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Lass los, was dich klein macht

Lass los, was dich klein macht

Titel: Lass los, was dich klein macht
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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den eigenen Standpunkt zu vertreten – haben aber überhaupt kein Problem damit, mit dem Kundenberater Ihres Autohauses wegen einer Reklamation Tacheles zu reden und dabei sicher und souverän auf Ihr Recht zu bestehen. Selbstvertrauen und Durchsetzungsfähigkeit sind also eigentlich vorhanden. Aber in kontroversen Situationen mit Menschen, denen Sie tagtäglich begegnen, scheint der Zugang dazu verbaut zu sein.
    Wenn es Ihnen gelingt, das Selbstvertrauen in jeder Situation abzurufen, dann vergrößert sich Ihr Aktionsradius entscheidend. Mit der folgenden Übung können Sie das systematisch trainieren.
    Übung: Selbstvertrauen abrufen
    Stellen Sie sich locker hin, die Beine hüftbreit auseinander, und halten Sie Ihren Rücken gerade. Schließen Sie die Augen und spüren Sie in Ihren Körper hinein. Nehmen Sie Ihren Atem wahr, wie er ein- und ausströmt.
Erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie ein gutes Selbstwertgefühl hatten, in der Sie voll und ganz von sich und dem, was Sie taten, überzeugt waren, sich kraftvoll und sicher gefühlt haben.
Spüren Sie der Situation nach:
Wann und wo war das?
Was haben Sie gesehen?
Was haben Sie gehört?
Was gefühlt?
Wie fühlt sich Ihr Körper jetzt an, wenn Sie an diese Situation denken?
Ihre Arme?
Ihre Schultern?
Ihre Körpermitte?
Ihre Beine und Füße? Spüren Sie in Ihren Körper hinein.
Sobald Sie dieses Gefühl von Stärke, Lebendigkeit und Sicherheit, das Sie damals hatten, intensiv spüren, machen Sie eine kleine Geste. Führen Sie beispielsweise Daumen und Zeigefinger jeder Hand zusammen und drücken Sie sie leicht aneinander, während Sie sich weiter so deutlich wie möglich an die damalige Situation und die damit verbundenen Gefühle erinnern.
Lösen Sie die Geste wieder, atmen Sie tief ein und aus und kehren Sie wieder ins Hier und Jetzt zurück.
    Wiederholen Sie diese Übung am besten jeweils am Morgen, bevor Sie in Ihren Tag starten. Sie werden feststellen, dass das erwünschte Gefühl sich zusehends leichter aktivieren lässt. Schließlich drehen Sie den Spieß um: Halten Sie kurz inne, schließen Sie die Augen, machen Sie die Geste und lassen Sie dadurch Situation und Gefühl wieder in sich aufsteigen. Bald können Sie allein durch die Geste den ermutigenden und bestärkenden Gefühlszustand aktivieren. Besonders in den Situationen, in denen Sie vor einer Herausforderung zurückschrecken, deren Bewältigung aber gut und wichtig für Sie wäre, ist es sehr hilfreich, diese Übung bewusst einzusetzen und sich damit zu vergewissern, dass Sie Kräfte in sich aktivieren können.
Verschenken Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht wahllos
    So wie Sie festgestellt haben, dass beispielsweise bestimmte Kleidungsstücke, Farben oder Dinge nun nicht mehr zu Ihnen passen, kann es sein, dass sich einige Ihrer Kontakte und Beziehungen zu anderen Menschen auf einmal nicht mehr stimmig anfühlen. Nicht jedem wird es gefallen, dass Sie nun mit geraderem Rückgrat auftreten, die eigene Meinung vertreten und öfter mal Nein sagen.
    Lassen Sie die Menschen, mit denen Sie häufig zu tun haben, einmal in einer ruhigen Stunde Revue passieren. Welche Gefühle nehmen Sie wahr, wenn Sie mit Ihren Freunden, Bekannten und Kollegen zusammen sind?
    Durch ein stärkendes, wertschätzendes Umfeld können wir unser Selbstwertgefühl weiter fördern. Wir können uns aber auch verrennen, indem wir Kontakte zu Menschen aufrecht erhalten, die uns nicht vollständig akzeptieren, so wie wir sind, sich selbst für etwas Besseres halten oder kein echtes Interesse an uns haben.
    Reduzieren Sie Kontakte zu Menschen, die in Ihnen ein unangenehmes Gefühl erzeugen: weil Sie spüren, dass Sie dem anderen wenig bedeuten, von ihm schulmeisterlich behandelt oder häufig unter Druck gesetzt werden. Oder weil Sie es immer wieder erlebt haben, dass Sie von dem anderen vorrangig für seine eigenen Interessen vereinnahmt wurden.
    Übung: Meine Kontakte
    Notieren Sie in Ihr Arbeitsbuch:
Bei wem geht es mir gut?
Mit wem habe ich häufig Spaß und fühle mich unbeschwert?
Wo fühle ich mich eher unwohl und beklommen?
Bei wem habe ich das Gefühl, verstanden zu werden und angenommen zu sein?
Wo befürchte ich, nicht für voll genommen zu werden?
Bei wem fühle ich mich nach einem Gespräch oft inspiriert und beschwingt?
Wer ist auch dann für mich da und schenkt mir seine Aufmerksamkeit, wenn es mir mal nicht gut geht?
    Spüren Sie genau nach, welche Resonanz jeweils in Ihnen entsteht. Wer tut Ihnen gut und wer
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