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Lass los was dich festhaelt

Lass los was dich festhaelt

Titel: Lass los was dich festhaelt
Autoren: Penny McLean
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Betrag zurück in ihre Heimat fuhr. Er wird bestimmt nicht der einzige »Umstandsgewinnler« gewesen sein!
    Mich würde interessieren, wie viele von denen, die an ungewohnten Orten festgehalten wurden, etwas erleben durften, was trotz oder auch wegen der misslichen Lage ihr Leben für immer verändert hat. Im Guten wie im Schlechten.

    Da sind sie wieder, unsere fünfzig Prozent. Es kann geschehen, was will. Immer wird sich die eine Hälfte der Menschheit fügen, wird versuchen, das Beste daraus zu machen und einen Nutzen daraus ziehen, während der Rest sich lauthals beklagen und dem Geschehen widersetzen wird, um sich dann in sinnlosen Aktionen zu ergehen und zuletzt erschöpft darniederzusinken.
    Hat sich ein Mensch in den vielen Flughäfen und vor den zahllosen Fernsehgeräten gefragt, was das Vorkommnis zu bedeuten hat, und zwar für ihn ganz persönlich? Wir wissen es doch längst: Alles, was geschieht, ist ein Zeichen.
    Wenn Sie mich jetzt fragen, was der Ausbruch des Eyjafjallajökull-Vulkans im Mai 2010 für eine tiefere Bedeutung hat, kann ich nur antworten, dass ich keine Ahnung habe. Denn wir selbst sind es, die den Ereignissen ihre/unsere Bedeutung beimessen.
    Es soll Leute geben, die den Fall der Berliner Mauer 1989 überhaupt nicht mitbekommen haben und erst Tage danach äußerst erstaunt die Veränderung zur Kenntnis nahmen.
    Ich besitze in meiner Sammlung außergewöhnlicher Postkarten ein Exemplar mit folgendem Text: » Leserbrief : Wir finden es überhaupt nicht erstaunlich, dass Herr Harrer ein tibetisches Dorf aufgefunden hat, in dem seit drei Generationen kein Europäer mehr gesehen wurde. Wir haben hier in Castrop-Rauxel seit 16 Generationen keinen Tibeter mehr gesehen.« So verschieden werden die Dinge des Lebens beurteilt!
    Das Gewicht, das wir Ereignissen geben, wird von unserm Bewusstsein eingeschätzt, und die Ereignisse selbst bekommen in unserer persönlichen Erinnerungsbibliothek ganz unterschiedliche und völlig individuelle Plätze. Je eindrücklicher wir etwas erleben, desto prominenter wird die Platzierung ausfallen. Und desto schwerer wird es für uns, den betreffenden Eindruck wieder loszulassen.

    Sicher kennen Sie das: Je tiefer man in eine Geschichte verstrickt ist und je verbundener man sich mit den Beteiligten fühlt, desto subjektiver beurteilt man sie und desto dringlicher wird das Bedürfnis, sich mit dieser Handlung und ihren Mitspielern zu beschäftigen. In dem Moment, wo Emotionen ins Spiel kommen, reagiert das Gehirn unkontrolliert, ähnlich wie der Körper bei einem hormonellen »Überfall«, wo die hundertprozentige Kontrolle nicht mehr gewährleistet ist.
    Erinnern Sie sich noch an meine Empfehlung, die absolute Beobachtung zu üben, die sich von der absoluten Beachtung durch ihre höher gestellte Position und damit den besseren Überblick unterscheidet? Sie verlieren dadurch nicht Boden unter den Füßen. Im Gegenteil, Sie gewinnen eine Ebene dazu, die Ihnen ebenso viel Halt geben kann wie die berühmte Bodenständigkeit. Das einzige Hindernis, das sich Ihnen entgegenstellen kann, sind, wie schon erwähnt, Ihre Emotionen. Es gibt einen Trick, wie Sie diese Querschläger zumindest für kurze Zeit ausschalten können.
    • Sorgen Sie eine Viertelstunde lang für absolute Ruhe in Ihrer Umgebung. Schalten Sie das Telefon und sämtliche Geräte wie Radio, Fernsehen und Computer aus.
    • Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl, Ihr Sofa oder auf die Küchenbank und stützen Sie Ihre Hände rechts und links von Ihrem Körper auf.
    • Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich zwei große, nebeneinander stehende, geöffnete Koffer vor.
    • Versenken Sie sich nun vollkommen in das Gefühl, in die Emotion, von der Sie gerade betroffen sind. Nicht in den Vorgang! Nur in das Gefühl.
    • Geben Sie diesem Gefühl eine Farbe Ihrer Wahl und lassen Sie es in Ihren rechten Arm fließen, bis hinunter in die Hand.

    • Versuchen Sie nun das, was Sie als Gefühl in Ihrer Hand spüren, zu ergreifen und werfen Sie es in den linken Koffer.
    • Schließen Sie den Deckel und die Schlösser Ihres Koffers und lassen ihn nach links aus Ihrem geistigen Sichtfeld verschwinden.
    • Konzentrieren Sie sich dann auf das Erlebnis (nicht auf die Gefühle bitte, weil die ja schon weggepackt sind) und versuchen Sie, die wichtigsten Szenen daraus wie Fotografien festzuhalten.
    • Immer wenn Sie ein Bild klar sehen, werfen Sie es in den rechten Koffer, den Sie, wenn schließlich alle
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