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Lass mich dein Sklave sein

Lass mich dein Sklave sein

Titel: Lass mich dein Sklave sein
Autoren: Gail Dayton
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aussehenden Männern, das hieß, sie stand dabei, schien aber kaum zuzuhören. Stattdessen sah sie sich um, und erst als einer der Männer den Arm um sie legte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf das, was er offenbar zu sagen hatte, entzog sich aber seinem Arm.
    Der Wagen war inzwischen ein paar Meter weitergefahren und ließ Ellen und diese Gruppe hinter sich. Rudi sah durch das Rückfenster und fluchte leise, als ein Pferd mit einer Reiterin ihm den Blick verstellte.
    Aber dann hatte er eine Idee. Er hatte immer schon eine Frau aufs Pferd ziehen und mit ihr davonreiten wollen, so wie seine Vorväter das mit deren Frauen gemacht hatten, die sie begehrten. In seiner traditionellen orientalischen Kleidung war er dafür sogar passend angezogen.
    “Halten Sie bitte!”
    Noch bevor der Wagen stand, öffnete Rudi bereits die Tür. “Ich, bin in spätestens zehn Minuten wieder da.”
    Mit wenigen Schritten hatte er die Reiterin eingeholt. Als er sich das Pferd genauer ansah, kamen ihm Zweifel. Das Tier sah so ganz anders aus als die feurigen Araberhengste in den Ställen seines Vaters. Die Reiterin schrie überrascht auf, als er in die Zügel griff. Sie war etwas dicklich, kaum älter als dreizehn und trug eine Zahnspange.
    “Entschuldigen Sie, aber dürfte ich mit, mal Ihr Pferd ausleihen?” fragte er höflich. “Ich möchte meine Verlobte gern überraschen.” Die Lüge kam ihm leicht über die Lippen. “Ich möchte sie auf das Pferd ziehen, wie meine Vorväter das immer gemacht haben.”
    Das Mädchen schluckte und kicherte dann.
    Er nahm die Hand der Kleinen. “Ich bin sicher, dass jemand, der so sensibel ist wie Sie, meine romantischen Gefühle verstehen wird.“
    Das Mädchen lächelte geschmeichelt. “Aber ich habe das Pferd nur für eine Stunde gemietet”, sagte es zögernd.
    “Ich brauche es nur eine Minute.” Rudi blickte sich schnell um. Ellen und ihre Begleiter waren kaum noch zu sehen. “Bitte. Mein Glück liegt in Ihren Händen”, sagte er beschwörend und drückte einen Kuss auf die etwas dickliche Hand.
    Das Mädchen kicherte wieder und warf einen Blick auf die anderen Reiter im Central Park, die stehen geblieben waren und die Szene lächelnd beobachteten.
    Sie seufzte. “Gut, aber nur für eine Minute.” Ungeschickt glitt sie von dem Pferderücken herunter.
    „Allah segne Sie, für Ihre Großzügigkeit.” Er küsste das errötende Mädchen auf die Wange und schwang sich in den Sattel.
    Das Pferd spürte sofort die kundige Hand und tat, was Rudi wollte.
    Ellen ging an dem großen Brunnen vorbei und hörte kaum auf das erregte Geschnatter der Crew, die sich über Kamerawinkel, Tanzschritte und Musik unterhielten. Sie dagegen dachte darüber nach, wo überall Barrikaden und Sicherheitsleute platziert werden mussten. Ellen war so in Gedanken versunken, dass sie die Hufschläge nicht wahrnahm, bis sie unmittelbar hinter ihr waren. Sie fuhr herum und sah ein Pferd auf sich zukommen. Der Reiter trug ein weites weißes Gewand, das sich im Wind blähte.
    “Verdammter Bastard! ” Der Produzent konnte sich gerade noch durch einen Sprung zur Seite retten.
    Ellen war so überrascht, dass sie sich nicht rühren konnte. Sie starrte den Reiter an, der sich jetzt vorbeugte, den Arm ausstreckte und sie mit einer einzigen kraftvollen Bewegung aufs Pferd hob. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, saß sie vor ihm. Fantastisch, wie er das geschafft hat, war ihr erster Gedanke.
    Dann erst nahm sie die Stimmen um sich herum wahr.
    “Ruf sofort die Polizei!”
    “Ein Verrückter! Jemand muss ihn aufhalten!”
    “Er will sie entführen!”
    Das Pferd blieb plötzlich stehen, dann drehte es sich um und galoppierte den Weg zurück, den es gekommen war. Sie presste sich an den Mann, der hinter ihr saß, und klammerte sich an den Sattel, um nicht vom Pferd geworfen zu werden.
    Wer war dieser Wahnsinnige? Auf eine merkwürdige Art und Weise war dieser muskulöse Oberkörper ihr vertraut. Nein, das konnte doch nicht wahr sein…
    Sie wandte sich um und blickte ihrem Entführer ins Gesicht. Rudi, tatsächlich!
    Um Himmels willen, wenn er jetzt verhaftet wurde, konnte das zu einem internationalen Skandal führen. Und sie wäre bestimmt ihren Job los.
    “Alles in Ordnung!” schrie sie der Videocrew zu. “Ich kenne ihn! Es ist ein Freund!”
    Offensichtlich hatte man verstanden, was sie gerufen hatte. Die Stimmen wurden leiser, die allgemeine Aufregung schien sich zu legen. Das Pferd allerdings verlangsamte sein Tempo
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