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Laufen und Trainieren - Die besten Lauftrainings der Welt

Laufen und Trainieren - Die besten Lauftrainings der Welt

Titel: Laufen und Trainieren - Die besten Lauftrainings der Welt
Autoren: Achim Achilles , Frank Joung
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vorbereitet ist.“ (Arthur Lydiard)
     
Stärken
 
    Arthur Lydiard war ein Autodidakt und Praktiker. Alles, was er später predigte, hatte er vorher an sich ausprobiert. Dieser lebensnahe, fast naive Ansatz zum Laufen machte auch die Faszination aus, die Lydiard auf andere ausübte. Garth Gilmour, einer seiner Schüler, sagte einmal: „Er war arglos, aber klug und hatte die Hartnäckigkeit einer Bulldogge.“
    Lydiards Überlegungen waren so logisch wie schlicht. Es müsse immer ein langfristiges Ziel geben und dann ein in Phasen ausgerichtetes Training. 28 Wochen vorher, so Lydiard, müsse man mit dem Training beginnen. Dabei seien die ersten drei Monate die wichtigsten, hier lege man den Grundstein für die Ausdauer. Zum Frühling hin mischte er mehr und mehr Tempotraining und Hügelläufe in die Einheiten. Für optimal hielt Lydiard einen Wochenumfang von rund 160 Kilometern.
    Der Neuseeländer hat im Laufe der Jahrzehnte kaum etwas an seinem Training geändert – warum auch? Es war seiner Zeit voraus. Lydiard hat eine ordentliche Balance aus Anstrengung und Entspannung gefunden, aus aeroben Dauerläufen und schnellen Tempoeinheiten, die in abgespeckter Version auch für viele Hobby-Athleten machbar ist. Das Training ist individuell auf die Wettbewerbsstrecke und auf die Jahreszeit abgestimmt. Ein bisschen Kraftbolzen am Berg; sogar motivationale und psychologische Faktoren hat er eingeflochten. Die richtige langfristige Zielsetzung und vor allem die langsame, sich allmählich steigernde Gewöhnung waren ihm ebenso wichtig wie die betont lockeren Einheiten zum Auffrischen zehn Tage vor dem Wettbewerb. Lydiard hat früher als andere verstanden, dass nur ein ausgewogenes, vielseitiges Training zum langfristigen Erfolg führt. Sein Einfluss auf die Lauf- und Joggingwelt ist bis heute enorm.
     
Schwächen
 
    Wirkliche Schwächen an Arthur Lydiards Methoden sind fachlich schwer auszumachen, aber vor allem moralisch schwer zu rechtfertigen. Der Mann ist schließlich eine Legende, und die haben bekanntermaßen immer Recht. Hier und da ist aber schon mal die Kritik laut geworden, dass die Trainingspläne von A. L. zwar wohl dosiert aber eben auch sehr anspruchsvoll seien. Einige behaupten sogar, er hätte mehr Athleten verschlissen als gefördert. Aber selbst diese Argumente treffen im Grunde daneben, da Lydiard selbst immer wieder betont hat, dass Körpergefühl und Selbsteinschätzung wichtiger seien als vorgefertigte Trainingspläne von der Stange.
    Der größte Irrtum, zumindest gemessen am heutigen Wissensstand, ist Lydiards Meinung über Höhentraining. Er war der Meinung, dass Training in der Höhe nichts bewirke. Er pflegte zu sagen: „It’s attitude, not altitude“ – es ist die Einstellung, nicht die Höhe. Viele Ärzte, Trainer und Wissenschaftler sind heute der Meinung, Höhentraining habe sehr wohl einen positiven Einfluss auf die Leistung.
     
Typische Trainingswoche
 
    Für Marathon-Anfänger (4 Wochen lang)
    • Montag:
Jogging, 30 bis 45 min
    • Dienstag:
Jogging 45 bis 60 min
    • Mittwoch:
Jogging 30 bis 45 min
    • Donnerstag:
Jogging 45 bis 60 min
    • Freitag:
Jogging 30 min
    • Samstag:
Jogging 45 min
    • Sonntag:
Jogging 60 min
    (Quelle: Arthur Lydiard: Running to the Top)
     
Wer machts?
 
    Die Olympischen Sommerspiele in Rom waren ein Fest für Arthur Lydiard. Seine Schützlinge Peter Snell und Murray Halberg gewannen Gold über 800 und 5000 Meter, Barry Magee wurde Dritter auf der Marathonstrecke. Der Fakt, dass die meisten seiner Läufer aus seiner neuseeländischen Heimat um Auckland kamen, und nun internationale Titel sowie Weltrekorde sammelten, ließ die Sportszene aufhorchen. Vor allem der begnadete Snell galt als Aushängeschild von Lydiards Methoden. Der Mittelstreckler gewann vier Jahre später in Tokio gleich zweimal olympisches Gold und lief in seiner Karriere zu mehreren Weltrekorden.
    John Davies, Jeff Julian, Ray Puckett, Bill Baillie, John Robinson, Paul Ballinger, John Walker – die Liste von Lydiard-Schülern liest sich wie ein Who is Who der damaligen Läuferszene. Doch Lydiard hatte sich ja nicht nur den Eliteläufern verschrieben, sein Anstoß zur Joggingbewegung hält bis heute an. Es ist sicher nicht übertrieben, wenn man behauptet, dass Lydiards Methoden mehrere Millionen Menschen schneller gemacht haben. Selbst Sportler anderer Disziplinen haben sich von seinen Prinzipien inspirieren lassen.
    Lydiard war in Dänemark, Finnland, Venezuela und Mexiko
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