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Laras Ebenbild (German Edition)

Laras Ebenbild (German Edition)

Titel: Laras Ebenbild (German Edition)
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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Hausaufgaben gehen. Und macht sie ordentlich, ich werde sie nachher kontrollieren .«
    »Wieso denn das ?«, maulte Lil. »Bisher hast du dich doch nie darum gekümmert.«
    »Ab heute werde ich es aber tun«, entgegnete Sarah mit sanfter Stimmt. »Mit Sicherheit wird es euren schulischen Leistungen nur guttun .«
     
    »Irgendwie kommt Mama mir seltsam vor«, stellte Lil kritisch fest.
    »Ja, so als ob sie nicht sie wäre. Du verstehst bestimmt was ich damit sagen möchte .« Jil machte sich doch irgendwo Sorgen.
    »Kommt mir beinahe so vor , als ob sie getrunken hätte«, flüsterte Lil ihrer Schwester zu.
    »Vielleicht hat sie ja einen Joint geraucht«, grinste Jil. »Danach ist man meistens ja auch nicht mehr so richtig klar in der Birne .«
    »Mama und kiffen«, amüsierte sich Lil. »Nein, das würde überhaupt nicht zu ihr passen. Vielleicht ist sie ja in den Wechseljahren, da sollen manche Frauen doch seltsam werden .«
    »Quatsch«, lachte Jil. »Mama ist doch erst zweiunddreißig .«
    »Bei den einen kommt es früher und bei den anderen später«, spottete Lil. »Auf jeden Fall werden wir sie im Auge behalten müssen, da irgendetwas definitiv nicht mit ihr stimmt.«
    Seufzend machten sie sich an die Hausaufgaben. Normalerweise schrieben sie ja vor Schulbeginn die Haussaufgaben bei einem ihrer Schulkameraden ab. Aber solange ihre Mutter dermaßen verwirrt war, wollten sie zumindest einen Teil zu Haus erledigen.
     
    Etwa eine Stunde später standen sie schon wieder bei Sarah auf der Matte, die sich regelrecht nervös geworden in der Küche aufhielt.
    »Hausaufgaben sind erledigt. Jetzt werden wir noch etwas losziehen .«
    »Bevor ihr das Haus verlässt, wird sich zuerst mal etwas Anständiges angezogen und die dicke Schminke vom Gesicht gewischt. Eure erledigten Arbeiten bringt ihr bitte mit, ich werde sie mir nämlich gleich ansehen.« Sarahs Kommandoton brachte die beiden beinahe auf die Palme.
    »Was soll das Ma? Was ist das nur für eine paradoxe Masche , die du seit neuestem abziehst? Man könnte ja annehmen, dass du weshalb auch immer plötzlich neidisch auf uns bist.« Jil war richtiggehend empört.
    »Das ist doch lächerlich Jil«, regte sich Sarah auf. »Ich mache mir doch nur Sorgen um euch. Offensichtlich könnt ihr das nicht verstehen .« Sie sah es noch nie gerne, wenn junge Mädchen so auffällig gestylt durch die Straßen liefen. Da lag es doch klar auf der Hand, dass sie es an ihren bildhübschen Nichten erst recht nicht sehen konnte. Sarah konnte ihre Schwester nicht verstehen, dass sie so etwas einfach so durchgehen ließ. Sie musste unbedingt bei ihrer Rückkehr mit ihr darüber sprechen.
    »So und nun könnt ihr euch entscheiden. Umziehen und abschminken oder zu Hause bleiben?
    »Ma was bist du heute nervig, aber gut, wenn es dich beruhigt. Wir werden dir deine krassen Wünsche erfüllen.« Heimlich zwinkerte Lil ihrer Schwester zu, die ihr sofort kommentarlos folgte.
    Seufzend schaute Sarah den beiden hinterher. Okay, sehr wahrscheinlich hatte sie doch etwas übertrieben. Sie hätte wohl besser ihren Mund halten sollen, als den Versuch zu starten Laras Zwillinge umzukrempeln. So gesehen ging es sie noch nicht mal im Geringsten etwas an , wie die beiden sich anzogen oder stylten. Sie war eine Fremde und hatte sich somit nicht ins Familiengeschehen einzumischen …
     
    »Und«, wurde Sarah kurze Zeit später lächelnd gefragt, »ist jetzt alles zu deiner Zufriedenheit?«
    Wohlwollend begutachteten Sarahs grüne Augen die Mädchen. Ja, die Jeans waren einigermaßen okay, etwas eng vielleicht , aber es hielt sich noch in Grenzen. Und ohne Schminke sahen die beiden absolut megasüß aus. Sarah war mit dem Äußeren ihrer Schützlinge zufrieden.
    »So gefällt ihr mir , deshalb erlaube ich euch auch bis neunzehn Uhr wegzubleiben.«
    »Bis neunzehn Uhr nur ?«, fragte Jil verblüfft nach.
    »Aber Mama«, regte sich Lil auf, »wir sind doch keine Babys mehr. Was soll das? Normalerweise hast du doch auch nichts dagegen , wenn wir länger wegbleiben.«
    »Ab heute weht entschieden ein anderer Wind«, Sarah konnte sich einfach nicht zurückhalten. »Ihr seid nun mal erst fünfzehn und deshalb habt ihr auch um neunzehn Uhr zu Hause zu sein.«
    »Auf keinen Fall, würde dir sicher gefallen , wenn die anderen sich über uns lustig machen würden. Aber nicht mit uns.« Grußlos ließen sie Sarah, die ihnen irgendwo hilflos hinterherschaute, stehen. Das wäre ja gelacht, nur weil ihre Mutter nicht mehr
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