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Lass los was dich festhaelt

Lass los was dich festhaelt

Titel: Lass los was dich festhaelt
Autoren: Penny McLean
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Tod des Partners um Lebensqualität betrogen und hadern sowohl mit ihm, als auch mit dem uneinsichtigen Gott, der so etwas zugelassen hat, während andere wahre Hausaltäre errichten und Grabrituale abhalten, um das Andenken des Verstorbenen zu wahren und zu ehren. Es nützt nichts, ihnen zu sagen, dass die Einzigen, die davon vielleicht noch etwas haben könnten, sie selber sind und dass sie sich damit eigentlich nur beweisen wollen, dass sie selbst noch leben. Es nützt aber durchaus etwas, ihnen das zu sagen, was Sie jetzt lesen werden:

    Was immer in Ihrem Leben geschehen wird, Sie können sicher sein, dass Sie keinesfalls dereinst in einem unbeschreibbaren Nichts verloren gehen. Und Sie können auch sicher sein, dass Sie alles wiederfinden werden, was Ihnen wirklich wichtig ist. Und das Schönste daran ist, dass Sie dafür rein gar nichts zu tun brauchen, denn es geschieht von ganz allein.

    So, wie Sie heute mit diesem Buch in der Hand dasitzen, werden Sie allerdings nie mehr geboren. Das braucht Sie aber in keiner Weise zu beunruhigen, denn es droht keine Verschlechterung, sondern nur Veränderung, die wir vertrauensvoll und fröhlich geschehen lassen und mitmachen können, weil wir wissen, dass wir unverzichtbare Mitspieler in einer riesigen Aufführung sind, in der wir die Rollenverteilung durch unsere Erkenntnisfähigkeit und Reife mitbestimmen können. Das »arme Würstchen« ist eine ebenso oft verteilte Charge wie der Part des sprichwörtlichen »Überfliegers«. Es kommt ganz darauf an, wie Sie die Rolle gestalten, die Ihnen in Ihrem Schicksalsplan zugedacht wurde. Haben wir nicht selbst schon oft erlebt, dass die Nebenrolle den Oscar abkassierte, während der erwartungsvolle designierte Hauptdarsteller das Nachsehen hatte? Ganz abgesehen davon: Ein Oscar-Gewinner trägt durchaus nicht immer auch die Galoschen des Glücks.
    Nach einer mehr als zwei Jahre lang durchgeführten und eben veröffentlichen Studie des britischen Magazins New Scientist leben die glücklichsten Menschen der Welt (man höre und staune!) in Nigeria, Mexiko, Venezuela, El Salvador und Puerto Rico, während sich die Bewohner Rumäniens, Russlands und Armeniens als Antipoden geoutet haben. Die Studie gipfelt in den Feststellungen, dass unser Streben nach materiellen Gütern eine »Glücks-Bremse« ist und dass Geld nicht glücklicher macht. (Wer hätte das gedacht?!) Die letzte Behauptung
beruht auf der Tatsache, dass sich das Einkommen der Bewohner der Industriestaaten seit dem Zweiten Weltkrieg verdoppelt hat, nicht aber ihr Glücksempfinden.
    Leider haben wir im Deutschen keine der in anderen Sprachen üblichen Differenzierungen des Begriffs »Glück«. Das Englische beispielsweise bedient sich der Bezeichnung luck, wenn es sich um einen Glücksfall der materiellen Art handelt. Das Glück des Herzens wird dagegen happiness genannt. Mir scheint, dass wir das Streben nach luck wesentlich einschränken müssen, um happiness zu erlangen. Doch solange wir zutiefst davon überzeugt sind, dass der Weg zu happiness nur über luck führt, werden wir sicher keine glücklichen »Nigerianer« werden.
    Wann bezeichnen wir denn jemanden als lucky ? Ich sage es Ihnen: Wenn er/sie wohlhabend ist (Besitz), wenn er/sie berühmt und mächtig ist (Ruhm/Macht) oder wenn er/sie begehrenswert erscheint und sich mit erfolgreichen Partnerschaften schmücken kann (Sex). Gibt es uns nicht zu denken, dass es sich genau um die Bereiche handelt, die unser tatsächliches Glück - happiness - in Wirklichkeit verkleinern?
    Wie viel Loslassen ist nötig, um unbeschwert leben zu können? Und wie viel Festhalten brauchen wir, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren?

8. KAPITEL

    Völlig losgelöst und trotzdem voll da
    Es war das schönste Wochenende seit Langem. Der Himmel war blau, kein Laut war zu hören und kein einziger Flugzeug-Kondensstreifen trübte dieses unerwartete Glück.
    Es war das grässlichste Wochenende seit Langem. Auf den Flughäfen der Welt saßen Tausende von Flugreisenden fest und konnten nicht zurück nach Hause, weil die Luftfahrt vor einem speienden Vulkan kapitulieren musste.
    Eine einzige, allerdings ziemlich große Aschewolke stoppte das Weltgeschehen. Kongresse wurden abgesagt, Geschäftstermine kamen nicht zustande, Firmenzusammenschlüsse wurden verschoben, und die Bahn machte den größten Umsatz seit ihrem Bestehen. Dasselbe tat ein Taxifahrer aus Sevilla, der eine Gruppe deutscher Geschäftsleute für einen vierstelligen
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