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Lass los, was dich klein macht

Lass los, was dich klein macht

Titel: Lass los, was dich klein macht
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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nicht?
    Zeit können Sie immer nur einmal »ausgeben«: Je mehr Zeit Sie jenen Menschen widmen, die Ihnen nicht guttun, desto weniger behalten Sie für diejenigen übrig, die echtes Interesse an Ihnen haben. Und nicht zuletzt fehlt Ihnen diese Zeit auch für sich selbst, für Ihre Übungen zur Entwicklung von Selbstbewusstsein und für die Glanzlichter, die Sie in Ihrem Alltag setzen. Möglicherweise verändert sich Ihr sozialer Kreis aber auch ganz von selbst: Es kann nämlich durchaus sein, dass Sie mit Ihrer veränderten Selbstwahrnehmung nun neue Menschen anziehen und neue Kontakte schließen. Seien Sie offen dafür.
    Wenn Sie Aufmerksamkeit dafür entwickeln, welche Menschen und welche Dinge Ihnen in Ihrem persönlichen Umfeld guttun, werden Sie feststellen, dass auch davon eine Stärkung Ihres Selbstwertgefühls ausgeht, die Sie weiterbringt.

7. Schlüssel: Kommunikative Kompetenz üben
    Durch die Schritte, die Sie bereits zur Stärkung Ihres Selbstwertgefühls unternommen haben, dürften Sie spüren, dass Sie im Umgang und in der Kommunikation mit anderen sicherer geworden sind. Kein Wunder: Wenn Sie sich selbst mit allen Stärken und Schwächen vorbehaltlos akzeptieren, machen Sie sich unabhängiger von dem, was Ihr Umfeld von Ihnen denkt. Sie können deshalb unbefangener auf andere zugehen.
Richten Sie Ihren Blick nach außen
    Früher, als Sie sich selbst mit den Augen des inneren Kritikers betrachtet haben, ist Ihnen sicher vieles entgangen, wenn Sie mit anderen zusammen waren. Schließlich nahm die permanente Frage, wie Sie auf andere wirken und was diese von Ihnen halten könnten, den größten Teil Ihrer Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Lenken Sie daher nun Ihren Blick ganz bewusst nach außen. Mit Selbstakzeptanz und Selbstvertrauen ausgestattet, entdecken Sie jetzt vieles, was Ihnen vorher entgangen ist: welche liebenswürdigen Seiten und welche Macken Ihre Mitmenschen besitzen, wie verschieden ihre Mimik und Gestik ist, wie individuell sie auf ein Ereignis reagieren, welche Gewohnheiten sie haben, wo sie sicher und wo sie unsicher auftreten.
    Nehmen Sie einfach nur aufmerksam wahr, was sich in Ihrer Umgebung tut. Damit weiten Sie Ihren Blick. Außerdem hören Sie auf, alle möglichen Verhaltensweisen anderer auf sich selbst zu beziehen. Öfter mal die Rolle eines Beobachters einzunehmen entlastet davon, sich ständig Gedanken darüber zu machen, wie andere uns bewerten könnten. Das ist besonders dann hilfreich, wenn wir gerade Lampenfieber haben oder uns irgendwo fremd fühlen.
    Durch das Beobachten wird Ihnen deutlich, dass jeder Mensch sein eigener kleiner Mikrokosmos ist. Einen Fehler, den Sie gemacht haben und der Sie vielleicht noch tagelang beschämt, hat der andere wohl schon in der nächsten Viertelstunde vergessen. Klar: Wir sind das Zentrum unserer persönlichen kleinen Welt, die durch diesen Fehler gerade erschüttert wurde. Für den anderen sind wir dagegen nur ein Teil seiner Umgebung – so wie wir selbst andere Menschen als Teil unserer eigenen Umgebung wahrnehmen. Das, was wir als schlimm oder blamabel empfinden, besitzt für den anderen längst nicht die gleiche Bedeutung wie für uns selbst.
    Wenn es Ihnen gelingt, diese Sichtweise zu verinnerlichen, können Sie sich in Zukunft entspannt zurücklehnen. Dass Sie sich beim Vortrag dreimal verhaspelt und mindestens fünfzehnmal »äh« gesagt haben, nehmen die meisten nur am Rande zur Kenntnis. Ein Fleck auf Ihrer Jacke wird von den Kollegen nur bemerkt, wenn Sie sie mit der Nase darauf stoßen. Auch dass ein Beitrag zu einer Diskussion eher mittelprächtig ausgefallen ist, wird niemanden wirklich erschüttern. Oder denken Sie selbst am Freitag immer noch daran, dass der Kollegin in der Frühstückspause am Montag ein Rülpser entfahren ist?
    Jeder Mensch ist in erster Linie mit sich selbst beschäftigt. Sie können also getrost damit aufhören, Vermutungen darüber anzustellen, was wer wohl über Sie denkt oder sagt.
    »Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer andern Welt.«
    Arthur Schopenhauer
    Andere Menschen, vor allem jene, die uns kaum kennen, denken äußerst wenig über uns nach – wenn überhaupt. Selbst der allergrößte Star, der bei jedem Auftritt in Aufmerksamkeit baden kann, besitzt meist keine tiefere Bedeutung für das Leben eines Fans. Diese Erkenntnis macht unbefangener. Nur wenn wir uns verlieben oder sehr tiefe Beziehungen eingehen, kommen wir dem anderen so nahe, dass er fast zum Teil unserer selbst
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