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Lassie bei den Rangers - Die verbotene Straße

Lassie bei den Rangers - Die verbotene Straße

Titel: Lassie bei den Rangers - Die verbotene Straße
Autoren: Steve Frazee
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wie er.
    Lassie imponierte ihnen mächtig. Seneca wollte die Hündin auf der Stelle kaufen. Und nur ungern fand er sich damit ab, daß sie nicht feil sei.
    „Wie geht es Dimasio Sandoval?“ fiel Corey mit der Tür ins Haus.
    Es verschlug den Brüdern die Sprache, und sie tauschten unbehagliche Blicke.
    „Gut, möchte ich meinen“, sagte schließlich Jim. „Noch vor kurzem hat er vier Pferde verkauft, für einen Batzen Geld!“
    „Ist er vielleicht deshalb nicht geneigt, ein kleines Stück von seinem Land abzugeben?“ Corey tat, als wäre die Frage für den Bau der neuen Straße völlig unerheblich.
    „Soll denn die Straße überhaupt durch sein Gebiet führen?“
    „Der Plan ist geändert worden!“ nickte Corey.
    Wieder tauschten die Brüder flinke Blicke.
    „Wer Land von Dimasio haben will, muß es ihm vor Gericht abtrotzen!“ versicherte Jim nach kurzer Pause.
    „Wie kommen Sie darauf?" fragte Corey. „War Dimasio nicht anfangs durchaus für den Ausbau?“
    Jim geriet offensichtlich in Not.
    „Er mag manches gesagt haben“, murmelte er, „was er gar nicht so meinte! Jedenfalls verkauft er bestimmt nicht!“
    „Das möchte ich von ihm selber hören!“ Corey kraulte Lassie hinter den Ohren. „Würde die neue Straße eigentlich keine Schädigung für Sie bedeuten?“
    „Bestimmt nicht!“ versicherte Thad. „Unsere Feriengäste sind es gewöhnt, daß wir sie vorzüglich betreuen: Wir richten ihnen die Wohnungen ein, kochen für sie, bieten jeden Komfort — die kommen auch noch zu uns, wenn ein Dutzend Straßen an uns vorbei ins Perdoso-Gebiet führen!“
    Jim und Seneca nickten — ein bißchen zu schnell und zu entschieden, fand Corey. Er war überzeugt davon, daß die meisten Feriengäste der Brüder Frawley vor allem unberührte Wildnis suchten. Sobald die Straße aber gebaut war, würde man nicht mehr so leicht vierzig Dollar täglich bezahlen, um in einem Angel- oder Jagdgebiet zu wohnen, das alles andere als abgeschieden lag.
    „Sie haben also nichts gegen den Bau?“ fragte Corey.
    „Nein, obwohl wir uns auch nicht nach der Straße sehnen!“ schränkte Jim ein. „Wir machen mit, was immer die anderen Leute im Tal beschließen! Immerhin sind sie unsere Nachbarn!“
    Auf der Weiterfahrt grübelte Corey über die Brüder nach. Mußten so tüchtige, starke, bullige Kerls nicht von Natur aus gegen die Straße eingestellt sein? Ihre Erklärung, ihnen sei alles egal, hatte ihn nicht überzeugt.
    Am Ende des Tales öffnete sich das Weideland der Sandoval-Ranch. Während Corey durchs Gatter ritt, stellte er fest, daß es hier offenbar nirgendwo Stacheldraht gab. Im Pferch neben dem prächtigen alten Ranchhaus erblickte er einen herrlichen goldbraunen Hengst, und auf der Weide grasten vier Stuten mit ihren Fohlen.
    Soeben trat Dimasio Sandoval aus dem Stall, ein kleiner Mann mit zerfurchtem Gesicht und dem Gang eines Mannes, der die meiste Zeit seines Lebens im Sattel verbracht hat.
    Höflich begrüßte Corey ihn auf spanisch.
    Aus scharfen braunen Augen schaute der Alte ihn an.
    „Vor achtzig Jahren wurde ich in diesem Tal geboren, Herr Stuart!“ erklärte er.
    „Sie kennen mich?“ erwiderte Corey. „Also hat Ihnen Ihr Enkel von mir erzählt?“
    Sandoval nickte, während er Roß, Reiter und Hund musterte.
    „Ein schönes Pferd und ein prächtiger Hund!“ murmelte er wie zu sich selbst. „Immerhin ein Fortschritt. Der vorige Ranger kam in einem dreckigen Auto!“
    Corey blieb im Sattel. Es wäre unhöflich gewesen, abzusteigen, ohne dazu aufgefordert worden zu sein.
    „Kommen Sie nur!“ lud Sandoval ihn auch schon ein. „Mein Haus ist Ihr Haus!“ Doch seine Augen flackerten unsicher.
    Gemütlich war es drinnen. Unter dem Fenster stand eine uralte geschnitzte Eichentruhe. Sessel gab es nicht, nur Stühle. Sandoval winkte Corey und setzte sich selbst.
    „Sie wollen mir die Abgeschiedenheit rauben?“ fiel der Alte mit der Tür ins Haus.
    „Nur mit Ihrem Einverständnis!“ versicherte Corey, und dann schilderte er den inzwischen geänderten Plan der Straßenführung.
    „Ich habe schon davon gehört!“ nickte Sandoval schließlich. „Der Landstrich, von dem Sie reden, ist nicht besonders wertvoll — und ich könnte ihn hingeben, ohne den Wert der Ranch zu schmälern.“
    „Also sind Sie bereit, ihn zu einem angemessenen Preis zu verkaufen?“ fragte Corey.
    Sandoval überlegte.
    „Meine Söhne werden niemals zurückkehren, um hier zu wohnen“, meinte er. „Und auch meine
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