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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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heran, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
    »Und ich werde dich immer lieben«, flüsterte sie. »Du wirst das doch nicht vergessen?«
    Boxey konnte seine Tränen nicht länger zurückhalten. Er sagte, er würde das niemals vergessen. Sie wischte die Tränen aus seinen Augen und sagte: »Weint denn ein junger Krieger?« Boxey kämpfte gegen seine Tränen an und hatte schließlich dabei Erfolg.
    »So ist es besser. Viel besser.«
    Adama nahm Boxey auf seinen Arm. Boxey lächelte auf Serina hinunter, die noch einmal sagte: »Das ist viel besser.«
    Nachdem Adama den Jungen aus dem Raum gebracht hatte, sagte Serina zu Apollo: »Ich hätte das nicht tun sollen.«
    Ihre Worte verwirrten Apollo.
    »Was tun?«
    »Ihm sagen, daß er nicht weinen darf, daß er sich wie ein junger Krieger benehmen soll. Die Schlimmste von allen sogenannten männlichen Tugenden. Ein Mann weint nicht und so weiter. Aber … aber ich konnte ihn nicht weinen sehen. Ich …«
    »Es ist schon gut, Serina. Ich verstehe dich.«
    Jetzt begann sie zu weinen.
    »Nein, es ist nicht gut. Es ist nicht gerecht. Es ist nicht gerecht für dich.«
    »Für mich? Wenn wir tauschen könnten …«
    Sie legte eine Hand über seinen Mund und brachte ihre Tränen zum Versiegen.
    »Ich verstehe dich«, sagte sie. »Aber ich will, daß du weißt, daß ich sehr, sehr glücklich bin. Auch wenn die Zeit, die uns gegeben war, nur so kurz sein durfte …«
    »Wir werden noch mehr Zeit zusammen verbringen.«
    Sie lachte schwach.
    »Bitte nicht, Apollo. Du glaubst das nicht. Es ist nur eine Frage von …«
    »Ich glaube es. Du hast mich überzeugt. Eine Seele wie du kann nicht einfach vergehen.«
    Tränen stiegen wieder in ihre Augen.
    »Das ist schon richtig. Die Idee mit der Seele glaube ich dir. Danke.«
    Ein Schmerz zuckte durch ihren Körper und sie krümmte sich zusammen. Sie zog Apollo zu sich heran.
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie.
    »Ich liebe dich«, antwortete er ihr, aber er würde niemals erfahren, ob sie ihn noch gehört hatte.
    Er hielt den ersten Kristall wieder in seiner Hand, den, den er zu allererst angehört hatte – vor so langer Zeit, wie ihm schien. Er dachte daran, ihn noch einmal abzuspielen, noch einmal ihre Stimme zu hören, aber er wußte, daß er es nicht konnte. Nicht jetzt. Sorgfältig und vorsichtig legte er die Kristalle wieder in die Schublade zurück, aus der er sie genommen hatte.
    Irgend jemand hatte ihren Kampfanzug auf das Bett gelegt. Er hob ihn auf, um ihn zusammenzufalten, als etwas aus der Jackentasche fiel – ein seltsames, altes Stück. Als er es genauer betrachtete, entdeckte er, daß es eine Tonscherbe war, ein Teil einer alten Vase oder eines Kruges. Sie mußte es auf Kobol eingesteckt haben. Ein Souvenir. Plötzlich hatte er Angst, es könnte zerbrechen, und er stellte es so vorsichtig wie nur möglich auf den Tisch.
    Jemand klopfte leise an die Tür.
    »Wer ist da?«
    »Ich bin’s. Starbuck.«
    »Was willst du?«
    »Hier ist jemand, der mit dir reden will.«
    »Ich will jetzt mit niemandem …«
    »Gut, gut, hier ist jemand, der dich braucht. Mach endlich auf, verdammt noch mal!«
    Er öffnete die Tür und sah Boxey neben Starbuck stehen. Die Augen des Jungen waren rot. Apollo nahm ihn in die Arme und hob ihn hoch.
    »Ich bin unten in der … Ich bin irgendwo, wenn du mich brauchen solltest«, sagte Starbuck und humpelte den Gang hinunter, ohne auf eine Antwort zu warten.
    Apollo trug Boxey in die Kabine. Der Junge blickte sich mit feuchten Augen um und schluchzte dann: »Ich wollte nicht, daß sie geht.«
    »Ich weiß. Aber nur ihr Körper ist gegangen, Boxey. Nicht ihr Geist und auch nicht ihre Liebe zu uns. Das wird uns immer bleiben.«
    Boxey nickte langsam. Apollo schaute in seine Augen. Würde er für ein Kind sorgen können? Würde er Serinas letzten Wunsch erfüllen können, und Boxeys Vater werden? Es schien unmöglich zu sein. Die Verantwortung war zu groß. In seinem Kopf hörte er die Stimme seines Vaters, der ihm erklärt hatte, daß keine Verantwortung so groß sein könne, daß man sie nicht tragen könne. Vielleicht konnte er, vielleicht konnte er nicht – das war gleichgültig. Er mußte!
    Boxey rieb mit dem Handrücken seine tränenverschmierten Augen.
    »Ich glaube …«, sagte er. »Ich glaube, ich will nicht Krieger werden.«
    Apollo erinnerte sich an Serinas Bedauern darüber, daß sie Boxey vom Weinen abgehalten hatte. Er drückte den Jungen an sich und flüsterte: »Sohn, du bist ein guter
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