (Intensität: 67 bis 80 Prozent) in 5:56 min
    • Dienstag:
frei
    • Mittwoch:
6 x 1 km (Intensität: 90+ Prozent), 1 km Trabpause in 5:16 min
    • Donnerstag:
frei
    • Freitag:
15 bis 20 km normaler Dauerlauf (Intensität nach Gefühl: 65 bis 72 Prozent) in 6:41 min
    • Samstag:
35 km normaler Dauerlauf (Intensität: 65 bis 72 Prozent) in 6:41 min mit 9 km Endbeschleunigung.
(Greif: Wenn du bei km 26 im 6:21-er Tempo angekommen bist, drehst du auf und versuchst, so schnell es geht an deinen geplanten Marathonschnitt heran zu kommen.
Das heißt, renne so schnell du kannst bis zum 35-km-Ziel. Visualisiere, dass dies dein Einlauf zum Marathonziel ist und du einer neuen Marathon-PB entgegen strebst.)
    • Sonntag:
15 bis 20 km entspannter Dauerlauf (Intensität: 65 bis 75 Prozent) in 6:56 min

    (Quelle: Peter Greifs Countdown-Rechner, Trainingsplan auf www.greif.de )
     
Wer machts?
 
    Der Greif-Club sieht sich als eine „Gemeinschaft von ehrgeizigen Läufer(innen)“ – so steht es auf der Website, in Fettschrift. Weiter heißt es: „Ziel ist es, Wettkämpfe nicht nur mitzulaufen, sondern möglichst weit vorn zu landen.“ Damit ist klar, wer willkommen ist. Möchte jemand in den Greif-Club aufgenommen werden, muss er den kostenpflichtigen Greif-Jahresplan (140 bis 155 Euro) bestellen. Laut Website trainieren tausende Clubler nach den computergestützten Trainingsplänen. Als großer Greif-Erfolg wird die Deutsche Marathonmeisterschaft von Ines Cronjäger (LG Seesen) im Jahr 2000 gewertet. Sie lief 2:40 Stunden. Im Newsletter werden neue Bestzeiten der Mitglieder gelobt, 2011 haben 802 Greif-Jünger neue persönliche Bestzeiten (PBZs) aufgestellt.
     
Wer brauchts?
 
    Läufer, die das Maximum aus sich herausholen wollen; Excel-Fans, Menschen, die gerne Abkürzungen verwenden (km, PBZ, KW, DL usw.).
     
Das sagt Achim Achilles
 
    Einmal im Läuferleben muss sich jeder die Frage stellen: Soll ich mich dem Greif-Clan anschließen? Soll mich der Trainer-Haudegen von meiner Fresslust und Sofaschwere befreien? Der Deal ist von vornherein klar: Hat man einmal seinen Alltag den
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