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Lass es endlich Liebe sein

Lass es endlich Liebe sein

Titel: Lass es endlich Liebe sein
Autoren: Catherine Mann
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Nachbartisch aus bereits neugierig in ihre Richtung blickten. „So, wie du gerade die Zukunft von Vista del Mar ruinierst, kannst du froh sein, dass dir noch niemand Gift ins Essen gemischt hat. Bis jetzt.“
    „Tja, dann werde ich wohl einen Vorkoster engagieren müssen.“ Er hatte ihre scharfe Zunge schon beinahe wieder vergessen, fand aber Gefallen daran, denn nicht viele trauten sich, so mit ihm zu sprechen. Die meisten versuchten, sich gut mit ihm zu stellen, um ihre eigene Haut zu retten. Dummerweise musste Rafe jetzt auch daran denken, welche Vergnügen sie ihm damals mit ihrer Zunge sonst noch bereitet hatte.
    „Sollte wohl nicht zu schwer sein, einen Schleimer zu finden, der für dich arbeitet. Deinetwegen ist ja bald die halbe Stadt arbeitslos. Hey …“ Sie schnippte mit den Fingern und setzte ein gekünsteltes Lächeln auf. „Vielleicht können sich ja meine Eltern bei dir bewerben, denn die sind bestimmt als Erste ihren Job los.“
    Sie bewies großen Mut, ihn so zusammenzustauchen. Immerhin hatte er nach seinem Weggang aus dieser Stadt schwer dafür gearbeitet, um es zu etwas zu bringen. Er hatte sich immer wieder vorgestellt, wie er zurückkehren und Sarah ein besseres Leben bieten würde. Was für ein toller Plan! Leider hatte sie nicht lange gebraucht, um ihre unsterbliche Liebe einem anderen Mann zu schenken, den sie schließlich auch geheiratet hatte. Zwar war der vor drei Jahren gestorben, aber das änderte nichts an der Vergangenheit. Deswegen hatte er sie seit seiner Rückkehr nach Vista del Mar nicht weiter beachtet. Woher zur Hölle hätte er denn ahnen sollen, dass sie überhaupt noch mit ihm sprechen wollte?
    Sarah holte kurz Luft, bevor sie ihre Schimpftirade fortsetzte. „Was? Hast du nichts dazu zu sagen? Ein paar Leute hast du bestimmt mit deiner Menschenfreundlichkeit täuschen können mit dieser Stiftung Hannah’s Hope.“ Sie schüttelte den Kopf. „Hannah – der Name deiner Mutter, wie rührend. Mich legst du damit aber nicht rein. Ist dir deine Rache an Ronald Worth wirklich so wichtig, dass du so viele Leben zerstören willst?“
    Einen Augenblick lang war er völlig verblüfft, dass sie ihm vor anderen Leuten eine Standpauke hielt. Darüber hinaus entsprachen die meisten ihrer Anschuldigungen der Wahrheit. Er war tatsächlich zurückgekehrt, um Rache zu üben. Und er hatte vor, die Fabrik zu schließen, um daraus Kapital zu schlagen. Sicher wäre die Firma durchaus überlebensfähig, aber was für Mühen und finanziellen Aufwand das bedeuten würde … Nein, er hatte es bestimmt nicht so weit gebracht, indem er unrentable Entscheidungen traf. Und er genoss es wirklich, Ronald Worth seinen Erfolg unter die Nase zu reiben.
    Aber Sarah ist übers Ziel hinausgeschossen, als sie meine Mutter ins Spiel gebracht hat, dachte Rafe verärgert und holte zum Gegenschlag aus. „Geschäft ist eben Geschäft, Kitten. “
    „Nenn mich nicht so! “ Sie umklammerte den Stift so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten.
    Ihr Zorn trug allerdings nur dazu bei, den seinen noch mehr zu entfachen. „Warum denn nicht? Ich denke gerne daran, wie du mir damals …“
    „Hey!“ Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf. „Ich hätte nie geglaubt, dass du so ein selbstgefälliger Snob werden würdest.“
    „Warum sprichst du nicht noch ein bisschen lauter? Am Tisch dahinten haben sie dich bestimmt noch nicht richtig verstanden.“
    „Seit wann kümmerst du dich darum, was die Leute von dir denken? Was spielt es für dich für eine Rolle, wenn ich meinen Job verliere?“, schimpfte sie laut weiter, sodass die beiden Frauen am Nachbartisch jetzt ganz ungeniert das Gespräch belauschten. „Weißt du überhaupt noch, wie es ist, für einen Hungerlohn zu arbeiten? Von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck zu leben und die ganze Zeit Angst davor zu haben, dass dein Auto kaputt geht oder du für eine Woche krank bist?“
    Die Gespräche im Restaurant verstummten allmählich, und außer dem verhaltenen Klappern aus der Küche war nichts mehr zu hören.
    „Sarah, vielleicht sollten wir nicht unbedingt hier darüber sprechen.“
    „Ach, jetzt willst du plötzlich mit mir sprechen, ja? Nachdem du mich fünf Monate lang ignoriert hast? Nachdem du mir vierzehn Jahre nach deinem Abschluss noch nicht einmal eine Postkarte aus Los Angeles geschickt hast? Ach, zum Teufel mit dir! Tut mir ja wahnsinnig leid, dass dir die Wahrheit so unangenehm ist.“
    Er wollte ihr schon widersprechen, sah dann aber ein,
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