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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein
Autoren: Phillipa Fioretti
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Schwer zu sagen angesichts der gigantischen Spielwiese. Sie klappte schläfrig die Lider auf, und er war definitiv nicht da. Sie hatte nicht mal gemerkt, wann er letzte Nacht ins Bett gekommen war. Sie stakste in die Dusche, ließ den wohlig warmen Wasserstrahl auf ihren Luxusbody plätschern und überlegte, ob dieser mysteriöse William heute wohl wieder auf der Matte stehen würde.
    Sie rubbelte sich trocken, wickelte das Badetuch um ihren Körper und riss elanvoll die Kleiderschranktüren auf, inspizierte ihre zahllosen Outfits. Die Morgensonne flirrte durch das Fenster, auf dem Balkon des gegenüberliegenden Terrassenhauses wiegte sich ein Palmwedel in der sanften Brise. Guy und Tony waren begeisterte Hobbygärtner und vermutlich die Einzigen, die mit ihren Topfpflanzen für ein bisschen Grün in dieser Straße sorgten.
    Schließlich entschied Lily sich für eine graue Radlerhose und ein retromäßiges Spitzenunterhemd. Nach dem Frühstück konnte sie sich immer noch umziehen, beschloss sie. Otto, der in seinem Hundekorb lag, würdigte sie keines Blickes. Er hatte wohl jegliche Hoffnung auf einen morgendlichen Spaziergang aufgegeben und döste faul in den Tag hinein.
    » Komm, hab dich nicht so, Otto; wir gehen heute Abend eine große Runde, versprochen.«
    Der Hund trottete hinter ihr her in die Küche. Hatte er eine Alternative? Fressen war sein einziger Lichtblick. Mal schauen, ob Frauchen einen Extrahappen spendierte.
    Lily ging zum Schrank, Otto setzte sich auf den Sisalboden und schaute sie treuherzig an. Sie hatte ein Stück getrocknete Leber aus seiner Snackbox genommen, doch bevor sie ihm das Leckerli geben konnte, stürzte er laut kläffend die Stufen hinunter.
    Merkwürdig. Er würde Robbie niemals anbellen. Und die Buchhandlung hatte noch nicht geöffnet, folglich konnte sonst niemand da sein. Sie ging zur Treppe und reckte den Kopf über das Geländer. Im Hausflur stand ein Mann und redete begütigend auf den Riesenschnauzer ein. Jemand hatte die Eingangstür offen gelassen. Sie fasste sich ein Herz und tappte barfuß die Stufen hinunter. Robbie, dieser gedankenlose Idiot.
    Es war William, der sich eben über Otto neigte und ihm das Fell kraulte. Da er unvergleichlich seriöser gekleidet war als am Vortag, war sie geneigt, ihm das mit dem Kunstdetektiv abzunehmen.
    » Guten Morgen, William.«
    Er sah auf und lächelte sie an. Er sollte viel öfter lächeln, fand Lily, das machte ihn gleich sympathischer. Er war immer so grottenernst. Als sie seinen Blick auffing, spürte sie ein schuldbewusstes Kribbeln in der Magengrube.
    » Netter Hund«, sagte er und stand auf.
    » Für Streicheleinheiten würde der Kerl seine Hundeseele verkaufen«, erklärte sie ihm. » Und für Futter. Tony von gegenüber«, sie deutete mit einem Kopfnicken auf die Terrasse der Nachbarn, » gab ihm mal den Rest von seinem Schnitzel. Seitdem sind er und Otto weltallerbeste Freunde.«
    William betrachtete sie milde grinsend, und sie bemerkte, dass sie ziemlich wenig anhatte. Mist, ihre Radlerhose aus Spandex saß knalleng. Zum Glück waren seine Augen auf ihr Gesicht geheftet, und sie ließ sich nichts anmerken.
    » Schnauzer und Schnitzel– das passt irgendwie gut zusammen«, meinte er.
    Sie lachte und kraulte Otto hinter den Ohren. » Tut mir leid, ich bin vorhin erst aufgestanden. Ich brauch noch ein bisschen, um in die Gänge zu kommen, und Robbie, hmmm…«, sie blickte sich suchend um, » …ist wohl noch gar nicht unten.«
    Sein Grinsen verlor sich, er blickte demonstrativ zur Treppe. » Ich muss ihn heute sprechen, es sei denn, er hat Sie damit beauftragt, mich…«
    » Nein, nein, ich weiß von nichts«, fiel sie ihm ins Wort. Sie glitt zur Tür. » War die Tür offen?«
    » Ja, das war sie. Nicht ungefährlich, wenn Sie hier allein sind.«
    » Kaffee?« Sie sah ihn fragend an. Dann ging sie in den Lagerraum, ließ Wasser laufen und stellte fest, dass die Kaffeedose leer war.
    » Ich muss kurz rauf, um Kaffee zu holen. Wissen Sie was, kommen Sie mit, ich mach uns oben in der Küche welchen.«
    Robbie wäre bestimmt sauer, wenn er wüsste, dass sie William mit nach oben in ihre Wohnung nahm. Andererseits war er daran nicht ganz unschuldig. Was musste er auch die Tür auflassen?! William kam hinter ihr die Stufen hoch. Oh Schreck, schwante es ihr, auf diese Weise hatte er ihren Hintern in den engen Lycrahosen in Großaufnahme vor sich. Eine verlegene Röte schoss in ihre Wangen.
    In der Küche lehnte er sich mit dem
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