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Lass mich dein Sklave sein

Lass mich dein Sklave sein

Titel: Lass mich dein Sklave sein
Autoren: Gail Dayton
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gehabt. Davis hatte sie so beeindruckt, dass sie zugestimmt hatte, ihn zu heiraten, noch bevor sie wusste, was für ein Mann er eigentlich war - und was für einen Typ Frau er suchte. Er hatte ein dekoratives Spielzeug haben wollen, mit dem er bei seinen Freunden angeben konnte, nicht eine eigenständige Frau. Ihre Wünsche, Gedanken und Sehnsüchte hatten ihn nicht interessiert, ihre Arbeit war ihm gleichgültig gewesen. Davis hatte von ihr erwartet, dass sie alles hinten anstellte und nach seiner Pfeife tanzte.
    Als sie die Verlobung löste, wurde sie von seinen so genannten Freunden belagert, die alle dasselbe wie er suchten: eine Vorzeigefrau. Sie hatte schnell gelernt, wie sie ihre Erscheinung nutzen konnte - als Werkzeug und Waffe gegen Männer. Das war gut für ihre Karriere, erst bei der Polizei, nun bei dem privaten Sicherheitsdienst. Vic Campanello, mit dem sie eng zusammenarbeitete und der momentan ihr Vorgesetzter war, nannte sie seine Geheimwaffe. Deshalb war sie auch darauf angesetzt worden, Prinz Rudi, den Schönen, zu finden - den sie nun endlich aus ihrem Kopf verbannen wollte. Sicher war er an ihr auch nicht mehr interessiert, denn er hatte es schließlich ihr zu verdanken, dass er wieder in seinen goldenen Käfig gesperrt worden war.
    Sie stieg aus dem Taxi und knallte die Tür zu. Doch sie hatte Rudi oder Rashid, oder wie auch immer er hieß, nicht betrogen, sie hatte ihm wahrscheinlich das Leben gerettet. Es war viel zu gefährlich für ihn, auf eigene Faust in New York unterwegs zu sein. Er wusste doch genau, dass das Herrscherhaus von Qarif von Terroristen verfolgt wurde. Selbst wenn er an terroristische Drohungen gewöhnt war und nicht daran glaubte, dass auch er persönlich gefährdet sei, bedeutete das nicht, dass für ihn keine Gefahr bestand. Ihre Aufgabe hatte darin bestanden, ihn vor dieser Gefahr zu schützen, und sie hatte keinen Grund, deshalb ein schlechtes Gewissen zu haben.
    Auf den Beeten entlang der Straße blühten die Sommerblumen, aber Ellen achtete nicht darauf, als sie jetzt schnell in Richtung Central Park ging. Kurz blickte sie auf die Uhr und beschleunigte dann ihren Schritt.
    “Swainson Security” war beauftragt worden, für den sicheren Ablauf eines Videoclips zu sorgen, der im Central Park gedreht werden sollte. Das sollte irgendwann im nächsten Monat sein, und sie musste sich heute mit dem Produzenten, dem Regisseur, dem Manager der Gruppe und wer sonst noch damit zu tun hatte, treffen, um die genauen Drehorte festzulegen. So etwas war ihr sehr viel lieber, als verwöhnte Wüstensöhne ausfindig zu machen. Obwohl sie zugeben musste, dass es eine Herausforderung gewesen war, Rudi auf die Spur zu kommen. Und sie liebte spannende Herausforderungen.
    Campanello hatte ihr heute Morgen erzählt, dass er einen neuen Auftrag für sie habe, um den sie sich unmittelbar nach diesem Treffen im Central Park kümmern sollte. Hoffentlich war das etwas, was sie von ihren Gedanken an diesen Prinz von Qarif ablenken würde.
    Ellen zog die Mundwinkel hoch, als der Manager auf sie zukam. Hoffentlich sah das wie ein Lächeln aus. Sie musste sich auf ihren jetzigen Job konzentrieren.
    Rudi starrte auf das Blatt Papier, das vor ihm auf dem glänzend polierten Tisch lag, ohne wahrzunehmen, was darauf stand. Es war Mittwoch, der Wochentag, den sie auf dem College in Texas immer heiß ersehnt hatten, denn damit war die Hälfte der Woche endlich geschafft. In seiner jetzigen Situation war vom Wochenende allerdings nichts Spannendes zu erwarten. Die Bodyguards und sein großer Bruder Ibrahim würden schon dafür sorgen, dass er hier festsaß.
    Rudi fühlte Ibrahims wachsamen Blick auf sich ruhen und ließ sich nichts anmerken. Er zog die Hand in den Ärmel seiner Dscheilaba zurück und kratzte sich verstohlen den Oberschenkel. Ibrahim hatte darauf bestanden, dass sie für die heutige Besprechung die traditionellen Gewänder anzogen, um den Gesprächspartnern deutlich zu machen, wer ihnen gegenübersaß. Rudi streckte die Hand wieder vor und griff nach dem Wasserglas.
    Er hatte keine Ahnung, warum er bei diesem elenden Treffen anwesend sein musste. Er könnte sowieso nichts dazu sagen, war einfach nur eine Person mehr auf dieser Seite des Tisches. Ibrahims Frau oder eins seiner Kinder, die gerade in New York zu Besuch waren, hätten genauso gut den Stuhl besetzen können.
    Diese Besprechungen langweilten ihn zu Tode, denn es ging nur um Dollars und Yens und Zahlen. Davon verstand er nichts,
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