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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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willst, Lieutenant. Ich werde gehen. Adieu.«
    Sie rannte zum Viperlandeplatz zurück. Gemi blickte ihr eine Sekunde lang unentschlossen nach, dann berührte sie leise Starbucks Arm und rannte hinterher.
    »Der Herr stehe uns bei«, stöhnte Starbuck und setzte den beiden nach.
    Jedesmal, wenn er krank gewesen war, hatte Boomer die Rekonvaleszenzzeit schlimmer gefunden als die Krankheit selbst. Solange er tatsächlich krank war, nahm er seine Kraftlosigkeit als Schicksal hin und konnte ruhig im Bett liegen bleiben. Aber sobald das Schlimmste überstanden war, wurde er nervös und unruhig. Er träumte davon, endlich wieder im Cockpit zu sitzen und seinen Laser auf einen Punkt zwischen zwei Laserstrahlen zu richten, die auf ihn zuschossen. Ruhig zu bleiben, war ihm physisch unmöglich. Er entdeckte hundert verschiedene Weisen, seinen Körper zu bewegen, sich umzudrehen, mit kleinen Gegenständen herumzuspielen und seinen Kopf zu verdrehen, um einen Teil der Zimmerdecke zu untersuchen, den er ohnehin schon auswendig kannte.
    Er wollte nicht einmal mehr, daß man ihn pflegte. Immer wieder flehte er Cassiopeia an, sich doch mehr um die anderen zu kümmern, die ihre Hilfe nötiger hatten. Aber sie antwortete jedesmal, daß ihr alle Patienten gleich wichtig seien, und daß er sich damit abfinden müßte, umsorgt zu werden.
    Als die Nachricht von dem cylonischen Angriff auf Kobol bis zur Galactica gedrungen war, wurde die Ruhe auf der Krankenstation dauernd von Boten gestört, die die Kranken vom neuesten Stand der Schlacht unterrichteten. Jetzt konnte Boomer seine Untätigkeit nicht länger ertragen. Mit seiner ganzen Kraft zog er sich aus dem Bett und stellte seine Füße auf den Boden. Er stand auf, und sofort überschwemmte ihn ein Schwindelgefühl, so stark wie die Schwindelanfälle, die seiner Krankheit vorangegangen waren. Er biß die Zähne aufeinander und konzentrierte sich darauf, die Bilderflut aus seinem Gehirn zu verbannen und seinen Kampfanzug anzuziehen. Als er den letzten Reißverschluß zugezogen hatte, kam Cassiopeia in sein Zimmer gelaufen.
    »Du bleibst hier, Krieger«, fauchte sie ihn an.
    Fast hätte er ihr zugestimmt, aber statt dessen schüttelte er den Kopf und sagte: »Keine Zeit zu streiten. Ich gehe auf die Brücke. Nein, Cassiopeia, sag es nicht.«
    »Ihr seid verrückt«, murmelte sie resigniert.
    »Verrückt?«
    »Jawohl. Du und Jolly und Greenbean und Giles, alle miteinander. Jeder Kranke auf der Station steht plötzlich auf. Was willst du tun, Boomer?«
    Seine Stimme war schwach, aber fest: »Ich rufe mein Geschwader zusammen.«
    Als er auf die Brücke trat, hörte er, wie Rigel Tigh meldete: »Die Cyloner verstärken den Angriff. Sie wissen, daß sie im Vorteil sind.«
    »Und wir haben nicht einmal genügend Krieger, um …«
    »Doch, das haben wir«, unterbrach ihn Boomer. Seine Stimme schien die Schwäche, die ihn beinahe lähmte, Lügen zu strafen.
    Tigh wirbelte auf dem Absatz herum, und sein Unterkiefer klappte herunter, als er Boomer sah, flankiert von Jolly und Greenbean; der Rest der invaliden Truppe hinter ihnen.
    »Was soll das?« fragte er wütend.
    »Colonel«, meldete Boomer, »Geschwader Blau ist bereit zum Einsatz.«
    Tigh marschierte auf ihn zu, ein mitleidiges Lächeln auf seinen Lippen.
    »Lieutenant«, sagte er milde, »Sie können offensichtlich nicht einmal stehen.«
    Boomer wußte, daß er schon gesiegt hatte. Er lächelte zurück und entgegnete: »Die Viper wird im Sitzen geflogen, Sir.«
    Tigh betrachtete das Geschwader prüfend, aber Boomer wußte, daß dieser Punkt schon auf sein Konto gegangen war. Er brach fast vor Erschöpfung zusammen, als Tigh den Befehl gab, die Vipers für das Geschwader Blau startbereit zu machen.
    »Fliegt paarweise«, wies Starbuck sie über das Intercom an. »Bleibt dicht an euren Vordermännern, und versucht, sie zu verteidigen. Unsere Chancen stehen gar nicht so schlecht.«
    Er unterbrach die Verbindung und beendete den Satz für sich alleine: »Etwa eins zu tausend.«
    Dietras Stimme, immer noch voller Selbstvertrauen, drang aus dem Lautsprecher: »Starbuck, wir zerlegen sie in ihre atomaren Bestandteile.«
    Sie glauben immer noch, sie sitzen im Simulator, dachte Starbuck. Eine erfolgreiche Schlacht, und schon halten sie sich für unbesiegbar. Ist ihnen denn nicht klar, daß sie damals gegen einen einzigen, überraschten Stützpunkt gekämpft haben, während ihnen heute die vereinten cylonischen Kräfte gegenüberstehen? Vielleicht ist
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