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Lassie bei den Rangers - Die verbotene Straße

Lassie bei den Rangers - Die verbotene Straße

Titel: Lassie bei den Rangers - Die verbotene Straße
Autoren: Steve Frazee
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Quelle, an der sie gerastet hatten, und drangen weiter vor über grobes Geröll und durch dichtes Gebüsch. Hier und da entdeckten sie mehr oder weniger große Grotten im Sandstein — doch stets erwiesen sie sich höchstens als Rattenlöcher. Billy fiel auf, daß sie zwar viele riesengroße Fichten sahen, jedoch nicht einen einzigen Baumstumpf.
    „Weshalb interessieren dich Baumstümpfe?“ fragte Pete.
    „Die Männer haben doch Holzkohle für das Ausschmelzen des Goldes gebraucht“, erklärte Billy. „Wenn wir nun Stümpfe fänden, die ungefähr zweihundert Jahre alt sein könnten, dann wüßten wir, daß die Höhle nahe ist!“
    „Dazu brauchten sie keine Bäume zu fällen!“ Pete deutete auf einen vom Winde gefällten Stamm, dessen Wurzeln in wirrem Muster hoch in die Luft ragten. „Sie brauchten doch bloß dicke Äste von solchen Bäumen wie dem da abzuhauen!“
    Plötzlich blieb Pete so plötzlich stehen, daß Billy ihn von hinten anrannte.
    „Was ist denn los?“ flüsterte er.
    „Mir war, als hörte ich vor uns etwas!“ Pete deutete den Wildpfad entlang, den sie soeben hatten kreuzen wollen.
    Immer lauter wurde das Geräusch, ein Bersten und Schnauben — und dann trat ein großer Rehbock aus dem Unterholz. Nur kurz witterte er, dann stürmte er bergaufwärts davon.
    „Mensch, hast du den Burschen gesehen?“ rief Pete aus.
    „Der war ja fast so riesig wie ein Elch!“ nickte Billy.
    Vergessen war die ganze Schatzsuche, und gespannt nahmen die Jungen die Verfolgung des Bockes auf. Doch vergebens: Zwar hörten sie ihn ganz deutlich — aber zu Gesicht bekamen sie ihn nicht mehr.
    Die Verfolgung hatte sie höher ins Gebirge geführt, und hier oben war die Bewachsung spärlicher, so daß sie leichter vorwärtskommen und außerdem die herrliche Aussicht genießen konnten. Deutlich erkannten sie die Revierhütte oberhalb des Horsethief Trails. Plötzlich entdeckten sie die Spur eines Pumas.
    „Sieh dir die Tatzen an!“ meinte Billy. „Das Tier muß ziemlich groß sein.“
    Sie setzten sich auf einen Felsvorsprung und schauten zu der Stelle hinunter, wo sie gelagert hatten. Weder die Quelle noch ihre Pferde konnten sie von hier aus sehen.
    Obwohl es schon auf den Abend zuging, hatten sie nicht die geringste Angst, sich etwa zu verirren. Und doch gerieten sie, kaum daß sie den Rückweg angetreten hatten, sehr bald in Meinungsverschiedenheiten über den Weg, den sie einschlagen sollten. Gewiß war es keine Kunst, einfach ins Tal hinunterzuklettern und ihre Pferde zu holen. Aber es ließ sich mit ihrem Stolz nicht vereinen, daß sie ihre Jacken und Beutel am Fuße des Bell Rocks zurückließen! Und der war schon nicht mehr so leicht zu finden!
    So setzten die beiden Jungen sich wieder auf einen Felsblock und beratschlagten.
    „Wir müssen wissenschaftlich vorgehen!“ meinte Billy.
    „Aber wie?“ fragte Pete verdutzt.
    „Wir werden den Weg nehmen, den du vorgeschlagen hast!“
    „Sehr wissenschaftlich!“ lachte Pete.
    Vierzig Minuten später mußten sie aber die Hoffnung, den Bell Rock und ihre Jacken wiederzufinden, endgültig begraben. So kletterten, rutschten und krabbelten sie den steilen Hang hinunter.
    „Warte mal!“ schrie Billy plötzlich auf, während er sich auf Hände und Knie niederließ und auf dem Boden herumsuchte. „Ich habe doch etwas gesehen!“
    Sogleich fand er es nicht, denn Erdreich und Geröll hatten sich darübergeschoben. Dann aber hielt Billy es triumphierend mit beiden Händen empor: ein Stück Holzkohle!
    Beide Jungen suchten nun im Geröll herum, und immer neue Stücke schwarzer Kohle kamen zum Vorschein. Bald stellten sie fest, daß ein schmaler Streifen Holzkohle sich den Hang hinunterzog — als sei oben ein Sack geplatzt und der Inhalt bergab gerollt. Und am Fuße des Berges lag ein ganzer Haufen!
    Vor Aufregung vergaßen die Jungen, wie die Zeit verging. Endlich aber gebot Pete doch Einhalt.
    „Laß uns heimreiten!“ mahnte er. „Ich wette, deine Mutter funkt uns schon seit mindestens zwei Stunden verzweifelt an!“
    Sie stopften sich die Taschen voll Holzkohle und marschierten weiter. Als sie endlich ihre Pferde erreichten, wurde es schon merklich finster. Flink holte Billy das Funkgerät aus der Satteltasche und rief die Mutter an.
    „Wo habt ihr denn gesteckt?“ fragte sie erleichtert.
    „Wir haben etwas gefunden, Mutter!“
    „Das wird etwas Rechtes sein!“ schalt sie. „Um fünf Uhr solltest du anrufen! Weißt du, wie spät es inzwischen
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