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Lassie bei den Rangers - Die verbotene Straße

Lassie bei den Rangers - Die verbotene Straße

Titel: Lassie bei den Rangers - Die verbotene Straße
Autoren: Steve Frazee
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Stuart!“ begrüßte sie ihn, und dann führte sie ihn ins Haus, wo drei kleine Mädchen spielten. Durch eine breite Flügeltür betrat Corey sodann einen breiten Balkon, von dem aus man einen herrlichen Blick auf das Oro-Gebirge hatte.

    Dort saß Senator Chilton, der Zornige Bär.
    Corey hatte einen bulligen, massigen, kraftvollen Mann erwartet. Statt dessen erblickte er einen hochgewachsenen, hageren Greis mit braungebranntem kahlem Schädel und mildem Gesichtsausdruck.
    „Nehmen Sie Platz, Herr Stuart!“ forderte er den Besucher auf. „Gehört der Cowboyhut heutzutage zur Ranger-Uniform?“
    „Nein, Sir!“ Corey setzte sich und legte sich den Hut auf den Schoß.
    Senator Chilton lächelte. Seine Augen blitzten.
    „Herr Stuart“, ging er sofort zum Angriff über. „Ihre auf Kosten des Steuerzahlers aufdringliche Organisation hat sich seit Jahren mit aller Kraft auf mich gestürzt, und nun vergeudet sie weitere nennenswerte Beträge, indem sie Sie herschickt. Weshalb trauen Sie es sich zu, mehr zu erreichen als andere?“
    „Vielleicht bin ich härter als andere, Senator — und nicht so leicht zu beleidigen!“
    Der Alte grunzte in sich hinein. Scharf blitzten die Augen.
    „Vielleicht sind Sie ein eiskalter Computer-Typ“, vermutete er. „Vielleicht sind Sie gekommen, um mich mit einem Haufen Fakten zu überschütten. Stimmt’s?“
    „Ich wüßte nicht, welche Fakten ich hätte, die Sie nicht längst kennen!“
    „Da werden Sie recht haben, junger Mann!“ strahlte der Senator. „So kann ich Ihnen zum Beispiel auf den Dollar genau sagen, welche Unsumme jeder einzelne Kilometer Ihrer großartigen Gebirgsstraße kosten würde. Diese Kenntnis mußte ich mir selbst beschaffen — die staatliche Forstverwaltung hielt es nicht für nötig, mich zu informieren.“
    „Sicherlich ist der Bau einer Gebirgsstraße besonders teuer“, gab Corey sanft zu. „Jedoch umgeht die neueste
    Planung die schwierigste Felsenstrecke und führt am Rande der Sandoval-Ranch dahin.“
    Während Corey dies sagte, ließ er den Alten nicht aus den Augen; und er gewann den Eindruck, daß er dem Senator nichts Neues sagte. Drohend reckte Chilton den Zeigefinger gegen Coreys Brust.
    „Wer auch nur einen Quadratmeter meines Landes wegzunehmen wagt“, fuhr er auf, „gegen den werde ich so lange prozessieren, bis die Forstverwaltung den bloßen Namen Horsethief Trail nicht mehr hören mag!“
    Corey überlegte. Es stimmte: Prozesse wollte die Forstverwaltung unter allen Umständen vermeiden. Und natürlich war dies auch Chilton bekannt.
    „Sie wollen also dem alten Dimasio Sandoval das letzte Stück Grund und Boden abgaunern!“ fauchte der Senator. „Wie würde es Ihnen gefallen, wenn ich dies in die Presse brächte? Die Geschichte vom armen alten mexikanischen Rancher, dem eine rücksichtslose Regierung den Lebensabend zerstört!“
    Dabei würden kaum mehr als zwei Morgen Land betroffen sein! Doch Corey hatte keine Lust, über Chiltons Glaubwürdigkeit in diesem Augenblick zu streiten. Ihm wurde klar, daß dieser alte Senator es war, der Sandoval dazu gebracht hatte, seine Haltung gegenüber der geplanten Straße zu ändern.
    „Wenn nun aber Sandoval dem Verkauf zustimmt?“ fragte er.
    „Das wird er nicht tun!“ Chilton schien völlig sicher. Er deutete zum Gebirge. „Schauen Sie, junger Freund! Haben Sie je eine schönere Landschaft gesehen? Meinen Sie, diese Herrlichkeit ließe ich wegen einer verrückten Idee der Forstverwaltung zerstören? Alle hundert Meter würde man Campingplätze anlegen! Abfälle türmten sich zu Bergen! Bei Tag und Nacht Motorenlärm auf der Straße!
    Waldbrände, schreiende Vandalen überall... Nein, danke vielmals!“
    „Sie wollen also das gesamte Publikum ausschließen“, fragte Corey, „weil ein paar unverbesserliche...“
    „Verschonen Sie mich mit Ihrem auswendig gelernten Geschwätz!“ fiel ihm der Senator grollend ins Wort. „Sie mögen einen Baum vom anderen unterscheiden können — aber von den Menschen verstehen Sie offenbar nichts!“
    Chilton schimpfte weiter, wurde immer persönlicher. Zweifellos legte er es darauf an, seinen Besucher zu reizen, bis er die Beherrschung verlor. Und obwohl Corey ihn durchschaute, wäre dem Alten der Plan um ein Haar gelungen.

    Lassie saß im Jeep und schaute verlangend nach dem gar nicht weiten kühlen Schatten der Bäume. Auch Durst verspürte sie, und der See lockte.
    Doch ihr Herr hatte befohlen, im Jeep zu bleiben!
    Ein Mädchen kam
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